St. Olavsleden: Alter Pilgerpfad kann wieder “erwandert” werden

Wegmarkierungen für den St. Olavsleden. Foto: Leif Arne Holme

Foto: Leif Arne Holme

Als großes touristisches und mitunter spirituelles Erlebnis wird bis heute die Wanderung auf Pilgerpfaden beschrieben. Die nordische Antwort auf den Jakobsweg soll in dieser Saison der “St. Olavsleden” werden, der von Selånger in Schweden nach Trondheim, Norwegen, führt. 500 Jahre war sie in Vergessenheit geraten, aber nun wird die 580 Kilometer lange Strecke wieder zum Leben erweckt.

Der St. Olavsleden war im Mittelalter eine der vier größten Pilgerrouten der Welt, zusammen mit den Pilgerpfaden nach Jerusalem, Rom oder Santiago de Compostela. Wanderer folgten den Spuren des Wikingers Olav Haraldsson, der im Jahr 1030 aus der Verbannung zurückkehrte und beschloss, den norwegischen Thron zurückzuerobern. Olav starb bei seinem Vorhaben, doch wurde er heilig gesprochen, nachdem um sein Grab herum Wunder geschahen…

Die Strecke von Västernorrland quer durch Schweden bis Trondheim.

Die Strecke von Västernorrland quer durch Schweden bis Trondheim.

Landschaftlich abwechslungsreich und für Wanderer einigermaßen anspruchsvoll reicht der St. Olavsleden vom Bottnischen Meerbusen bis zum Atlantik. Bereits in diesem Sommer erhofft sich die Initiative “Interreg” regen Wander- und Fahrradverkehr auf dem St. Olavsleden zwischen Schweden und Norwegen. Die offizielle Eröffnung findet allerdings erst im Spetember statt: Vom 1. bis 7. September 2013 haben Wanderer die Möglichkeit, als Erste einen Teil der dann vollständig wiederhergestellten Strecke zurückzulegen. Auf Wunsch mit Pauschalpaket inklusive Guide, Essen und Übernachtung. Das Wanderevent endet schließlich in der Nidaros Kathedrale in Trondheim, wo auch die Eröffnungszeremonie stattfindet.

Mehr Informationen zum St. Olavsleden und der Eröffnung im September: http://www.stolavsleden.com/

Die Brücke Vikbron längs des St. Olavsleden. Foto: Svanthe Harström

Die Brücke Vikbron längs des St. Olavsleden. Foto: Svanthe Harström

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Stadtbummel in Oslo – Festung Akershus

Festung Akershus

Festung Akershus

Die Festung Akershus (Akershus Festning) liegt direkt am Hafen der Stadt an der östlichen Seite des Oslofjordes. Neben dem Rathaus ist der markante Festungsbau eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Die Festung wurde bereits in den Jahren von 1299 bis 1304 erbaut. König Håkon V. begann den Bau, der unter seinem Nachfolger Håkon VI. fertig gestellt wurde. Nach einem Brand im Jahr 1527, der den nördlichen Teil der Festung und dem sich daran anschließendem Wiederaufbau wurde die Festung aufgerüstet. Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgte der Umbau der Burg in ein Renaissanceschloss. Seither diente die Festung als Residenz der Könige und es fanden dort die Versammlungen der Stände statt.

Nach dem teilweisen Verfall der Anlage begannen gegen Ende der 1800er Jahre Überlegungen zum Wiederaufbau und erneuter Nutzung der Festungsanlage durch das Militär. Auch als Gefängnis wurde der Bau teilweise genutzt.

Die in Norwegen eingewanderten deutschen Architekten Wilhelm von Hanno und Heinrich Ernst Schirmer entwarfen die Pläne für die Rekonstruktion und den Ausbau, der in der Zeit von 1858–1870 durchgeführt wurde. In dieser Zeit entstand das Artillerie-Magazin, neue Gefängnisbauten und die Gefängniskirche sowie Reithalle und Kommandantenhaus.

Wache in der Festung Akershus

Wache in der Festung Akershus

Nach weiteren Sanierungen  (zuletzt im Jahr 2010) wurde der heutige Zustand der Festungsanlage hergestellt. Die Festung wird nach wie vor militärisch genutzt und beherbergt unter anderem das norwegische Verteidigungsministerium und den nationalen Verteidigungsstab.

Tagsüber ist das Gelände jedoch größtenteils zugänglich. Unter anderem sind dort das norwegische Militärmuseum und das Norwegische Widerstandsmuseum untergebracht. Außerdem befindet sich auf dem Gelände an der früheren Hinrichtungsstätte des Gefängnisses das Denkmal für die norwegischen Patrioten, die an dieser Stelle zwischen 1940 und 1945 erschossen wurden.

Im Südflügel des Schlosses befindet sich in der Krypta der Schlosskirche die letzte Ruhestätte der norwegischen Könige der Neuzeit. Zur Zeit beherbergt die Krypta zwei Särge, in denen Hakon VII und Olav V. mit ihren Ehefrauen bestattet wurden.

Die Festung Akershus ist von Montag bis Sonntag von 6 – 21 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Um 13:30 Uhr ist die Wachablösung der königlichen Garde ein gern gesehenes Ereignis. Ansonsten genießt man den Bummel über die historische Anlage und den herrlichen Blick über den Hafen hinüber nach Aker Brygge und zum Rathaus, besucht eines der Museen oder das am Ufer eines kleinen Teiches gelegene Café.

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