Die norwegische Post

post-norwegen-logoAls Tourist reicht es eigentlich zu wissen, dass die meisten Postämter in Norwegen montags – freitags von 9 Uhr bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet haben. Wie hier in Deutschland auch gibt es neben den eigentlichen Postämtern die Verkaufspunkte in Läden und Supermärkten.
Eine Karte oder ein Brief ins europäische Ausland muss derzeit mit 13 NOK freigemacht werden, in außereuropäische Länder mit 15 NOK.

Aber vielleicht interessiert sich der eine oder andere ja auch für die Geschichte der norwegischen Post…

Am 17.Januar 1647 wurde die norwegische Post vom dänischen Statthalter Hannibal Sehested gegründet. Der Niederländer Henrik Morian erhielt die Exklusivrechte an den Postdienstleistungen gegen eine jährliche Vergütung. 1719 übernahm der Staat das Geschäft. 1758 erhielten die meisten Postboten Lohn, und die ersten Postämter wurden eröffnet.
1827 war die Post mit der Anschaffung der Schiffe Constitutionen und Prinds Carl landesweit der erste Dampfschiffeigentümer. Ziel der Anschaffung war es, die Postdienste entlang der Küste Norwegens und ins Ausland zu verbessern. Im gleichen Jahr wurde der Paketdienst eingeführt.
1854 war die Post mit dabei, als die erste Eisenbahnstrecke Norwegens zwischen Christiania und Eidsvoll in Betrieb genommen wurde. Das Eisenbahngesetzt von 1848 legte die Grundlage dafür, dass die Post ihre Sendungen mit der Bahn transportieren durfte und in jeder Bahnstation eine Poststelle eingerichtet wurde.

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Die erste norwegische Briefmarke

1855 wurde die erste norwegische Briefmarke herausgegeben und die erste Telegraphenverbindung zwischen Christiania und Drammen eingerichtet.
1871 vereinfachte ein neues Postgesetz das Preissystem für Postdienstleistungen und regelte die Einführung von Postfächern auf den Postämtern und Briefkästen an den Häusern der Bewohner. 1872 wurden die Postkarten eingeführt. Als 1893 die Hurtigruten gegründet wurde, war die Post mit an Bord.
1903 wurde die erste Frankiermaschine in Gebrauch genommen. Die Frankiermaschine ist übrigens eine norwegische Erfindung.
1920 wurde die erste offizielle Flugroute in Norwegen eingeweiht. Auch hier war die Post wieder dabei.
Die Dienste der Post wurden weiter ausgebaut, so wurde 1943 Postgiro (die norwegische Postbank) eröffnet und 1950 das Postsparbuch eingeführt. 1952 bestimmte eine Erweiterung des Postgesetzes, dass alle Einwohner Norwegens postalisch erreichbar sein und entweder über einen Briefkasten oder ein Postfach verfügen müssen. Um die steigenden Sendungszahlen bewältigen zu können, wurden 1968 auch in Norwegen Postleitzahlen eingeführt.

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Norwegische
Briefkästen sind rot

1995 etablierte sich die Postbank als eigenständiges Unternehmen. 1996 wurde der übriggebliebene Teil der Post von Statens Datasentral (SDS) aufgekauft. Die Post war damit keine staatliche Verwaltungsbehörde mehr sondern eine Aktiengesellschaft mit dem Staat als Haupteigner.
Ab 2000 begann die Post damit, Postämter zu schließen und Verkaufspunkte in Läden (Post i Butikk) einzurichten. Inzwischen gibt es im ganzen Land etwa 1.400 dieser Verkaufspunkte.
In den folgenden Jahren kaufte die norwegische Post diverse Post-, Transport- und Logistikunternehmen nicht nur im eigenen Land auf, sondern auch in Schweden und Dänemark. In Schweden deckt sie in der Zustellung momentan ca. 52% der Haushalte ab. Sie beschäftigt derzeit mehr als 20.000 Mitarbeiter. 2012 wurden 37,3 Mio. Pakete und 221 Mio. Briefe ausgeliefert.

Das Postmuseum

Seit 1947 gibt es das Postmuseum. Nachdem es jahrelang in Oslo zu finden war, zog es 2003 nach Lillehammer in den Maihaugen. Es gibt einen Postgarten, eine Bibliothek und eine Ausstellung mit historischen Uniformen, Autos und Gegenständen aus dem Postbetrieb. Im Hauptgebäude des Maihaugen befindet sich eine Ausstellung, die alle seit 1855 ausgegebenen norwegischen Briefmarken zeigt. Das Postmuseum verfügt zudem über einen eigenen Poststempel, so dass sich gerade für Philatelisten eine Reise lohnt.

 

(Quelle und Logo: Posten Norge AS)

Weitere Infos unter:
www.postennorge.no
www.maihaugen.no/no/Postmuseet/

 

 

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  1. Frank Romberg sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bitte senden Sie Ihre kostenlose Preisliste

    an folgende Adressen:

    Vielen Dank im voraus.

    Mit freundlichen Grüßen

    Frank Romberg

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Die Norwegische Seemannskirche in Hamburg

In Hamburg zwischen den Landungsbrücken und dem Michel liegt die Ditmar-Koel-Straße. Hier, direkt am Hamburger Hafen befindet sich die Norwegische Seemannskirche. 1907 gab es nur einen norwegischen Pastor, der in Hamburg von Schiff zu Schiff ging und seine Landsleute betreute. Seine Arbeit fand immer mehr Nachfrage und die Gemeinde bekam 1936 eine Kirche in Johannisbollwerk. Diese Kirche wurde im zweiten Weltkrieg allerdings zerstört und die Gemeinde hatte daraufhin diverse Aufenthaltsorte. 1959 wurde ihre neue Kirche in der Ditmar-Koel-Straße fertig gestellt und ist bis heute eine wichtige Institution für die rund 750 in Hamburg lebenden Norweger. Die Mitarbeiter der Kirche gehen auf Wunsch, trotz einer eigenen Kirche, immer noch an Bord von norwegischen Schiffen.

Jeden Sonntag findet in der Kirche um 11 Uhr der Gottesdienst statt. Neben dem Gottesdienst finden sich auch unter der Woche Touristen und Norweger und Freunde in den Räumen ein um sich zu unterhalten, norwegisches Fernsehen zu schauen oder um Zeitungen zu lesen – und dabei gibt es fast immer Waffeln.

Eine wichtige Tradition der Kirche ist der jährliche Nationalfeiertag von Norwegen, der 17. Mai. Dabei wird sich morgens zum hissen der Flagge getroffen und die Nationalhymne wird angestimmt. Anschließend findet ein Gottesdienst statt. Es ist wichtig rechtzeitig zu erscheinen da die Kirche fast aus allen Nähten platzt. Es herrscht eine lockere Atmosphäre und einladende Stimmung. Nach einer kurzen Pause finden sich alle im Hamburger Park Planten un Blomen ein. Aus allen Richtungen strömen Norweger mit Fahnen und Trachten und versammeln sich beim Musikpavillion zu einem Umzug mit dem Hamburger Polizei Orchester, bevor die Veranstaltung mit Spielen für die Kinder abgeschlossen wird. Dies ist aber nur eine von vielen Veranstaltungen, die unter Anderem von der Kirche organisiert wird. Es finden außerdem viele andere Aktivitäten das ganze Jahr über statt.

Wie alle anderen Norwegischen Seemannskirchen, bietet auch die in Hamburg, die Möglichkeit für Übernachtungen gegen einen Unkostenbeitrag an. Den Gästen steht eine kleine eingerichtete Wohnung mit Aufenthaltsraum und Küchenzeile, Bad und Schlafzimmer zur Verfügung.

Man muss nicht zwingend gläubig sein um Abstecher in die Kirche zu machen. Es lohnt einfach mal vorbei zu schauen um einen kleinen Hauch von Norwegen zu schnuppern und im Hauseigenen Kiosk eine Zeitung oder Spezialität für Zuhause mitzunehmen.

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