Norwegens Reichtum

Norwegens Reichtum ist noch ein sehr junger, zumindest der monetäre. Reich an Fisch, traumhaften Fjorden, Küsten und Wälder ist, wie wir wissen, Norwegen schon seit Jahrhunderten.

Norwegen war einst eines der ärmsten nordeuropäischen Länder und lebte hauptsächlich von Fischfang, Land- und Forstwirtschaft. Bis Ingenieure einer Erkundungsbohrinsel im Dezember 1969 in West-Norwegen auf Öl stießen. Sie stießen auf ein gigantisches Ölfeld, dass etwa bis zu vier Milliarden Barrel Erdöl, also rund 636 Milliarden Liter, beherbergte. Die Nation vollzog einen wirtschaftlichen Quantensprung und entwickelte sich über Nacht von der Agrar- zur Industriegesellschaft. 1971 beschloss das Parlament in Oslo, dass alle Rohstoffe, die im norwegischen Festlandsockel liegen, dem Staat gehören.

Neben Öl exportiert Norwegen auch Gas und Strom aus Wasserkraft. Das viele Wasser im Landesinneren, sowie drum herum macht Norwegen zum sechstgrößten Wasserkraftproduzenten der Welt. Seine Stromversorgung speist sich heute zu mehr als 98 Prozent aus Wasserkraftwerken.

In nur wenigen Jahren konnte das Land somit seinen Schuldenberg bei den Gläubigern abbezahlen. Doch nicht nur das: 1972 wurde die staatliche Ölgesellschaft Statoil gegründet, etwas später ein Staatsfonds zur Verwaltung und Vermehrung aller Einnahmen aus Öl- und Gasgeschäften. Der Staatsfonds Staatlicher Pensionsfonds Global ist bis heute auf fast 550 Milliarden Euro angestiegen und schon jetzt ist es der größte Staatsfonds der Welt. Der Fonds hat zum einen die Aufgabe, dass nicht nur der heutigen Generation das Öl zugutekommt, sondern auch den nachfolgenden Generation, zum anderen soll es dem Land eine wirtschaftliche Stabilität garantieren.

Der plötzliche Geldsegen brachte Norwegen allerdings nicht nur Vorteile. Trotz Bemühungen der Regierung, Norwegen nicht in ein neues Scheichtum zu verwandeln, nahm der Alltag rund um die neuen Ölzentren internationale Züge an. Verschlafene Hafenstädte, wie Stavanger, wandelten sich zu Orten reger Betriebsamkeit. Glas- und Betonbauten sowie teure Boutiquen veränderten nach und nach das ursprüngliche Stadtbild. Das Land schien sich damit abfinden zu müssen, dass das Nordseeöl weit reichende Veränderungen der Kultur, Tradition, Eigenart und Denkweise Norwegens bedingte.

Trotz des Öls wurde Norwegen durch sein Reichtum zu keinem, der mit dem Geld um sich wirft oder seinen Bürgern etliche Vorzüge gewährt. Wer nämlich norwegische Tanksäulen ansteuert bekommt Tränen in die Augen. Etwas über 2 EUR kostet der Liter Super. Genau an dem Ort, an dem man den Reichtum der Ölnation am ehesten vermutet, ist von Öl in Überfluss keine Spur.

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Eismuseum "Magic Ice" in Svolvær

Eismuseum-SvolvaerWenn ihr in Svolvær auf den Lofoten seid, lohnt es sich, dem Eismuseum Magic Ice einen Besuch abzustatten. Wunderschöne Eisskulpturen, die in diversen Farben angeleuchtet werden, und eine Bar ganz aus Eis erwarten euch. Das Ambiente dort ist wirklich einmalig…

Das Eismuseum wurde im Jahre 2004 eröffnet und ist Norwegens erste Galerie und Bar ganz aus Eis. Der Begriff “Museum” ist hier eigentlich ein bisschen fehl am Platze.
Die Skulpturen erzählen vom Leben auf den Lofoten, den hart arbeitenden Menschen, der unberechenbaren Natur, vom Aberglauben
Eismuseum-Svolvaerund von alten Traditionen. Dramatisch beleuchtet, mit Bildern ausgeschmückt und mit Musik untermalt werden die Kunstwerke aus Eis ins rechte Licht gesetzt.
Am Eingang bekommt ihr ein Cape, das ausreichend gegen die Kälte schützt.
Auch die Bar, Gläser und Tische bestehen aus durchsichtigem Eis. Es wird eine große Auswahl an verschieden Getränken angeboten, die in handgemachten Eisgläsern serviert werden. Das ist schon ein Erlebnis!

Ihr findet das Magic Ice am Ende des Hurtigruten-Kais in Svolvær. Es ist möglich, bei einem Halt der südgehenden Tour der Hurtigruten an Land zu gehen, um das Eismuseum zu aufzusuchen.

Eismuseum-SvolvaerEs hat das ganze Jahr geöffnet, in der Hauptsaison (15.06. – 25.08.) von 12 bis 23 Uhr, sonst zwischen 18 und 22 Uhr. Der Eintrittspreis liegt derzeit bei 95 NOK, Kinder zahlen 65 NOK. Es gibt Ermäßigungen für Familien und Gruppen. Große Gruppen müssen vorab angemeldet werden.

 

Weitere Infos unter:
www.magic-ice.no
lofoten.info

 

(Fotos: M. Jürgensen)

 

 

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