Norwegische Dialekte

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Die 4 Hauptdialektgruppen:
blau – nordnorsk, rot – trøndsk,
gelb – vestnorsk, grün – austnorsk/østnorsk

Graphik: Språkkalender2013

In jedem Tal ein anderer Dialekt – das macht es einem Reisenden nicht gerade einfach, selbst wenn er über Norwegisch- Kenntnisse verfügt.
Diese Vielzahl an unterschiedlichen Mundarten bereichert natürlich die norwegische Sprachkultur. Zunehmend wird aber die Aussprache in vielen Regionen Norwegens vom Oslo- Dialekt beeinflusst, der für alle recht gut verständlich ist…

Bokmål und Nynorsk sind die schriftlichen Varianten der norwegischen Sprache. Das mündliche Norwegisch ist von diversen Dialekten und Mundarten geprägt. Die Dialekte variieren von ziemlich genau der Schriftsprache entsprechend bis zu der Schriftsprache gar nicht ähnelnd. Für die meisten Dialekte ist das Nynorsk die passende Schriftsprache. Das im Westteil von Oslo gesprochene Norwegisch entspricht ziemlich genau dem Bokmål.

Das Norwegisch wird grob in Ost- und Westnorwegisch unterschieden. Grundlage für diese Aufteilung ist das Jamvektslov (Gleichgewichtsgesetz), welches besagt, dass in den ostnorwegischen Dialekten die Vokale der ersten und zweiten Silbe einander beeinflussen und sich angleichen. Es kommt zu Lautverschiebungen, so wird zum Beispiel der Vokal i zu æ oder a, wenn er in der ersten Silbe des Wortes steht. Im Westnorwegisch gibt es diese Lautverschiebungen nicht.

Das Ostnorwegisch wird weiterhin auf Grund der sprachlichen Unterschiede unterteilt in nordnorsk, trøndsk und dem eigentlichen østnorsk. Zusammen mit dem Westnorwegisch ergeben sich die 4 Hauptdialektgruppen (siehe Graphik).
In der folgenden Aufstellung werden die wichtigsten regionalen Dialekte diesen 4 Hauptgruppen zugeordnet.

Nordnorsk (Nordnorwegisch)
  • Bodø, Nordland
  • Brønnøysund, Nordland
  • Sortland, Nordland
  • Sør-Varanger, Finnmark
  • Tromsø, Troms

Typisch für diese Dialektgruppe sind die häufige Verwendung von festen Redewendungen und eine weiche Aussprache.

Trøndsk (Tröndelagisch oder Mittelnorwegisch)
  • Orkanger, Sør-Trøndelag
  • Stjørdal, Nord-Trøndelag
  • Trondheim, Sør-Trøndelag
  • Verdal, Nord-Trøndelag

Das Trøndsk allgemein gilt als der schwerste Dialekt. Es wird sehr schnell und hoch gesprochen.

Vestnorsk (Westnorwegisch)
  • Arendal und Hisøy, Aust-Agder
  • Bergen und Fyllingsdalen, Hordaland
  • Bryne, Rogaland
  • Fræna, Møre og Romsdal
  • Kristiansand, Vest-Agder
  • Mandal, Vest-Agder
  • Molde, Møre og Romsdal
  • Stavanger, Rogaland
  • Sunndal, Møre og Romsdal
  • Voss, Hordaland
  • Ørsta, Møre og Romsdal

Dialekte dieser Gruppe sind insbesondere im Süden von einer dänischen Lautmalung geprägt. Im Süden ist die Aussprache kehlig, im Norden eher kratzig.

Austnorsk/Østnorsk (Ostnorwegisch)
  • Borre, Vestfold
  • Bø, Telemark
  • Fyresdal, Vest-Telemark
  • Halden, Østfold
  • Larvik, Vestfold
  • Lesja, Oppland
  • Lillehammer, Oppland
  • Oslo (Vest), Oslo
  • Oslo (Øst) und Nordstrand, Oslo
  • Rendalen, Hedmark
  • Stange, Hedmark
  • Trysil, Hedmark
  • Tynset, Hedmark

Im Gegensatz zu den anderen Dialekten, die Diphthonge verwenden, verzichtet diese Dialektgruppe weitgehend darauf. Typisch ist auch das sogenannte dicke L, das an die Stelle eines normalen l oder eines r tritt.

 
Laut den Sprachwissenschaftlern ist das in West-Oslo gesprochene Norwegisch das schönste.
In einer Umfrage, die die Zeitung Dagbladet unter ihren Lesern durchführte, wurde der Stavanger – Dialekt mit 25% als der angenehmste gewählt. Ihm folgten die Dialekte, die in Kristiansand (7%) und Ørsta (6%) gesprochen werden.
Als schlechtester Dialekt wurde der in Bergen (16%) übliche gewählt, was vielleicht an der fast deutschen Betonung des dort gesprochenen Norwegisch liegen mag.

Auf der Webseite der Universität Trondheim findet Ihr eine Auflistung der wichtigsten norwegischen Dialekte mit Hörbeispielen: NTNU Institutt for språk- og kommunikasjonsstudier

 

 

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Flatbrød

Flachbrot, auf norwegisch Flatbrød, ist ein traditionelles norwegisches ungesäuertes Brot und irgendwie eine Art Knäckebrot. Es ist trocken, flach, knusprig und häufig zur Weihnachtszeit vorzufinden. Flatbrød war eine essentielle Kost für tausende Jahre, seit der Zeit der Wikinger. Doch nun wurde es durch das kommerzielle Hefebrot „ersetzt“.

Vor allem Farmer und Bauern haben damals das Flatbrød täglich gegessen. Die Technik und die Rezepte zum backen des Brotes wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Frauen die das Flatbrød backen konnten waren sehr gefragt. An der Westküste hat man sich gesagt, dass die Frau in dem haus nicht sehr tüchtig und sich nur wenig um den Haushalt kümmert wenn nur wenig Flatbrød vorrätig gewesen ist oder eine Frau sei nicht verheiratet, wenn sie nicht wüsste wie man spinnt, webt und Flatbrød backt.

Flatbrød war und ist für die Norweger eine wichtige und kostbare Nahrung geworden. Es lässt sehr lange lagern, da es aufgrund dessen, weil es so trocken ist, nicht gären kann. Dies war früher eine sehr wichtige Eigenschaft. An einem Tag im Herbst wurde Flatbrød für den ganzen Winter gebacken. Da das Brot immer getrocknet werden muss, sagt man „je älter das Flatbrød, umso besser der Geschmack, wie beim Wein.

Das Brot kann unterschiedliche Stärken für unterschiedliche Verwendungen haben. Das dünne Brot wurde häufig verwendet wenn Besuch kam und wurde mit Käse oder Marmelade garniert. Das dickere Brot wurde für herzhaftere Gerichte wie Suppe oder Eintöpfe als Beilage gegessen.

Heute wird das Flatbrød nur noch selten Zuhause gebacken. Es ist zu aufwändig und im Supermarkt gibt es das für nur wenige Kronen. Doch es wird auch heute noch sehr häufig und gern gegessen und das nicht nur im Winter zu Weihnachten. Auch im Sommer gibt es an warmen Sommertagen das sogenannte Spekemat. Das Brot wird dann zusammen mit vielen verschiedenen Wurstwaren oder auch Fisch gegessen. Die Norweger lieben es – damals und heute.

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