Norwegische Trolle

Wenn die Gedanken um Norwegen schweifen oder man sich über Norwegen unterhält, kommt man meist auf die tolle Landschaft und die Wikinger zu sprechen. Es dauert aber nicht lange bis die Gedanken oder Gespräche gen Troll wandern und mit Norwegen in Verbindung gebracht werden – Trolle und Norwegen gehören zusammen wir Adam und Eva.

Das Wort Troll hat in Norwegen verschiedene Bedeutungen, denn es ist abgeleitet von unterschiedlichen Wörtern. Es gibt positive, bzw. welche die nicht zwingend negativ sind, wie trolle = zaubern oder trollbinde = bezaubernd, aber auch negative wie trollet = boshaft, hämisch. Die direkte Übersetzung bedeutet so viel wie Unhold, Naturwesen oder Riese. Das sind aber nur einige von vielen Bedeutungen. Oftmals geht ja auch das Gerücht um, dass Trolle böse Wesen sind. In den norwegischen Märchen werden die Trolle aber als sehr liebevolle und gesellige Lebewesen dargestellt. Sie feiern Hochzeiten und Geburtstage, gehen mit Ihren Kindern angeln und genießen ihre Umgebung: die Wälder, Fjorde und Berge. Sie sind also ihren Mitbewohnern, den Norwegern, sehr sehr ähnlich.

Trolle können bis zu drei Köpfe und bis zu neun in einem Haarbüschel endende Schwänze haben. Seitlich an jedem Kopf befinden sich zwei lange, nach oben spitz auslaufende Ohren, aus dem Gesicht ragt eine große Nase steil hervor. An den Füßen haben sie vier Zehen und an den Händen jeweils einen Daumen und drei Finger. Ihre Haut ist von graubraunem Haarfilz bewachsen. Trolle können eine Größe von mehreren Metern erreichen, es sind aber auch nur wenige Zentimeter große Exemplare beobachtet worden.

Geiranger Trollstigen

Geiranger Trollstigen

Die Trolle verlassen ihren Lebensraum nie. Sie halten sich dort eher versteckt und tarnen sich als Berge oder Bäume. Wer hat noch nie bei einem nächtlichen Spaziergang im dunklen Wald einen Troll gesehen? Ein zerzauster Kopf erscheint hinter einer großen Felszacke, oder ein glänzendes Trollauge lugt zwischen massigen Baumstümpfen hervor. Es gibt sogar einige Orte bzw. Plätze in Norwegen, die durch ihre Optik ganz klar ein Körperteil eines Trolls sind oder auf eine andere Art und Weise mit ihnen zu tun haben. So finden wir am Sørfjord die Trolltunga. Dabei handelt es sich um einen Felsvorsprung, der aussieht wie eine riesengroße Zunge. Zwischen den Lofoten und den Vesterålen gibt es den Trollfjord. Seinen Namen verdankt er einem Trollgesicht im Felsen des Fjordes. In Geiranger heißt eine Straße Trollstigen, zu deutsch Trolltreppe. Die wurde natürlich nur für die Trolle gebaut, damit sie es leichter haben den Berg zu erklimmen.

Trolle sind Fabelwesen der nordischen Mythologie aber doch in Norwegen allgegenwärtig. Aber wer weiß, ob sie sich nicht doch einfach nur gut verstecken können und acht auf unsere Natur geben.

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  1. Karl-Heinz Thonicke sagt:

    Hallo, ich lese zur Zeit ein Buch von Peter Christan Asbjörnsen: “Norwegische Märchen”. Da wird viel von Trollen erzählt. Gibt es für uns deutsche Bürger einen Hinweis, wo es eine gute Erklärung zu diesem Wesen oder Begriff gibt?
    Für einen Hinweis wäre ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen, Karl-Heinz Thonicke

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Nordmøre - kontrastreiches Norwegen

Nordmøre

Fischersiedlung Håholmen
Foto: fjordnorway.com

Nordmøre ist eine historische Landschaft und eine Region in Mittelnorwegen. Die Stadt Kristiansund, Meer, Fjorde, Berge, Dörfer, die Leuchtturminsel Grip und Veiholmen erwarten euch. Eine der berühmtesten norwegischen Landschaftsrouten – die Atlantikstraße – ist in diesem Teil des Landes zu finden. Auch wer seinen Urlaub mit sportlichen Aktivitäten wie Wander- oder Fahrradtouren, Kajak fahren, Bergklettern oder Angeln verbringen möchte, ist hier genau richtig…

Im späten Mittelalter entstand Nordmøre als Verwaltungseinheit. Es war damals eine Grafschaft unter der Führung Trondheims, die neben dem heutigen Gebiet auch Fosen im südlichen Trøndelag sowie Eidsøra und Raudsand im Romsdal umfasste. In der Mitte des 17. Jahrhundert wurden Nordmøre, Sunnmøre und Romsdal zur Grafschaft Romsdal zusammengelegt. Die heute noch gültige Abgrenzung erfolgte im Jahre 1704.

Heute bildet Nordmøre zusammen mit Romsdal und Sunnmøre die Provinz Møre og Romsdal und liegt im Herzen Fjordnorwegens. Nordmøre umfasst elf Gemeinden (Kristiansund, Averøy, Aurelian, Smøla, Hals, Tingvoll, Surnadal, Rindal, Sunnyvale, Gjemnes und Eide) mit insgesamt rund 62.000 Einwohnern und bedeckt eine Fläche von 6.058 km². Die inoffizielle Hauptstadt ist Kristiansund, der einzige Ort, der überhaupt den Stadtstatus erhalten hat.

Die Opernstadt Kristiansund bietet eine Menge an Attraktionen für Touristen. Früher war die Haupteinnahmequelle des Ortes die Produktion und der Export von Klippfisch. So findet ihr in der Stadt das Klippfischmuseum. Die Stadt liegt auf vier Inseln am Meer und ist mit Brücken verbunden. Spektakulär ist eine Bootsrundtour. Empfehlenswert ist auch ein Inselhopping. Unbedingt besuchen solltet ihr Grip, eine Insel, die nur noch im Sommer bewohnt ist. Die Hauptattraktionen sind der Leuchtturm und die kleinste Stabkirche Norwegens. An der nördlichsten Spitze Smølas liegt das noch aktive Fischerdorf Veiholmen. Ein beliebtes Reiseziel, das mit einer idyllische Küste, romantischen Fischerhütten und einem Besucher-Yachthafen lockt.

Die 9 km lange Atlantikstrasse von Bud nach Kårvåg gilt als Norwegens schönste Fahrradstrecke, als die schönste Autofahrt der Welt und als das norwegische Jahrhundertbauwerk. Viele Rastplätze und Aussichtspunkte entlang der Strecke laden zum Verweilen ein und ihr könnt von eigens für Angler gebauten Brücken fischen.

Weitere Infos:

www.nordmore.museum.no

 

 

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