Klettertouren am Wasserkraftwerk Tysso 1

Geschichtsunterricht mal anders – das Wasserkraftwerk Tysso 1

Das Wasserwerk Tysso 1 gilt heute als Industriedenkmal

Das Wasserwerk Tysso 1 gilt heute als Industriedenkmal

Norwegen ist berühmt für die Nutzung von natürlichen Ressourcen bei der Stromgewinnung und seine Wasserkraftwerke, wie das ehemalige Wasserkraftwerk Tysso 1, gehören zu den effektivsten der Welt. Eines dieser Kraftwerke ist das Kraftwerk Tysso 1 in Tyssedal – und das kann heutzutage auf eine ganz besondere Art und Weise entdeckt werden – nämlich durch eine Klettertour.

Der Ort Tyssedal befindet sich etwa 150 km östlich von Bergen. Mit dem Bau des Wasserkraftwerkes Tysso 1 begann man 1906. Dazu wurden Dämme errichtet, Wasserfälle und Flüsse umgeleitet. Das ganze geschah damals ohne großartige Maschinen, sondern vor allem durch Menschenhand. Schon ab 1908 konnte man mit der Stromversorgung durch das Werk beginnen.

das Wasserkraftwerk Tysso 1 heute

Heute ist das Wasserwerk ein Teil der norwegischen Industriegeschichte. Zwar wurde der Betrieb 1986 eingestellt, allerdings das Werk selbst mitsamt seinen Hallen und Maschinen erhalten. Heute befindet sich in dem Werk das Norwegische Wasserkraft- und Industriemuseum, in dem man sich über den Bau und die Entstehung von Tysso 1 und die Wasserkraft in ganz Norwegen informieren kann. Wem das noch nicht genug ist, kann sich auf eine Erkundungstour der besonderen Art machen – auf einem Klettersteig kann man in den Spuren der Arbeiter, die damals das Werk erbauten, eben dieses und auch die Dämme und Flüsse der Umgebung entdecken. Die Tour dauert etwa 3 bis 4 Stunden und führt vom Werk aus unter anderem zum Ringedalsdamm und auf den Berg Lilletopp. Der Steig verläuft entlang der Rohre, die das Wasser zum Werk leiteten. Umgeben von einer atemberaubenden Natur kann man so das Industriedenkmal auf eine einzigartige Art und Weise betrachten.

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Stadtbummel in Oslo - Vigelandspark

Der kleine Trotzkopf

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Oslo ist der auch als Vigelandspark bekannte Frognerpark. Schöpfer der im Park zu bewundernden Statuen ist der Bildhauer Gustav Vigeland. Vigeland wurde 1869 im Mandal geboren, sein Vater war Möbeltischler und in seiner Werkstatt half der kleine Gustav oft mit und bekam so erste Impulse auf dem Weg zur gestaltenden Arbeit. Für ihn war es recht früh klar, dass er Bildhauer werden wollte.  Doch es war in Mandal für ihn unmöglich die richtige Ausbildung und Förderung zu bekommen. So besorgte er sich heimlich ein Anatomiebuch, versuchte vor dem Spiegel seinen eigenen Körper zu malen, immer auf der Hut vor seiner strengen Mutter.

Schließlich verließ er als 19 – jähriger seine Heimatstadt und ging nach Oslo. Dort hielt er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten mehr schlecht als recht über Wasser bis er den Bildhauer Brynjulf Bergslien kennenlernte. Dieser erkannt rasch welch großes Talent er vor sich hatte und nahm Vigeland bei sich in die Lehre und förderte ihn.

Neugierig… einer der Säuglinge

Später hatte Vigeland auch Gelegenheit mit Hilfe eines Stipendiums in Frankreich und Italien zu studieren, ab ca. 1907 begann er mit der Bearbeitung seiner Skulpturen. Mitte der zwanziger Jahre stellte ihm die Stadt Oslo den Platz im Frognerpark zur Aufstellung seiner Skulpturen zur Verfügung. Bis zu seinem Tod im Jahr 1943 war er künstlerisch tätig.

Die Anlage im Frognerpark bietet ein umfassendes Bild seines Schaffens, Menschen jeden Alters – vom Säugling bis zum Greis hat er aus Stein, Bronze und Eisen modelliert. Bekannteste Figur ist der “kleine Trotzkopf”, ein zornig mit den Füßen stampfendes weinendes Kind. Herzstück der Anlage ist der Monolith, eine ca. 17 Meter hohe Granitsäule, an der sich 121 Figuren befinden.

Für einen Bummel durch den Frognerpark sollte man sich viel Zeit mitbringen, es dauert eine Weile bis man alle Figuren entdeckt hat – sehenswert z. B. die Säuglinge unterhalb der Brücke direkt am Wasser, ein schöner Platz zum Verweilen – die auch außerhalb des Hauptweges zum Monolithen hin den Park beleben. Und auch die wunderschön gepflegten Rosenbeete sind eine Augenweide, so nutzen auch die Osloer den Park gern für ein Picknick, zum Joggen oder einfach zum Entspannen.

 

 

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