Das Studentenwohnheim Fantoft
Als Student in Norwegen hat man es nicht leicht. Alles ist teuer: Die Wohnung, das Essen und – so man will – die Freizeitgestaltung. Daher empfiehlt es sich, sich schnellstmöglich um einen Platz in einem Studentenwohnheim zu bemühen. Dort kommt man zumindest was die Wohnsituation angeht noch relativ gut weg. Als Student der Universität Bergen landet man als Erasmus-Student in seinem Auslandssemester im Studentenwohnheim Fantoft, einem charismatischen Betonklotz, der ein bisschen an ostdeutschen Plattenbau erinnert.
Doch Fantoft ist mehr als ein grauer Betonklotz. Er ist eine Kolonie an Erasmus-Studenten, meist Deutsche und Spanier. Das Wohnheim, welches in der Nähe der berühmt berüchtigte Fantoft-Stabkirche ist, hat verschiedene Wohnkonstellationen. So bietet Fantoft die 8er Flure, bei denen man mit acht Personen auf einem Flur wohnt. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit Dusche und WC, nur die Küche muss geteilt werden. Wer jetzt aber nicht direkt Lust hat auf so viele Menschen, der hat noch die Möglichkeit in Zweierwohnungen oder Einzelapartments untergebracht zu werden. Die Miete für Zimmer in Fantoft beträgt zwischen 1800 und 3800 norwegische Kronen, je nach Art. Die Einzelwohnungen sind teurer als der Achter. In diesen Kosten ist bis auf die NRK-Lizenz, einen Pendant zur GEZ, alles enthalten.
Wenn man also sein Zimmer hat, hat Fantoft einiges zu bieten, auch wenn es fünf Kilometer außerhalb der Innenstadt liegt. Von Fantoft aus kann man zahlreiche Wanderungen machen, denn es liegt direkt an einen Berg geschmiegt und bietet Blick auf die umliegenden Berge Lövstakken und Damsgardsfjellet. Außerdem ist von der Haustür ein Safari Supermarkt sowie eine Bahnhaltestelle.
Doch auch in der Freizeitgestaltung hat Fantoft etwas zu bieten. Es empfiehlt sich durchaus mal in die Waschküche am Wochenende zu gehen. Auf den Maschinen schnappen sich die Studenten ihre Gitarre und veranstalten gemütliche Sit-Ins. Auch ein Wohnheim eigener Club ist angegliedert, der sowohl Partys, Quiz- und Filmabende, Konzerte oder einfach nur zum gemütlichen Abhängen einlädt. Denn wie es schon auf dem Dach des Gebäudes geschrieben steht: „Fantoft never sleeps.“
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Kragerø - eine Perle an der norwegischen Südküste
Wie die berühmte Nachbarstadt Risør erlebte Kragerø seine Hauptblütezeit um 1500, als der Ort zu einem der größten Seehäfen an der Südküste Norwegens heranwuchs. Heute ist Kragerø das administrative Zentrum der gleichnamigen Kommune und ein Touristenmagnet. Knapp 5.500 Menschen leben hier. Im Land bekannt ist die Stadt durch das jährlich stattfindende Philosophie- Festival “På kant”.
Kragerø liegt auf einer Halbinsel zwischen Kilsfjord und Hellefjord im südlichsten Teil der Telemark. Dank der vorgelagerten großen Inseln wie zum Beispiel Skåtøy gibt es in den Fjorden, die in der Nordsee münden, gute natürliche Bedingungen für geschützte Häfen. Um 1500 florierte der Umschlag von Holz. Das Reichtum der Stadt, die im Jahre 1666 das Stadtrecht erhielt, basierte auf die Ausfuhr von Holz, der Schifffahrt und dem Schiffsbau. Und der Ort lebte gut davon bis zum Ende des I. Weltkriegs. Neben dem Verladen von Holz kamen später noch die Verschiffung von Zellstoff und Bergwerksabbauprodukten hinzu. Kragerø gehörte damals zu den größten Seehäfen Norwegens. Seit dem Ende des I. Weltkriegs ging nicht nur das Geschäft zurück, auch in den Bevölkerungszahlen spiegelt sich das Ende der goldenen Ära wieder. Heute leben hier weniger Menschen als noch um 1900. Man versucht, durch den Tourismus einen neuen Aufschwung herbeizuführen.
Die zentralen Stadtteile Kragerøs sind gut erhalten geblieben. Sie liegen an einem steilen Hang am Fjord mit kleinen, sich windenden Straßen und alten Holzhäusern. Zu finden sind alte Höfe aus dem 18. Jahrhundert wie Bjørnsborg, Wiborggården, und Tollboden, die unter Denkmalschutz stehen. Das Kittelsen– Haus, in dem der Maler Theodor Severin Kittelsen geboren wurde, ist heute ein Museum. Die Stadt hat eine lange Tradition als Künstlergemeinde. Unter anderem wohnten und arbeiteten hier auch Edvard Munch und Christian Krogh. Die im Jahre 1870 errichtete Kirche von Kragerø ist eine neugotische Langkirche aus Ziegelsteinen. In Berg, einem Stadtteil von Kragerø, findet ihr das Kragerø und Skåtøy- Museum mit dem ehemaligen Lustgarten und dem Volkspark. Auf dem Gundersholmen liegt das Gundersholmen kystfort, eine Fjordanlage, die am Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.
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