Studieren in Norwegen – Infos
Wer in Norwegen studieren möchte, benötigt den norwegischen Sekundarschulabschluss II oder ein Äquivalent wie z.B. die allgemeine Hochschulreife. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die es einem ermöglichen, mit der Fachhochschulreife zu studieren. Diese lassen sich direkt bei der Hochschule erfragen.
Für Studieninteressierte aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Europäischen Freihandelsassoziation ist keine extra erteilte Aufenthaltsgenehmigung vonnöten, sie müssen sich jedoch bei der Norwegischen Ausländerbehörde online registrieren.
Das norwegische Hochschulsystem besteht aus einem universitären und einem nicht universitären Bereich. Norwegen hat acht staatliche Universitäten, neun spezialisierte Universitäten, dazu zählen beispielsweise Sporthochschulen oder Musikhochschulen, zwei Kunsthochschulen, 26 staatliche Hochschulen und 29 weitere private Hochschulen. Insgesamt zählt das Land rund 170.000 studierende. Davon kommen etwa 15.000 aus dem Ausland.
Das akademische Jahr gliedert sich in zwei Semester. Das Herbstsemester beginnt Mitte August und endet Mitte Dezember. Das Frühjahrssemester beginnt Mitte Januar und endet Mitte Juni. Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen ist weitgehend abgeschlossen. Ausnahmen gelten für die Fächer Theologie, Human- und Veterinärmedizin, Psychologie (Studiendauer: mindestens sechs Jahre) und für Fächer wie Pharmazie, Recht, Zahnmedizin, Volkswirtschaft und die staatlich geregelten Lehramtsstudiengänge (fünf Jahre).
Die staatlichen Lehreinrichtungen im universitären und nicht universitären Bereich verlangen keine Studiengebühren. Es sind lediglich Einschreibgebühren von etwa 40 bis 80 € und ein Semesterbeitrag fürs Studentenwerk von etwa 30 bis 78 € zu zahlen. Die privaten Hochschulen hingegen verlangen, im Vergleich zu Deutschland, ähnlich Hohe Studiengebühren. Die Marketinghochschule am Campus Kristiania in Oslo kostet pro Semester 29.000 NOK, ca. 3.900 EUR. Die Immatrikulationsgebühren liegen bei 1.750 NOK, ca. 240 EUR.
Ein genereller Numerus Clausus besteht nicht, jedoch gibt es für Studiengänge wie Medizin Zulassungsbeschränkungen. Die Studienplätze werden über eine zentrale Koordinierungsstelle vergeben, bei der man sich auf der Plattform www.samordnaopptak.no bewerben kann.
Unterrichtssprache ist Norwegisch. Ausländische Studierende, die keine ausreichenden Norwegischkenntnisse nachweisen können, müssen ein vorbereitendes Studium der norwegischen Sprache absolvieren, bevor sie ihr Fachstudium aufnehmen können. Das Sprachstudium beinhaltet neben den Sprachkursen auch Kurse zu Leben und Gesellschaft in Norwegen und dauert zwei Semester. Neben Norwegischkenntnissen werden allen Studierenden gute Englischkenntnisse abverlangt. Studierende, deren Muttersprache nicht Englisch ist, müssen einen Nachweis über ihre Englischkenntnisse beibringen.
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Ringve Musikmuseum
Am nördlichen Stadtrand Trondheims auf der Halbinsel Lade liegt mit dem Ringve Musikmuseum Norwegens Nationalmuseum für Musik und Musikinstrumente. Das Museum liegt inmitten eines Botanischen Gartens, welches von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens betrieben wird.
Das Gut Ringve liegt auf einer Anhöhe und ist dem Fjord zugewandt. Erstmals wurde das Gut 1521 urkundlich erwähnt. Der Name lässt sich von dem altnordischen Wort Reynividir ableiten und bedeutet „Ebereschenwald“. Im 17. Jahrhundert hat der reiche Schiffsreder und Grundbesitzer Jan Wessel, dessen Vermögen nach seiner Eheschließung weiter wuchs, das Land und die Gebäude erworben. An einem der Nebengebäude befindet sich eine Gedenktafel für Jan Wessels Sohn, der sich besonders im Großen Nordischen Krieg gegen Schweden den Ruf eines sehr erfolgreichen Flottenkapitäns erlangt hatte. Seine Kindheit hat der Norweger in Ringve verbracht.
Die Geschichte des Ringve Musikmuseum selbst hängt aber nicht mir der Familie Wessel zusammen. 1878 hat Anton Sophus Bachke das Anwesen nach einer Versteigerung übernommen. Bachke ist damals Direktor des Kupferberkwerkes von Rørus gewesen. Sein Sohn Christian Bachke hat das Gut 1917 von seinem Vater übernommen und das Domizil als Sommersitz verwendet. Neben der Fähigkeit ebenso Geschäftstüchtig zu sein wie sein Vater, war Christian ein überaus talentierter Pianist und liebte die Musik. Seine russische Ehefrau Victoria Rosten teilte diese Leidenschaft mit ihm und sammelte Musikinstrumente. Von diesem musikalischem Fundament zehrt das Museum bis heute.
Das Ringve Musikmuseum teilt sich in zwei Gebäude: dem Herrenhaus (das Hauptgebäude) und der Ausstellung in der Scheune. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass eine Besichtigung des Herrenhauses nur im Rahmen einer Führung möglich ist und ausschließlich in der Sommersaison angeboten wird. Die 45-minütige Führung führt durch das im Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtete Haus. Zu sehen sind hier zahlreiche Tasteninstrumente, wie z.B. ein selbstspielendes Klavier von 1917.
Die Scheune kann im Gegensatz zum Haupthaus auf eigene Faust erkundet werden. Dort werden Unmengen an verschiedenen Instrumenten ausgestellt, sowie unterschiedliche Musikrichtungen, unter anderem typisch norwegische Musik, akustisch vorgestellt.
Im Tordenskiold Café werden auf eine sehr liebevolle Art Waffeln mit Sauerrahm und Marmelade, Eis, Skandinavische Sandwiches, Kuchen, Gebäck und Heiß- und Kaltgetränke serviert. Im Museumsshop gibt es Andenken mit Bezug zur Musik, dem Botanischen Garten und dem Leben auf dem Gutshof.