Der Dramatiker Jon Fosse

Foto: Jarles Vine, 2011

Foto: Jarles Vine, 2011

Neben Henrik Ibsens Dramen findet man immer wieder Stücke des norwegischen Dramatikers Jon Fosse auf den Theaterspielplänen der Welt. Der 1959 in Haugesund geborene Autor schrieb zuerst Lyrik und Romane bevor er sich dem Schreiben von Theaterstücken widmete.

Mittlerweile sind seine Stücke in über 40 Sprachen übersetzt worden. Vor allem Thomas Ostermaiers Inszenierung von “Der Name” bei den Salzburger Festspielen im Jahr 2000 trug dazu bei, dass Fosse einer der international meistgespielten Bühnenautoren ist. 2001 fanden weltweit rund 150 Premieren seiner Stücke statt. In Deutschland wurde Fosse unter anderem an der Berliner Schaubühne, dem Deutschen Theater in Berlin, den Münchener Kammerspielen, dem Hamburger Thaliatheater und am Schauspielhaus Zürich inszeniert.

Im Mittelpunkt von Fosses Werk stehen häufig Begegnungen zwischen namenlosen Protagonisten, die Veränderungen nach sich ziehen. Dabei verwendet der Autor eine auffallend minimalistische Sprache und wurde daher häufig mit Samuel Beckett oder Thomas Bernhard verglichen. Die Dialoge sind teilweise fragmentiert, und auch die distanzierte Schilderung der Ereignisse verstärkt die Außenseiterstellung der Figuren. So erzählt Fosses Stück “Die Nacht singt ihre Lieder” vom Ende einer Beziehung und der Unfähigkeit eines Paares miteinander zu kommunizieren und das Familienleben nach der Geburt ihres ersten Kindes zu meistern. Das Stück wurde 2004 von Romuald Karmakar verfilmt.

Fosse gehört einer Schriftstellergeneration an, die in den 1980er Jahren postmodernistische Züge in die norwegische Literatur brachten und mit Mitteln wie dem Bezug auf andere Werke sich von der sozialkritischen Haltung der 1970-er Jahre abgrenzten. In Fosses Werk spielen immer wieder religiöse Themen sowie der Verweis auf seine Heimatregion, Westnorwegen, eine Rolle. Auch befasst er sich mit historischen Persönlichkeiten wie dem Landschaftsmaler Lars Hertervig in “Melancholie”.

Der Norweger erhielt zahlreiche internationale Preise, unter anderem 2007 das Ritterkreuz des französischen Ordre national du Mérite.

 

 

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Hessdalen-Lichter

Hessdalen-Lichter, Quelle: Flickr

Hessdalen-Lichter, Quelle: Flickr

Im Zentrum Norwegens liegt das kleine Örtchen Hessdalen. Das kleine Tal beheimatet etwa nur 150 Einwohner. Im Sommer verirren sich einige Touristen an diesen Ort. Sie angeln im Gaulafluss nach Lachsen, wandern in den menschenleeren, hügeligen Wäldern oder gehen auf die Jagd.

Seit den 1980er Jahren erregt Hessdalen aber nicht nur mit seiner Natur für Aufsehen. Mit seinen „Hessdalen-Lichtern“ ist dies vor allem für Forscher ein sehr interessanter Ort geworden. UFO-Gläubige sind sich sicher: Außerirdische haben sich gerade diesen gottverlassenen Flecken inmitten der norwegischen Wälder als Ort zum toben ausgesucht. Die Wissenschaftler jedoch winken ab und versuchen seit Jahren eine plausible Erklärung für die seltsamen Lichtformationen am norwegischen Himmel zu finden. Doch trotz der umfangreichen Bemühungen, hinter das Geheimnis der “UFO-Lichter von Hessdalen” zu kommen, bleiben die Lichterscheinungen weiterhin mysteriös.

Hunderte Einwohner und Touristen haben sie gesehen. Leuchtende Kugeln, die nachts über die Wipfel rasen. Kurz aufblinkende Lichter am Boden. Lange in der Luft stehende oder sich langsam und ungerichtet bewegende Kugeln, in deren Innerem sich eine Struktur formt. Kleine zuckende Lichtblitze, aber auch Pkw-große Leuchtbälle, die bis zu zwei Stunden lang am Himmel stehen. Die Hessdalen-Phänomene passen in keine Kategorie.

Die Einwohner freuen sich und ihnen kommen die wundersamen Lichter am Himmel ganz gelegen. Denn in der kleinen Gemeinde, 30 km nördlich von Røros und 120 km südlich von Trondheim, geschieht sonst nicht viel. So sorgen wenigstens UFO-Touristen mit ihren abenteuerlichen Geschichten und Erklärungen in den dunklen Wintermonaten für ein wenig Abwechslung.

Derzeit werden etwa 20 Sichtungen pro Jahr gemeldet. Die Häufigkeit der Sichtungsmeldungen nimmt in der Regel zu, sobald Wissenschaftler vor Ort ist. Das Phänomen tritt in einem etwa 20km langen Gebirgstal auf. Das Areal in dem die Lichter zu sehen sind, misst über 1000 Quadratkilometer und weist keine bekannten “Hot Spots” auf.

Es gibt bereits zahlreiche Ansätze, die die Hessdalen-Lichter erklären sollen, aber noch keine, die allgemeingültig ist. Es bleibt also spannend!

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