Preikestolen – Ein Wandererlebnis der besonderen Art

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Hohe Felsformationen, der Blick auf Natur pur – das ist einer der vielen Gründe, die Norwegen zu einem beliebten Reiseziel machen. Besonders für Wanderer bietet Norwegen eine Vielzahl an attraktiven Ausflugszielen und eins davon ist mit Sicherheit der Preikestolen. Der Preikestolen, der wortwörtlich übersetzt so viel heißt wie “Predigtstuhl”, liegt im Süden von Norwegen in der Nähe der viertgrößten Stadt Norwegens, Stavanger, am Lysefjord über den man von dort eine phantastische Aussicht erhält.

Besonderes Merkmal des Preikestolen ist das 25 mal 25 Meter breite Felsplateau, was ihm auch den Namen gegeben hat, da es wie eine überdimensionale Sitzfläche erscheint. Auf dieser “Sitzfläche” und auch an den angrenzenden Bergen sind zuweilen Spaltenmuster zu erkennen. Vor rund 10.000 Jahren schmolz das Eis des Lysefjord-Gletschers. Mit dem Schwund des Eises, verschwand auch der Druck auf die darunter liegenden Gesteine. Das Fjell spaltete sich und erschuf so in den Jahrtausenden den heutigen Preikestolen mit seiner einmaligen Felsplatte. Von dieser Felsplatte geht es heutzutage über 600 Meter tief hinunter zum Lysefjord.

Um diesen majestätischen Felsen zu erreichen, eignet sich eine Anfahrt von Stavanger aus. Diese Stadt liegt nur einen Katzensprung entfernt und ist für Weitreisende bequem mit dem Flugzeug erreichbar. Doch auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man aufgrund des gut ausgebauten Bahn- und Busnetzes zum begehrten Tourismusziel gelangen. Die Tourismusindustrie vermeldet sogar, dass jährlich bis zu 100.000 Menschen den Weg zur Kanzel des Preikestolen auf sich nehmen. In der Hauptsaison fahren sogar recht viele Busse dahin, während man sich im Frühjahr und im Winter mehr Gedanken um die Anreise machen muss. Da empfiehlt sich dann eher das Auto zu nehmen. Reisende mit dem Auto müssen allerdings eine kleine Fährtfahrt via Tau einplanen, um nicht einen Umweg zu fahren. Dann können sie jedoch eine weite, beschilderte Strecke vorfahren und der Straße bis zur Preikestolhytta folgen.Dann jedoch geht es nur über einen Wanderweg weiter nach oben. Für nicht ganz geübte und ausdauernde Wanderer ist der erste Teil mitunter sicher der schwierigste. Über einen steilen Anstieg geht es zunächst auf bis 420 Meter hinauf. Der Anstiegt wird durch einen ebenerdigen Abschnitt unterbrochen. Dem anschließenden Geröllfeld folgend, hat man sogar danach die Gelegenheit eine Verschnaufpause an einem kleinen See zu unternehmen. An manch warmen Sonnentag eignet dieser sich auch für eine kleine Abkühlung, von der so manch einer Gebrauch macht. Hier heißt es dann: Handtuch lieber einpacken, denn das es warm wird ist auf dieser Hochebene eher selten und man sollte es dann definitiv ausnutzen.
Nach dem eventuellen Badespaß geht es weiter zum letzten Stück. Dies ist jedoch einfacher zu bewältigen, da man den Preikestolen über eine mit Geländern gesicherte Treppe erreicht. Nach gut zwei Stunden Wanderung ist man angekommen. Auf der Plattform muss man aber aufpassen, da diese nicht gesichert ist, was man bei der ganzen Schönheit, die sich vor einem auftut, schon einmal vergessen kann.

Doch nicht nur der Preikestolen bietet ein einmaliges Erlebnis. Die gesamte Region um diesen Felsen herum eignet sich hervorragend dazu, ein paar Tage mehr dort zu verbringen. Es gibt dort zahlreiche kleinere Bergseen, die sich zum Baden eignen oder man geht in den Wald, um dort Beeren und Pilze zu sammeln. Dort kann man die idyllische Landschaft genießen und ist selbst zur Tourismus-Hochsaison zuweilen nahezu allein unterwegs. Und wer weiß, wer dort die Augen offen hält, kann vielleicht im Wald oder in den Felsen den ein oder anderen Troll erkennen.

Foto: Sebastian Worm

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Saltstraumen - der stärkste Gezeitenstrom der Erde

Saltstraumen

Foto: dagbladet.no

Etwa 30 km östlich von Bodø (Nordland) ist eine ganz besondere Naturattraktion zu finden – der Saltstraumen. Es handelt sich hierbei um den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Alle 6 Stunden ist das Phänomen zu bewundern. Donnernd bahnen sich ca. 400 Mio. m³ Wasser ihren Weg durch eine 3 km lange und nur 150 m breite Meeresenge und erreichen dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten…

Der Saltstraumen fließt zwischen den beiden zur Kommune Bodø gehörenden Inseln Straumøya und Godøya und verbindet den Saltfjord mit dem Skjerstadfjord. Am stärksten zeigt sich der Gezeitenstrom bei Neu- und bei Vollmond.
Durch die ständige Bewegung des Wassers ist dieses sehr nährstoffreich und voll mit Fischködern. Die Ufer sind entsprechend gesäumt von Anglern, die hauptsächlich Dorsche an Land ziehen. Aber auch Taucher haben den Saltstraumen wegen seiner einzigartigen Unterwasserwelt für sich entdeckt.
National Geographic und der WWF haben den Saltstraumen zu einem der Wild Wonders of Europe ernannt.

Am Fuß der Brücke über den Strom findet ihr das Touristencenter Magic Saltstraumen mit dem obligatorischen Souvenirshop, Ausstellungen und Filmvorführungen. Täglich gibt es Bootstouren, die die Passagiere an den großen Wirbel vorbeiführen. Diese sind auch in Deutsch oder Englisch buchbar.
 

 

Weitere Infos:
www.visitbodo.com
www.polartours.no

 

 

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