Hamar – Olympiastadt am Mjøsasee

Hamar, am Ostufer von Norwegens größtem Binnensee – dem Mjøsasee – gelegen, ist als Austragungsort einiger Wettbewerbe der olympischen Winterspiele 1994 bekannt geworden. Aus dieser Zeit hat Hamar die imposante Veranstaltungshalle „Vikingskipet“ behalten, die in der Formgebung an ein umgekehrtes Wikingerschiff erinnert. Doch Hamar hat weit mehr als Erinnerungen an olympische Winterspiele zu bieten.

Olympiahalle Vikingskipet in Hamar

Olympiahalle Vikingskipet in Hamar

Hamar wurde 1152 gegründet und war im Mittelalter die einzige im Binnenland gelegene Stadt des Landes. Heute ist Hamar die größte der im Binnenland gelegenen Städte Norwegens und hat ca. 30.000 Einwohner. Sehenswert ist die Ruine der Domkirche Hamar, die nach historischen Beschreibungen eine der schönsten Kirchen Norwegens gewesen sein soll. Sie wurde bei einem schwedischen Angriff im Dreikronenkrieg zerstört. Die als Ruine erhaltene Kirche ist Teil des Hedmarksmuseet (Museum Hedmarks). Seit 1998 befindet sie sich unter einer schützenden Glaskonstruktion der Architekten Lund & Slaatto. Die neue Domkirche Hamars wurde von dem deutschen Architekten Schirmer im neoromanischen Stil errichtet und im Jahr 1866 geweiht.

Eine weitere historische Sehenswürdigkeit ist der Raddampfer „Skibladner“, der unter anderem auch Hamar anfährt. Es ist der älteste noch in Betrieb befindliche Raddampfer der Welt. In Norwegen ist das Schiff eine sehr bekannte und beliebte Touristenattraktion. Die Skibladner fährt in den Sommermonaten von Juni bis August.

Winterstimmung am Mjösasee

Winterstimmung am Mjösasee

Für Technikfreunde empfiehlt sich ein Besuch im „Norsk Jernbanemuseum“, dem Eisenbahnmuseum der Stadt am Strandveien 163 gelegen. Das Museum ist eines der ältesten Eisenbahnmuseen der Welt und wurde 1896 errichtet, es bietet eine Ausstellung, die wie ein Stadtbahnhof mit zwei Bahnsteigen und Zügen aufgebaut ist. Das Hauptgebäude zeigt außerdem eine Modellbahnausstellung in der zahlreiche norwegische Bahnlinien dargestellt werden. Ein Kinderspielplatz und eine Bibliothek mit Literatur über das Eisenbahnwesen runden das Angebot ab. Im Museumspark sieht man neben historischen Loks und Wagen auch Norwegens ältestes Bahnhofsgebäude; Kløften stasjon.

Weitere Museen im Stadtgebiet sind das Auswanderungsmuseum (Norsk Utvandringsmuseum), das über die Geschichte der Auswanderung nach Nordamerika informiert, ein der Sängerin Kirsten Flagstad gewidmetes Museum und das Hamar Bispegard Museum, welches auf dem Ausgrabungsgelände eines ehemaligen Bischofssitzes errichtet wurde und auch architektonisch (Architekt Sverre Fehn) sehenswert ist.

Nach so vielen kulturellen Schätzen entspannt man am Besten bei einem Spaziergang am Ufer des Mjøsa und kehrt anschließend noch bei „Tante Gerda“ (Café und Galerie) ein. In der Strandgata 35 betreiben Svein Ørsnes und Kirsti Hougen dieses Café, in dem man einfach wunderbar entspannen kann. Tante Gerda hat täglich von 10 – 19 Uhr geöffnet.

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Kabelvåg - der älteste Fischerort auf den Lofoten

Alter Hafen von Kabelvåg

Alter Hafen von Kabelvåg

Kabelvåg ist der älteste und war früher auch der größte Fischerort auf den Lofoten. Er wurde von König Øystein I. gegründet, der hier im Jahre 1103 die erste Kirche der Lofoten – die Vågan-Kirche – bauen ließ.
Inzwischen hat Svolvær Kabelvåg in Größe und Einwohnerzahl übertroffen, aber der Ort ist von kulturhistorischer Bedeutung, architektonisch sehr interessant und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Kabelvåg liegt auf der Südseite der Lofoteninsel Austvågøy etwa 5 km westlich von Svolvær. Die historischen Wurzeln gehen bis ins Jahr 900 zurück. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert war der Ort der größte und lebhafteste auf den Lofoten. Erst ab den 1960er Jahren überholte die heutige Hauptstadt der Lofoten dessen Rang. Heute leben knapp 2.000 Einwohner in Kabelvåg. Die Fischerei und der Tourismus sind die wichtigsten Einnahmequellen.

KabelvågFrüher hieß der Ort Vågar und bestand aus drei Buchten – Storvågan, Kabelvåg und Kirkevågen. Den alten Namen findet man heute in der Bezeichnung der Kommune wieder – Vågan– Kommune.
Zuerst wurden die Buchten von Fischern aus den nördlichen Teilen Norwegens besiedelt, die hier Jahr für Jahr einen reichen Fang an Dorsch an Land bringen konnten. Der Stockfisch-Export boomte. Bald war der Ort im ganzen Land bekannt und lockte auch Fischer aus dem Süden an. 1120 wurden hier die ersten Rorbuer Norwegens errichtet. Die Lofot- Fischerei hat hier ihren Ursprung. Der Ort wuchs und wuchs. Er war der bekannteste Marktplatz an der Küste und galt als die Hauptstadt der Lofoten. 1762 eröffnete in Kabelvåg die erste Gastwirtschaft der Inselkette. Die Motorisierung der Schiffe im 20. Jahrhundert sorgte für das Ende der florierenden Zeiten. Der Hafen war zu klein und zu flach für die neue Flotte, und die Fischer wichen ins nahe Svolvær aus.

Vågankirke in Kabelvåg

Die Vågan-Kirche, die auch als Lofotenkirche bekannt ist.

Seit über 900 Jahren ist Kabelvåg Kirchenort. Die erste Kirche wurde unter der Herrschaft von Øystein Magnusson (Øystein I.) erbaut und war die erste Kirche, die auf der Inselkette errichtet wurde. Die originale Kirche steht nicht mehr. Im Laufe der Jahrhunderte gab es 5 oder 6 Kirchen am gleichen Ort, die alle den Namen Vågan-Kirche trugen. Die heutige Kirche wurde im Jahre 1898 eingeweiht. Sie hat 1.200 Sitzplätze und ist eine Kreuzkirche aus Holz im neugotischen Stil. Der Architekt war Carl Julius Bergstrøm. Die Kirche ersetzte die ältere aus dem Jahre 1798, die zu klein geworden war. Neben den Einwohnern Kabelvågs mussten auch die angereisten Fischer Platz finden. Die neue Kirche ist das größte Holzgebäude Norwegens nördlich von Trondheim.

Neben der Besichtigung der Lofotenkirche und des Zentrums Kabelvågs mit seinen hübschen bunten Holzhäusern und dem historischen Marktplatz ist der Besuch des Kultur- und Tourismuscenter Storvågan ein Muss. Hier findet ihr das Lofoten-Museum, das Lofoten-Aquarium und mehrere Galerien wie die Galleri Espolin und die Galleri lille Kabelvåg.

Weitere Infos:
www.lofotmuseet.no
www.lofotkatedralen.no/vagankirke
www.lofotakvariet.no

 

(Fotos: M. Jürgensen)

 

 

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