Beerensaison in Norwegen

Die Beerensaison in Norwegen ist ein Genuss. Der etwas kühlere Sommer lässt die Beeren langsamer reifen und entwickeln so eine wundervolle Süße und Geschmack. Die Beerensaison beginnt etwa im späten Juni mit Erdbeeren und endet etwa Mitte Oktober mit schwarzen Johannisbeeren.

Es gibt so einige leckere Beeren in der Blütezeit zwischen zwischen Juni und Oktober, die sich natürlicherweise in den Wäldern pflücken lassen und in der Zeit beginnt ebenfalls die Saison von frischen Desserts. Hier sind einige von ihnen:

Erdbeeren ()

Norwegische Erdbeeren sind aufgrund ihres süßen Geschmackes, und natürlich aufgrund der großen Nachfrage, etwas teurer. Sie sehen meist nicht so perfekt aus wie die Erdbeeren von deutschen Bauern, werden aber reif gepflückt und haben deshalb innen eine schöne Röte. Die Erdbeeren werden in Norwegen meist mit etwas Zucker und Schlagsahne gegessen. Sie dienen außerdem als Deko für Sahnekuchen und viele Norweger bauen auch ihre eigenen Erdbeeren an. Einmal im Jahr haben Einkaufsläden Sonderangebote und die Leute stehen Schlange um Körbe von Erdbeeren zu kaufen. Einige werden dann eingefroren und erst zur Weihnachtszeit wieder aufgetaut. In der Regel findet man an einigen Ecken auch Straßenverkäufer, die Erdbeeren verkaufen.

Moltebeeren (Molte)

Moltebeeren sind der absolute Favorit in Norwegen und damit auch die teuersten. Im vergangenen Jahr lag der Preis bei 350 NOK (ca. 45 EUR) pro Kilo. Ihr Spitzname ist „Arktisches Gold“, „Gold“ aufgrund ihrer Farbe. Doch heute hat sie ihren Spitznamen wohl eher des Preises wegen. Molte wachsen nur in der Wildnis und jemand muss Berge besteigen, durch Sümpfe wandern und sich mit Moskitos anlegen um diese Beeren zu ernten. Es wurde schon viel an der Moltebeere geforscht, man ist sich aber noch immer nicht ganz sicher ob die Pflanze durch die Luft oder Insekten bestäubt werden. Die Beeren benötigen jedoch viel wärme während der Saison und viel Sonne für den Reifeprozess damit sie perfekt schmecken. Moltebeeren sind so empfindlich, dass sie nach dem Pflücken nicht gewaschen werden dürfen, da sie sonnten zerfallen würden. Der Geschmack der Beere geht von sauer-bitter über in apfelsüß. Sie werden ebenfalls häufig mit Sahne, aber auch zu Eis und Joghurt gegessen.

Blaubeeren (Blåbær)

Auch bekannt unter „Arktische Blaubeere“ und sie wachsen ebenfalls in vielen Wäldern Norwegens. Sie lassen sich in feuchten Wäldern, gewöhnlich am Hang gelegen pflücken. Noch an der Pflanze ist ihre Farbe Dunkelblau und nach dem Pflücken werden sie schwarz. Innen ist die Beere Lila und aus deshalb wird sie des öfteren zum Färben von Lebensmitteln verwendet. Es ist bekannt, dass die Blaubeeren während der Grippezeit sehr gut für den Körper sind. Die im Wald gepflückten Beeren enthalten viel mehr Vitamine und Omega 3 als die im Geschäft gekauften Beeren und Lachs. Die Blaubeeren gibt es in Norwegen in Überfluss und sind leicht zu pflücken. Es gibt sogar extra Beerenpflückgeräte. Sie helfen beim pflücken, sammeln aber auch viel Gestrüpp mit ein und können die Beeren und Felder etwas beschädigen. Besonders gerne werden die Beeren auf selbst gemachten Waffeln mit Sahne und etwas Erdbeersoße gegessen.

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  1. Joachim Schmitz sagt:

    Ich suche Blaubeeren zu kaufen und Fischspezialitaeten zu kaufen. Bitte um Adressen oder Kontakte.
    Danke und Gruß Joachim

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Julebukk und Juleskåkk - weihnachtliche Traditionen in Norwegen

Julebukk – norwegische Traditionen zu Weihnachten

Julebukker, Foto: vol.no

In Norwegen gibt es eine weihnachtliche Tradition, die sich å gå julebukk nennt. Kinder verkleiden sich und gehen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten, Mandarinen, Nüsse oder anderes zu bekommen. Oft singen sie dabei Lieder. Man kann sich kleiden, wie man will, aber die meisten gehen als kleine Weihnachtsnisse. Es werden zwar immer weniger Kinder, die sich auf den Weg machen, vor 30 Jahren war diese Tradition noch weitaus geläufiger, aber gerade in ländlichen Gebieten trifft man sie noch an.
Der Brauch des Julebukk (Weihnachtsbock) hat sich über Jahrhunderte zwar in der Form und Bedeutung verändert, ist aber nach wie vor ein Symbol der Weihnachtszeit. Die Wurzeln gehen zurück auf die alte nordische Sitte, zu Weihnachten einen Ziegenbock zu schlachten und zu verspeisen. Der Name blieb und wurde für eine Figur aus Stroh benutzt, die auch heute noch als Weihnachtsschmuck in allen norwegischen Häusern zu finden ist…

Julebukk aus Stroh

Julebukk aus Stroh
Foto: bsbutikken.no

Der Julebukk war aber auch ein Mann aus der Gemeinde, der mit einem Pelz und einer Ziegenmaske ausgestattet, in der Weihnachtsnacht von Haus zu Haus zog. Als Dank dafür, dass er die bösen Wintergeister vom Haus fernhielt, erhielt er von den Bewohnern Essen und Trinken.
Später zogen sämtliche Erwachsene los, um etwas vom Weihnachtsessen ihrer Nachbarn zu ergattern. Sie verkleideten sich so gut wie möglich, um nicht erkannt zu werden, und sagten meistens nichts. Die Besuchten hatten ihren Spaß daran, zu erraten, wen sie vor sich hatten. Heutzutage ist es unwahrscheinlich, Erwachsene beim å gå julebukk anzutreffen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind es nur noch die Kinder, die dieser Tradition nachgehen.

Der Juleskåkk (Weihnachtsstreich) ist eine weitere Tradition, die zwar viele nicht mehr kennen, die aber in einigen Regionen Norwegens noch lebendig ist. Ziel ist es, anderen am Heiligabend einen Streich zu spielen. Weit verbreitet ist das Verstecken eines Wacholderzweiges im Bett des Opfers. Auch die Leute durch Geräusche und Lärm aus den Betten zu locken, ist üblich. Zu den aufwendigeren Scherzen gehören das Umstellen von Autos oder das Ummöblieren des Wohnzimmers.

 

Weitere Infos unter:
www.aktivioslo.no
nb-no.facebook.com

 

 

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