Ein Land, zwei offizielle Sprachen: Bokmål und Nynorsk

Jeder, der sich schon einmal mit der norwegischen Sprache auseinandergesetzt hat, vielleicht angefangen hat, sie zu lernen, kennt die sprachliche Situation Norwegens. Denn das Land hat nicht nur eine, sondern zwei offizielle Sprachen: Bokmål und Nynorsk. Beides sind offizielle Sprachvarianten in Norwegen. Aber wieso gibt es zwei scheinbar ähnliche Sprachen in diesem Land?

Norwegen ist ein Land, in dem viele verschiedene Dialekte gesprochen werden. Durch die teilweise Abgeschiedenheit mancher Regionen entstanden viele kleinere norwegische Sprachen. Allerdings konnten sich zwei Sprachvarianten durchsetzen, die als offizielle Sprachen anerkannt sind und deshalb zum Beispiel auch bei Behördengängen angeboten werden müssen.

Bokmål – das Reichsnorwegisch?

Bokmål wird von ca. 90 % der Bevölkerung vor allem schriftlich genutzt. Entstanden ist diese Sprachvarietät aus dem Dänischen. Schließlich gehörte Norwegen bis zum Jahr 1814 noch zu Dänemark und war auch danach noch nicht komplett unabhängig, sondern bis 1905 noch Teil der schwedischen Personalunion. Diese gemeinsame Vergangenheit, die Dänemark und Norwegen verbindet, findet sich auch in der Sprache wieder. Das Bokmål ist sozusagen eine Art Mischung aus dem Dänischen und norwegischen Dialekten in den Städten. Bis 1929 wurde es noch als Riksmål (also Reichssprache) bezeichnet. Heute ist diese Variante die meistgenutzte und auch meistgelernte, auch weil die Grammatik einfacher ist, als die des Nynorsk.

Nynorsk – ein Kunstprodukt?

Früher Landsmål (also Landessprache) genannt, ähnelt das Nynorsk auch heute noch den meisten ländlichen Dialekten. In der Mitte des 19. Jahrhundert befand sich Norwegen auf dem Weg der Entdeckung seiner eigenen Nationalidentität. Für den norwegischen Sprachforscher und Dichter Ivar Aasen war klar, dass zu dieser neuen Nationalidentität auch eine neue Sprache gehörte. Er entwickelte aus verschiedenen ländlichen Dialekten vor allem Westnorwegens eine neue Sprache – das Nynorsk, Neu-Norwegisch. Eine Zeit lang erfreute sich diese entwickelte Sprachvariante vielen Anhängern, wurde allerdings schon immer eher in den ländlichen Regionen Norwegens genutzt. Heute wird Nynorsk von etwa 10 – 12% der norwegischen Bevölkerung gesprochen.

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Oslo: Stadtteil Grünerløkka

Markveien in Grünerløkka

Markveien in Grünerløkka

Wer sich auf eine Reise nach Oslo begibt, und neben den klassischen Touristenattraktionen auch etwas besonderes sehen möchte, sollte auf jeden Fall in Grünerløkka vorbei schauen.

Der Stadtteil liegt im Nord-Osten Oslos ungefähr 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt und läd zu einem gemütlichen Stadtbummel ein.

Vergleichbar mit den Stadtteilen Prenzlauerbeg und Kreuzberg in Berlin ist Grünerløkka ein aufstrebendes Künstlerviertel. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Stadtteil von einem grauen Randgebiet zu einem der beliebtesten Bezirke Oslos entwickelt.

Junge Familien, Studenten, Künstler und Menschen aus aller Welt leben hier und machen Grünerløkka zu einem lebhaften Ort.

Entlang der Hauptstraße finden sich zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars und Läden. Jeder besonders und individuell. Sehr zu empfehlen ist der Diner Nighthawk.  Ein klassisches Burger- und Steakrestaurant im amerikanischen look mit Kaffee satt. Hin und wieder kommt man an kleinen Gallerien vorbei oder findet Geschäfte mit handmade Produkten. Flohmärkte und auch Live-Musik gehören zum Bild dieser Gegend.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit in Grünerløkka zu übernachten. Sehr dafür geeignet ist das Chateau Apartments. Dies sind kleine und große gemütlich eingerichtete Apartments in einem älteren Gemäuer der Stadt. Das Gebäude wurde vor kurzer Zeit Kernsaniert und die Apartments enthalten alle eine Küchenzeile, Fernseher, WLAN und bestehen je nach Größe aus mehreren Zimmern.

Grünerløkka bietet mehr als nur das klassische Touristenprogramm wie auf der Karl-Johans Gate. Kultur, Kunst und kulinarisches gepaart mit einer besonderen, heimischen Atmosphäre und der skandinavischen Gelassenheit machen diesen Stadtteil zu einem „Muss“ auf jeder Oslo-Reise.

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