Norwegische Namen
Welches sind die beliebtesten Vornamen in Norwegen? Wo finde ich eine Liste norwegischer Vornamen? Was steckt hinter dem mellomnavn? Wie entstanden die norwegischen Nachnamen?
Lest den Artikel und Ihr wisst es…
Vornamen – Statistik
Norwegische Vornamen sind out – zumindest in Norwegen. Wie in anderen Ländern auch findet hier eine Amerikanisierung statt. Eigentlich bewegen sich die Vornamentrends in Wellen, das bedeutet, dass die beliebtesten Namen etwa alle 100 Jahre die Namenslisten anführen. Aktuelle Topnamen wie Emma, Emil und Lukas kamen aber vor 1990 in Norwegen so gut wie nie vor.
Eine weitere Beobachtung zeigt, dass die Vornamenmode in Norwegen stark von der des Nachbarlandes Schweden geprägt wird. Namen, die heute dort häufig vorkommen, sind mit großer Wahrscheinlichkeit die kommenden Topnamen in Norwegen.
Schaut man sich die Top 10- Listen an, sieht man sofort, dass die Anzahl der norwegischen Namen seit 1950 stark zurückgeht. Nach dem 2. Weltkrieg waren nordische Namen sehr beliebt. Schon 1980 sind nicht mehr nur norwegische Namen im Ranking zu finden, 2012 sind diese dann fast verschwunden.
Top 10 Mädchen
Nr. | 1950 | 1980 | 2012 |
1 | Anne | Anne | Nora/Norah |
2 | Inger | Camilla/Kamilla | Emma |
3 | Marit | Katrine/Kathrine/Catrine | Sofie/Sophie |
4 | Torill | Marianne | Linnea/Linea |
5 | Liv | Linda | Sara/Sahra/Sarah |
6 | Kari | Elisabeth/Elisabet | Emilie |
7 | Berit | Lene | Ingrid/Ingri |
8 | Grethe | Kristin | Thea/Tea |
9 | Bjørg | Monica/Monika | Leah/Lea |
10 | Randi | Silje | Sofia/Sophia |
(Quelle: Statistisk sentralbyrå (SSB))
Bei den Jungsnamen wird es noch deutlicher. Während 1950 alle Namen bis auf Jan norwegisch sind, finden wir heute nicht einen norwegischen Namen mehr unter den Top 10.
Top 10 Jungen
Nr. | 1950 | 1980 | 2012 |
1 | Jan | Kristian | Lucas/Lukas |
2 | Per | Thomas/Tomas | Emil |
3 | Bjørn | Lars | Mathias/Matias |
4 | Svein | Stian | Jonas |
5 | Kjell | Jan | Alexander/Aleksander |
6 | Arne | Anders | William |
7 | Tor/Thor | Morten | Oskar/Oscar |
8 | Knut/Knud | Ole | Magnus |
9 | Terje | Øyvind | Markus/Marcus |
10 | Odd | Tor/Thor | Oliver |
(Quelle: Statistisk sentralbyrå (SSB))
Liste norwegischer Vornamen
Eine sehr gute Auflistung norwegischer Namen mit Bedeutung des Namens findet Ihr auf folgenden Seiten:
Jungen www.norskenavn.no/guttenavn.php
Mädchen www.norskenavn.no/jentenavn.php
Mellomnavn
Ein mellomnavn (mittlerer Name) ist ein persönlicher Name, der zwischen dem Vor- und dem Nachnamen eingefügt wird. Er kann nur in begrenztem Umfang auf den Ehegatten und die Kinder übertragen werden. Laut dem in Norwegen gültigen Namensgesetz ist dies ein Name, der auch ein Nachname sein kann. Ein Vorname kann nicht als mellomnavn fungieren, er wäre nur ein weiterer Vorname. Der mellomnavn ist aber nicht Bestandteil des Nachnamens. Es ist auch nicht Pflicht, einen mittleren Namen zu vergeben.
Beispiele:
Erik Fosnes Hansen
Vorname – Erik
mellomnavn – Fosnes
Nachname – Hansen
Ole Einar Bjørndalen
Vornamen – Ole Einar
Nachname – Bjørndalen
Vor dem 20. Jahrhundert war der Gebrauch eines mellomnavn in Norwegen nur in bürgerlichen Kreisen üblich. Im 20. Jahrhundert kam es dann allgemein in Mode, den Nachnamen der Mutter als mellomnavn einzusetzen. Heutzutage tragen etwa 20% der Norweger einen mittleren Namen.
Nachnamen
Die meisten Nachnamen wurden nach der alten nordischen Tradition der Patronyme gebildet. Bis ins 19. Jahrhundert war es demnach üblich, dem Vornamen des Vaters das Wort son (Sohn) oder datter (Tochter) anzuhängen (Beispiel: Bjørnson/Bjørndatter).
Ein neues 1901 eingeführtes Namensgesetz verbot die Patronyme und zwang die Norweger, ihre Nachnamen zu vererben. Somit nahmen die Frauen bei der Hochzeit den Namen ihrer Männer an, die Kinder erhielten den Nachnamen ihres Vaters.
Die andere Variante für die Bildung des Nachnamens war die Verwendung des Namens des Bauernhofs, des Ortsnamens oder eines anderen Landschaftsnamens aus der Umgebung (Beispiele: Bjørndalen, Solstad, Bondevik, Flatland).
Namensgesetz
Das neue und derzeit geltende Namensgesetz ist wirksam seit 2003 und ersetzt das alte aus dem Jahre 1964. Das neue Gesetz erlaubt mehr spezielle und ungewöhnlichere Namen als das alte. Die Änderung des Vornamens kann nur einmal in zehn Jahren beantragt werden.
Es besteht eine Namenspflicht. Spätestens 6 Monate nach der Geburt des Kindes muss den Behörden ein Name mitgeteilt werden.
Den kompletten Gesetzestext findet Ihr hier: navneloven
Ähnliche Beiträge:
Hinterlasse eine Antwort
The Thief
Norwegens Hauptstadt beherbergt im neuesten Hafenviertel Tjuvholmen das erste Designhotel des Landes, es heißt The Thief. Seinen Namen hat das Hotel aufgrund der dunklen Geschichte des Viertels. Denn im 18. Jahrhundert amüsierten sich vor allem Diebe und Prostituierte in diesem Teil der Stadt. Heute ist es Norwegens Zentrum für internationale gegenwärtige Kunst.
The Thief liegt zwischen dem neuen Astrup Fearnley Museum, designt von dem italienischen Stararchitekten Renzo Piano, den Gewässern vom Tjufholmen und dem wunderschönen Oslofjord. Als Gast des Hotels, kommt man in den Genuss des kostenfreien Eintritts in das Museum für moderne Kunst Astrup Fearnley.
Ziel der Betreiber ist es nun, das beste Haus Norwegens zu führen. Mit Fjord-Blick durch die deckenhohen Fenster, perfektem Service und Videokunst anstelle der üblichen Pornokanäle könnte dieses Ansinnen durchaus funktionieren.
Nahezu alle Zimmer bieten Sicht auf den Fjord und alle 119 Zimmer sind aufgrund von unterschiedlichen und individuellen Details einzigartig. Luxuriös und doch nicht protzig. In jedem Zimmer finden sich ebenso kleine wie teure Designerstücke, aber auch Teile der hoteleigenen Kunstsammlung, die von Richard Prince bis Andy Warhol reicht. Weiterhin sind sie eingerichtet mit Designmöbeln von nationalen und internationalen Qualitätsproduzenten und Designern, ausgesucht von der Innenarchitektin Anemone Wille Våge.
In der direkten Umgebung des Hotels gibt es Restaurants internationalen Kalibers, und einige Galerien. Das besondere: Das gesamte Viertel ist komplett Autofrei.
Die Suiten des Hotels sind mit Designmöbeln, Kunst und Lampen von Produzenten wie z.B. B&B Italia oder Brand van Egmond.
Den besten Blick über das Areal, bis hin zum Stadtzentrum, bekommt man vom Thieß Roof, einer Bar auf dem Hoteldach.
Das Hotel wird nach strengen ökologischen Massstäben erbaut und verfolgt nicht nur effiziente Lösungen, um Strom, Wasser und Müll zu reduzieren, sondern wird auch mit regionalen und biologischen Zutaten in seinem Restaurant Fru K arbeiten, das eine moderne Interpretation der klassischen norwegischen Küche darstellt.
Und natürlich ist The Thief Mitglied im Design Hotels: Design Hotels vermarktet eine handverlesene Kollektion von mehr als 230 Inhaber geführten Hotels, in diesem Fall Petter Stordalen, von weltweit. Diesen Häusern bietet Design Hotels™ eine internationale Plattform sowie umfangreiche Dienstleistungen.
Das Doppelzimmer gibt es ab 260 Euro pro Nacht.
Pingback: Norrøn mytologi (Nordische Mythologie) - Norwegenstube
Hans-Georg Huber sagt:
Suche Bedeutung der Familiennamen meiner mütterlichen Vorfahren in Norwegen:
1.) Libek (aus Eidskog)
2. Höiby , ebenfalls Eidskog
Kathrin sagt:
Hallo Hans-Georg,
bei Libek kann ich leider nicht weiter helfen. Übersetzen würde ich es mit pechschwarzer (Berg)Hang. Höiby bedeutet Oberstadt (gleichzusetzen mit unserem Oberstdorf im Allgäu).