Tiere in Norwegen: Austernfischer

Austernfischer in Norwegen

Foto: M. Jürgensen

Im Norwegischen heißen sie einfach tjeld. Austernfischer gehören zu Norwegens gewöhnlichsten Vögeln. Ihr Bestand wird auf 40.000 brütende Paare geschätzt. Sie sind an der gesamten norwegischen Küste zu finden.
Etwa 1 km Küstenlinie steht einem Austernfischerpärchen zur Verfügung, in den nördlichen Landesteilen sogar noch weniger. Obwohl es Wattvögel sind, brüten sie in letzter Zeit zunehmend auch an Binnengewässern. Bis zu 100 km von der Küste entfernt wurden sie gesichtet…

Austernfischer bauen keine richtigen Nester, ihre Eier legen sie in kleine Bodenmulden am Strand oder auch auf bewachsenen Flächen ab. Die Eiablage erfolgt im Mai. Üblicherweise sind es drei, man findet aber auch Nester mit zwei oder vier Eiern. Beide Eltern brüten, das Weibchen aber mehr als das Männchen. Nach 24 – 27 Tagen schlüpfen die Küken. Nach 1 – 2 Tagen verlassen sie das Nest. Sie werden von den Eltern gefüttert, bis sie ca. 4 Wochen nach dem Schlüpfen selbst fliegen können. Die Jungen sind für gewöhnlich geschlechtsreif, wenn sie 3 – 4 Jahre alt sind.

Eier der Austernfischer

Eier der Austernfischer, Foto: Bettina Häslich

Austernfischer sind Zugvögel. Sobald die Jungen fliegen können, beginnen die Vorbereitungen für den langen Flug. Die ersten Vögel starten schon Ende Juli, die meisten fliegen im August und September. Die norwegischen Austernfischer überwintern überwiegend im deutschen und niederländischen Wattenmeer der Nordsee.
Typisch für den Zug der Austernfischer ist das strikte Fliegen entlang der Küstenlinie.
Schon im Januar verlassen die ersten Vögel ihr Winterquartier und fliegen zurück zu den Brutplätzen in Norwegen. Sie gehören zu den ersten Heimkehrern. Es wurde beobachtet, dass die Pärchen über Jahre hinweg ihren alten Brutplatz bevorzugen.

Interessant ist das Verhalten der Austernfischer, wenn ein vermeintlicher Feind sich dem Nest nähert. Sie versuchen ihn durch Verleiten wegzulocken, indem sie sich möglichst unauffällig vom Nest entfernen und ein Scheinbrüten simulieren.

 

In Norwegen werden vielerorts Vogelsafaris angeboten, hier eine kleine Auswahl:
Vogelsafari rund um Bleiksøya (Vesterålen)
Vogelsafari am Nordkap
Vogelsafari vor Ålesund (Vogelinsel Runde)

 

 

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Eidsvoll - der Ort des norwegischen Grundgesetzes

Eidsvoll

Foto: eidsvoll1814.no

Die meisten von euch kennen Eidsvoll im historischen Kontext als den Ort, in dem am 17. Mai 1814 die Nationalversammlung das norwegische Grundgesetz verabschiedete und dem Land somit eine Verfassung gab. Der Ort der Versammlung – Eidsvollsbygningen – kann besucht werden. Die beiden nationalen Berühmtheiten Henrik Wergeland und Camilla Collett sind Kinder des Ortes. Und nicht zuletzt könnt ihr von hier aus eine Fahrt mit dem trotz oder gerade wegen seines Alters populären D/S Skibladner, Norwegens ältestes in Betrieb befindliches Dampfschiff, auf dem größten Binnensee des Landes unternehmen…

Eidsvoll ist das administrative Zentrum der gleichnamigen Kommune, die sich am südlichen Ufer des Mjøsa– Sees ausbreitet. Der Ort, der von der lokalen Bevölkerung auch einfach Sundet genannt wird, liegt im nördlichen Teil der norwegischen Provinz Akershus, im oberen Romerike. Die Gegend ist geprägt von der letzten Eiszeit. Viele kleine und größere Teiche und Seen bieten gute Angelmöglichkeiten. Große, zusammenhängende Wälder mit Moränenzügen, Schluchten und Todeisgruben sowie weite Ebenen mit Meeresablagerungen sind die Grundlage für schöne Wanderungen und Spaziergänge in der Umgebung der Stadt.

Die Region um Eidsvoll war schon früh besiedelt, davon zeugen ein paar Namen von Bauernhöfen und einige steinzeitliche Funde. Im Ort wurde mehr als 600 Jahre lang das Ting für ganz Ostnorwegen abgehalten. Auch der St. Olavsweg, der die Verbindung zum nördlichen Binnenland herstellte, war wichtig für die Existenz und das Wachstum der Stadt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhundert wurden Eisenerz und Gold abgebaut. Eidsvoll war schon immer ein Verkehrsknotenpunkt für den Verkehr über den Mjøsa– See und damit für die Verbindung zwischen dem Gudbrandsdalen und dem Oslofjord. Auch die erste Eisenbahnlinie Norwegens, die 1854 in Betrieb genommen wurde, verlief von Christiania (heute Oslo) nach Eidsvoll.

Besuchen könnt ihr das Eidsvoll Museum, das Eidsvollsbygningen, Norwegens einziges Binnenschifffahrtsmuseum – Mjøssamlingene am Minnesund, die Smaragdgrube am Minnesund und die Goldgrube. Es gibt in der Gegend der Eidsvoll Kirche einen Lehrpfad zum kulturellen Erbe der Region, der auch ein sehr schöner Wanderweg mit Aussichtspunkten und herrlicher Landschaft ist.

 

Weitere Infos zu Eidsvoll

www.eidsvollkommune.no

 

 

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