Die Schlacht um Narvik im Zweiten Weltkrieg

Die Schlacht um Narvik (Quelle: wikipedia.de)

Die Schlacht um Narvik
(Quelle: wikipedia.de)

Die nordnorwegische Hafenstadt Narvik galt im 2. Weltkrieg nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die Alliierten als wichtiger strategischer Stützpunkt, weshalb die Schlacht um Narvik auch als einer der bedeutendsten Kämpfe während des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte einging.

Noch heute ist Narvik ein wichtiger Ort für die schwedische und norwegische Industrie. Das im schwedischen Kiruna abgebaute Erz wird über eine direkte Bahnstrecke nach Narvik transportiert, von wo aus es weiter verschifft wird. Die Stadt Narvik liegt nämlich im eisfreien Ofotfjord und kann aus diesem Grund das ganze Jahr über angefahren werden.

Deshalb galt der Hafen auch im Zweiten Weltkrieg als möglicher Angriffspunkt für die deutschen Truppen, den die Alliierten auf jeden Fall verteidigen wollten. Der deutsche Überraschungsangriff auf Norwegen im April 1940, der unter dem Decknamen „Weserübung“ durchgeführt wurde, beinhaltete die Übernahme sechs norwegischer Städte, darunter auch Narvik. Die bisherige norwegische Passivität und Neutralität sollte ausgenutzt werden und führte tatsächlich zum Erfolg. Zehn deutsche Zerstörer nahmen die Hafenstadt nach einem Gefecht mit zwei norwegischen Kriegsschiffen ein.
Die Briten reagierten schnell, bereits am 10. April griff eine Einheit, die eigentlich die deutsche Übernahme Narviks verhindern sollte, die Deutschen an. Allerdings unterschätzten sie die Anzahl der Truppen in Narvik. Zwar konnten 2 deutsche Zerstörer versenkt werden, doch auch die Briten hatten Verluste hinzunehmen und mussten sich vorerst zurückziehen.
Den Deutschen wurde nicht der Angriff durch die Briten zum Verhängnis, sondern die Tatsache, dass sie von Deutschland aus nicht weiter mit Brennstoffen versorgt wurden. Die Royal Navy blockierte die Eingänge des Ofotfjords und plante bereits einen weiteren Angriff. Zwar erfuhren die Deutschen in Narvik davon, konnten aber aufgrund des Brennstoffmangels nicht schnell genug handeln. Die deutschen Schiffe konnten von den Briten versenkt oder zerstört werden. Die Überlebenden schlossen sich den deutsch-österreichischen Gebirgsjägern an, die bei der Invasion das Umland Narviks belagert hatten. Die Briten hatten nun also schon die See rund um Narvik eingenommen und mithilfe von norwegische Widerständlern und alliierten Truppen, die angerückt waren, wurde auch die Stadt wieder eingenommen, so dass die deutschen Truppen nur noch die Bahntrasse okkupierten. Die Überzahl der Alliierten war glasklar und einer Zurückgewinnung Narviks sollte eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Bis zum 24. Mai – denn an diesem Tag zogen die Alliierten sich zurück, da die Truppen in Frankreich gebraucht wurden, welches gerade von der deutschen Wehrmacht angegriffen wurde. So konnten die Deutschen am 08. Juni Narvik wieder einnehmen und für sich sichern.

Trotz des negativen Ausgangs der Schlacht für die Alliierten galt sie vor allem für die Norweger als eine der bedeutendsten Schlachten, weil norwegische Truppen dort Mut bewiesen und Widerstand leisteten. Aus diesem Grund soll nun auch ein Film über dieses historische Ereignis gedreht werden.

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Bergen – die regenreiche Stadt

Heimathafen Gergen: Der Traditionssegler "Statsraad Lehmkuhl"

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Bergen im Fylke Hordaland gelegen ist mit ca. 269.000 Einwohner die zweitgrößte Stadt Norwegens und dank der geographischen Lage (angeblich oder tatsächlich – wer weiß das schon) mit ca. 240 Regentagen im Jahr die „regenreichste Stadt Europas“. Von diesem „Ehrentitel“ sollte man sich aber nicht von einem Besuch in Bergen abhalten lassen.

Ich nähere mich Bergen am liebsten vom Wasser aus. Ob mit dem Segler nach einem Törn durch die Fjorde oder mit der altehrwürdigen MS Bergensfjord der Reederei Fjord Line von Hirtshals kommend, die Einfahrt in den schönen Naturhafen „Vågen“ ist immer wieder ein Erlebnis.  Wenn man als Segler Glück hat, kann man direkt am Kai gegenüber der „Tyske Bryggen“, dem alten Handelsviertel Bergens festmachen. Die Tyske Bryggen wurden von Kaufleuten der Hanse errichtet und genutzt (daher der Name) und nach Originalplänen des 12. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Seit 1979 gehören sie zum Weltkulturerbe der Unesco.

Nach dem Festmachen führt mich mein Weg zunächst Richtung Innenstadt und zum Fischmarkt der Stadt, der direkt am Ende des Hafenbeckens in unmittelbarer Nähe der Bryggen liegt. Wer es lieber historisch mag wendet sich nach links zur Festung mit Haakonhalle und Rosenkranzturm. Und auch die „Mariakirken“, die Marienkirche ist sehenswert. Doch wir bleiben noch eine Weile auf dem Fischmarkt, es gibt eine riesige Auswahl an Fischen und Schalentieren, ansprechend präsentiert aber eben auch – da der Fischmarkt eher eine Touristenattraktion denn ein Ort für den täglichen Einkauf der Norweger ist – sehr teuer. Trotzdem genieße ich dort gern einen Kaffee und ein Krabbenbrötchen mit Blick auf den Hafen.

Reiche Auswahl auf dem Fischmarkt in Bergen

Reiche Auswahl auf dem Fischmarkt in Bergen

Aus diesem starten täglich die Schiffe der Hurtigruten zur Fahrt in den Norden und auch sonst ist es einer der belebtesten Häfen des Landes. Einen wunderschönen Blick auf den Hafen und die Stadt hat man, wenn man mit der Standseilbahn auf den Fløien (ca. 320 m über NN) fährt. Die Talstation der Bahn ist nur wenige hundert Meter vom Fischmarkt entfernt und von oben genießen wir den Blick auf Hafen, Stadt und Fjorde und planen die nächsten Erkundungen in dieser schönen Stadt. Und um noch mal auf den Regen zurück zu kommen:  Ich habe herrliche Sommertage in Bergen verbracht und nur selten (dann aber heftig) den Bergenser Regen zu spüren bekommen. Doch um so schöner ist es, wenn wieder die Sonne hervorkommt. Und das tut sie doch öfter als man nach der Statistik denkt.

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