Stavanger – Stadt des Erdöls?

Straßenszene in Stavanger

Straßenszene in Stavanger

Stavanger, in der Provinz Hordaland gelegen,  ist mit ca. 128.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens und gilt als „Ölhauptstadt“, denn aufgrund der Nähe zu den Bohrfeldern in der Nordsee haben viel Firmen – so auch die größte norwegische Gesellschaft StatoilHydro – ihren Sitz in Stavanger. Aber nicht nur das Öl und die teilweise exotisch aussehenden Versorgungsschiffe im Hafen machen den Reiz Stavangers aus. Es hat durchaus noch mehr zu bieten.

Bleiben wir aber zunächst beim Öl. Sehenswert ist auf jeden Fall das Norwegische Ölmuseum, welches in einem futuristischen Gebäude am Kjeringholmen direkt am Hafen zu Haus ist. Es zeigt anschaulich und eindrucksvoll welche Technologie notwendig ist, um die Ölvorkommen in der Nordsee zu nutzen, das Leben und Arbeiten auf einer Bohrplattform und vieles mehr. Wie in den meisten norwegischen Museum gibt es viele audiovisuelle Darstellungen und interaktive Bereiche, die den Besuch des Museums auch für Kinder interessant machen.

Ein weiteres interessantes Museum ist das Norwegische Konservenmuseum, das in einer ehemaligen Konservenfabrik in der Strandgate 88 untergebracht ist. Stavanger beherbergte bis zum Jahr 2002, als die letzte der Fabriken schloss, in der Blütezeit der Konservenproduktion über 50 Konservenfabriken in seinen Stadtgrenzen.

Das historische Stavanger erlebt man am Besten in „Gamle Stavanger“, einer Ansammlung ca. 170 gemütlicher kleiner Holzhäuser, die ältesten wurden ca. 1700 erbaut. Die Altstadt liegt ebenfalls direkt am alten Hafen und ist – vorbei am kleinen Fischmarkt – über die „Strandkajen“ zu erreichen ist. Die Häuschen sind ausnahmslos gut gepflegt, reich mit Blumen geschmückt und fast alle noch bewohnt.

 

Stavanger Domkirke

Stavanger Domkirke

Der Weg zurück in die Stadtmitte führt uns zur „Domkirke“, einer eindrucksvollen Kathedrale, deren Bau im Jahre 1125 abgeschlossen wurde. Nach einem Brand wurde sie 1272 im gotischen Stil wieder aufgebaut und wird seitdem ununterbrochen genutzt. Die Stavanger Domkirke ist der zweitgrößte Kirchenbau Norwegens nach dem Nidarosdom in Trondheim.

Auf einer Anhöhe mitten in der Stadt gibt es noch den Feuerturm (Valbergturm), er diente zur Überwachung der Stadt um Feuersbrünste möglichst schnell zu entdecken. Man kann ihn besteigen und hat von dort oben eine herrliche Sicht über die Stadt.

Für Ausflüge in der Umgebung bietet sich für die Wanderfreunde der Preikestolen an, Liebhaber alter Gemäuer besuchen das Kloster Utstein oder die ehemalige königliche Residenz in Ledaal. Was auch immer man bevorzugt: Stavanger und seine Umgebung sind auf jeden Fall eine Reise wert.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading...
  1. Petr Zimmermann sagt:

    Dem Bericht über Stavanger kann ich wirklich ohne Einschränkung beipflichten.

  2. Pingback: Gladmat Festival in Stavanger - Norwegenstube

  3. Pingback: Rogaland - Norwegenstube

  4. Pingback: Geographie Norwegens - Norwegenstube

Hinterlasse eine Antwort

Fauske - die norwegische Marmorstadt (Nordland)

Fauske

Foto: saltenposten.no

Fauske ist weltberühmt für seinen Marmor. Eine ganze Reihe monumentaler Bauwerke wie der Kaiserpalast in Tokio, das Osloer Rathaus, das UN- Gebäude in New York und der Flughafen der norwegischen Hauptstadt Oslo- Gardermoen ist mit Material aus den Dolomit- und Marmorsteinbrüchen rund um Fauske ausgeschmückt. Aber die Stadt ist auch ein Verkehrsknotenpunkt in der Region Salten und die nördlichste Station der norwegischen Eisenbahn. Ab hier geht es nur noch per Bus weiter in den Hohen Norden…

Fauske ist das administrative Zentrum der gleichnamigen Kommune und liegt an der Fauskevika, einem kurzen Seitenarm des Skjerstadfjords. Der Ort, in dem rund 6.300 Einwohnern leben, liegt ca. 60 km östlich von Bodø. Trotz der Nähe zur Provinzhauptstadt ist Fauske selbst ein wichtiges Dienstleistungs- und Kommunikationszentrum der Salten– Region. Der Ort erblühte durch den Bergbau, der in unserer modernen Zeit mehr und mehr in den Hintergrund tritt. Neben den Marmor- und Steinbrüchen fand man auch Kupfer und betrieb Kupferminen zur Ausbeutung des Rohstoffs.

Der historische Dorfkern Fauskes ist erhalten geblieben und gehört heute zum Nordlandsmuseum. Ausstellungen mit lokalgeschichtlichen Sammlungen sind das ganze Jahr über zu besichtigen. Nicht weit entfernt steht die Statue “Uten tittel” von Per Barclay, die Teil der Skulpturlandschaft Nordland ist. Die Kirche in Fauske ist eine Langkirche aus Holz, fertiggestellt im Jahre 1867. Im Stadtzentrum findet ihr weiterhin den Melenci park, benannt nach der Städtefreundschaft mit der serbischen Gemeinde Melenci.

Die Stadt ist umgeben von zwei Höhenzügen – Finneidfjell und Storsteinfjell. Diese bieten viele Möglichkeiten für Wanderer, Mountainbiker und Skisportler, sowohl nordisch als auch alpin. Der Sjunkhatten– und der Junkerdal– Nationalpark können in der Nähe besucht werden. An der Grenze des letzteren befindet sich das alte Bergbaudorf Sulitjelma, das heute als Museum fungiert und auf alle Fälle einen Besuch wert ist. In Fauske selbst gibt es ein großes und bei Kindern sehr beliebtes Spaßbad. Es gibt eine Reihe von Tropfsteinhöhlen in der Kommune wie die Brasetgrotta und die Okshola.

 

Weitere Infos zu Fauske:

visitbodo.com

 

 

© 2002 - 2025 Schwedenstube by Karsten Piel All Rights Reserved