Wehrpflicht für Frauen in Norwegen

Wehrpflicht für Frauen

Foto: www.ohcherie.no

Seit Anfang des Jahres 2015 gibt es sie – die Wehrpflicht für norwegische Frauen. Norwegen ist damit das erste europäische und das erste NATO- Land, in dem sowohl Männer als auch Frauen zum Wehrdienst antreten müssen.
Die Änderung des Wehrpflichtgesetzes gilt für Mädchen, die 1997 und später geboren wurden. Richtig los geht es also erst im Sommer 2016…

Frauen beim Militär gibt es in Norwegen natürlich schon seit langem. In Friedenszeiten war der Dienst für sie freiwillig. 1942 sah sich die norwegische Regierung in ihrem Exil in London gezwungen, in Großbritannien die Wehrpflicht für norwegische Frauen einzuführen. In Schottland wurden Heereskräfte für den Einsatz in Norwegen ausgebildet. Da das Personal knapp war, wurden auch die Frauen (sogenannte K-soldater) einberufen, um Dienst in den Bereichen Kommunikation, Verwaltung, Verpflegung und Transport auszuüben. Nach Kriegsende wurde die Wehrpflicht wieder aufgehoben. Der freiwillige Militärdienst war den Frauen aber weiterhin möglich.
1951 beschloss das Storting, dass Frauen zwar für spezielle Dienste ausgebildet werden können, nicht aber im Gebrauch von Waffen. Von 1957 – 1978 galt die Anordnung Kvinner i Forsvaret (Frauen beim Militär), in der geregelt war, welche Dienste die Frauen ausüben dürfen. 1978 wurden die KIF-Frauen dem gewöhnlichen Militärpersonal gleichgestellt. Eine Gesetzesänderung im Jahre 1979 verpflichtete die Frauen, die freiwillig dienten, zur Gefechtsbereitschaft. Seit 1985 gilt auch beim norwegischen Militär die berufliche Gleichberechtigung der Geschlechter. Sämtliche Dienstbeschränkungen für die Frauen wurden damit aufgehoben.

Wehrpflichtig ist man in Norwegen, wenn man die norwegische Staatsbürgerschaft besitzt und 19 bis 44 Jahre alt ist. Die Einberufung zum Grundwehrdienst, der 12 Monate dauert, erhalten die Rekruten mit 17.
Die Verteidigungsministerin Ine Marie Eriksen Søreide erhofft sich durch die allgemeine Wehrpflicht eine Verbesserung der Streitkräfte. Gegenüber der norwegischen Zeitung Dagbladet äußerte sie:

“Das ist ein Meilenstein für das Militär und ein Meilenstein für die gesamte Gemeinschaft. Jetzt haben wir die Möglichkeit, die am besten geeignetsten und motiviertesten unter sowohl den Jungen als auch den Mädchen des gesamten Jahrgangs einzuziehen”.

Die meisten Norweger begrüßen die Entscheidung ihrer Regierung.

 

Weitere Infos:
www.regjeringen.no
www.vg.no/nyheter/innenriks/naa-kommer-verneplikt-for-kvinner

 

 

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Molde - "Stadt der Rosen"

Blick auf Molde

Foto: tageswoche.ch

Molde liegt im Herzen der norwegischen Provinz Møre og Romsdal. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht recken sich 222 Berggipfel an der Südseite des Moldefjords entlang in die Höhe und bieten den Bewohnern und Besuchern der Stadt ein einmaliges Panorama.
Ende des 19. Jahrhunderts war das Ortsbild geprägt von üppigen Blumengärten und -parks, was Molde den Beinamen Stadt der Rosen (Rosenes by) einbrachte…

Molde ist mit knapp 30.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Provinz Møre og Romsdal und deren administratives Zentrum. Bereits im späten Mittelalter war der Ort ein reger Verschiffungsplatz für den Handel mit England und Holland und erhielt 1742 als erster in der Provinz das Stadtrecht verliehen. Neben dem Holzhandel lebte danach auch der Tourismus auf. Immer mehr Reisende, darunter Kaiser Wilhelm II., gingen hier an Land und sorgten für den wirtschaftlichen Aufschwung Moldes.

Die Stadt liegt nördlich des Romsdalsfjords am sogenannten Moldefjord, der kein Fjord im eigentlichen Sinne ist. Das Gelände steigt von sanften Hügeln entlang des Fjords zu bewaldeten Bergen und baumlosen Gipfeln an. Die meisten Häuser stehen auf dem Küstenstreifen direkt am Fjord. Die Natur liegt also zum Greifen nah und lädt zum Angeln, zu Wanderungen, Fahrrad- und Bootstouren ein. Wegen ihrer besonderen Architektur sind das Rathaus und die Domkirche Moldes ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher der Stadt. Das wichtigste Museum mit diversen Ausstellungsräumen und Nebengebäuden ist das Romsdalsmuseum.

Das bekannteste im Ort ist wohl dessen Fußballklub Molde FK, der seit Jahren sehr erfolgreich in der norwegischen Liga vertreten ist und als der reichste Klub in Norwegen gilt.
Im Sommer findet jährlich das Jazz- Festival von Molde statt, welches das größte seiner Art in Norwegen und das älteste in Europa ist. Es zieht nicht nur nationale Musiker an, auch internationale Größen lassen sich hier gerne blicken. Ebenfalls jährlich wird das Bjørnson– Festival, ein internationales Literatur- Event, durchgeführt.

 

Weitere Infos:
www.molde.kommune.no

 

 

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