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Polarlicht in Norwegen

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Polarlicht über Nyksund (Vesterålen)
Foto: M. Jürgensen

“…Das Nordlicht winkte ihr zu. Als kleines Mädchen hatte sie ein altes Weib sagen hören, man dürfe nicht zu lange hineinschauen. Und unterm Nordlicht singen dürfe man schon gar nicht. Da könne es passieren, dass man geholt wird…” *

Aberglaube und Mythen rankten sich um dieses Phänomen. Für die Wikinger bedeuteten die Nordlichter, dass irgendwo eine Schlacht geschlagen worden war. Andere sahen darin ein Zeichen für drohendes Unglück oder einen bevorstehenden Krieg.
Inzwischen wissen wir, was hinter den Lichterscheinungen steckt…

 

Das Polarlicht ist ein physikalisches Phänomen, das sowohl auf der Nord- (Nordlicht, Aurora borealis) als auch auf der Südhalbkugel (Südlicht, Aurora australis) in den Polargebieten beobachtet werden kann. Direkt an den Polen sind sie aber eher selten.

Wenn kräftige Sonnenwinde elektrisch geladene Elektronen und Protonen in den Weltraum schleudern und diese auf die Erde treffen, kommt es zu Polarlichtern. Die Elektronen und Protonen kollidieren mit Gasatomen und -molekülen in der Erdatmosphäre, die dadurch zum Leuchten angeregt werden. Da die Sonnenteilchen vom Erdmagnetfeld zu den Polen gelenkt werden, erscheinen die Polarlichter vor allem in der Polarzone.
Sonnenwinde sind immer vorhanden, aber nur wenn es dunkel genug ist, kann man die Polarlichter sehen. Die Lichterscheinungen treten bänder-, strahlen- oder bogenförmig auf und können statisch oder dynamisch sein.

Das Polarlicht kommt in verschiedenen Farben vor. Grund dafür sind die unterschiedlichen spezifischen Wellenlängen, in der die Teilchen leuchten. Aber auch die Höhe, in der sich die Moleküle und Atome in der Atmosphäre befinden, hat Einfluss auf die Farbe des Lichts.
Sauerstoffatome in einer Höhe unter 180 km erzeugen grün-gelbes Licht. Stickstoffatome in einer Höhe unter 120 km erzeugen blau-violettes Licht. Sauerstoff- und Stickstoffatome, die sich höher in der Erdatmosphäre befinden, rufen rotes Licht hervor.

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Polarlicht über Andøya (Vesterålen)
Foto: K.M. Fantasy World

In Norwegen tritt Aurora borealis insbesondere im so genannten Nordlichtgürtel, der von den Lofoten bis zum Nordkap verläuft, auf.
Bei guten Wetterverhältnissen und hoher Sonnenaktivität kann man aber auch in Südnorwegen das Glück haben, Nordlichter zu sichten.

Die Sonne hat ruhige und aktive Phasen in einem etwa 11-jährigen Zyklus. In den ruhigen Phasen erscheinen die Polarlichter selten und nur in einem schmalen Bereich um die magnetischen Pole. Wenn die Sonne ihr Aktivitätsmaximum erreicht, ist es möglich, dass bis in den Süden Europas Polarlichter beobachtet werden können.

In den letzten Jahren waren die Sonnenaktivitäten so hoch, dass es zu regelrechten “Light-Shows” am nächtlichen Himmel Nordnorwegens kam. Die NASA hat für 2013 vorausgesagt, dass dieses Jahr das spektakulärste im ganzen Jahrzehnt wird.

 

* HANSEN, Erik Fosnes: Das Löwenmädchen
  1. Aufl. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 2009, S. 20

 

 

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