Fakten über Norwegen

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Das Kongeriket Norge (Königreich Norwegen), so der offizielle Name, besteht aus den westlichen und nördlichen Teilen der skandinavischen Halbinsel sowie den arktischen Inselgruppen Jan Mayen und Svalbard, seine Gesamtfläche beträgt 385.199 km² (Bundesrepublik Deutschland: 357.121 km²). Auf der Südhalbkugel gehören drei Inseln im Südpolarmeer zum Königreich, sie sind jedoch aufgrund des Antarktis-Vertrages international nicht als norwegisches Staatsgebiet anerkannt: die Bouvetinsel, die Peter-I.-Insel sowie das Königin-Maud-Land.

Das Land hat fünf Millionen Einwohner, die Bevölkerungsdichte liegt bei 13 Einwohnern pro Quadratkilometer. (Zum Vergleich: In Deutschland sind es etwa 230.)

Norwegen ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. Das Königshaus besteht aus König Harald V. und seiner Frau, Königin Sonja, Kronprinz Haakon und seiner Frau, Kronprinzessin Mette-Marit, sowie ihren beiden Kindern, Prinzessin Ingrid Alexandra (geb. 2004) und Prinz Sverre Magnus (geb. 2005). Kronprinz Haakons Schwester, Märtha-Louise, verzichtete 2002 auf den Titel Ihre Königliche Hoheit, um den Schriftsteller Ari Behn heiraten zu können. Ihr Platz in der Erbfolge bleibt davon unberührt.

Norwegen gehört nicht der Europäischen Union an. Das Land bildet mit Island, Liechtenstein und der Schweiz die Europäische Freihandelsassoziation, die indes nahezu alle EU-Richtlinien erfüllt. Die Landeswährung ist die norwegische Krone.

Die Hauptstadt Oslo ist mit etwa 613.000 Einwohnern die größte Stadt Norwegens. Die zweitgrößte Stadt mit knapp 263.000 Einwohnern ist Bergen. Die bekannten Wintersportorte Lillehammer und Hamar ausgenommen, liegen alle größeren norwegischen Städte an der Küste. Dank seines großen Wasserreichtums kann das Land 99 Prozent seiner Elektrizität aus Wasserkraft beziehen. Die Öl- und Erdgasvorkommen vor seiner Küste haben Norwegen, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht.

 

Historisches

Die Wikingerzeit, deren Dauer von 793 bis 1066 veranschlagt wird, war eine Blütezeit des Landes. Kriege zwischen Kleinkönigen, aber auch Abenteuerlust veranlassten die Wikinger, mit schnellen Schiffen auf weite Reisen zu gehen. Sie eroberten und kolonisierten große Teile Europas, und erreichten, wie allgemein bekannt, 500 Jahre vor Christopher Columbus Neufundland und somit den amerikanischen Kontinent.

Um 1020 einte König Olav Haraldsson das norwegische Reich und setzte das Christentum durch. Unter der Regierung von Håkon IV. Håkonsson (um 1240) wurde Norwegen eine europäische Großmacht und erreichte seine größte territoriale Ausdehnung.

1348/49 allerdings löschte eine Pestwelle den norwegischen Adel nahezu völlig aus, in der Folge geriet das Land im 14. Jahrhundert durch Eheschließungen unter dänische Herrschaft. Ab 1814 befand sich das Land in Personalunion mit Schweden, erst 1905, also 91 Jahre später, wurde das Land wieder vollständig unabhängig. Der amtierende König Harald V. ist seit 600 Jahren der erste König, der im eigenen Land geboren wurde.

Der norwegische Nationalfeiertag ist der 17. Mai. Er erinnert an den 17. Mai 1814, als die Norweger sich eine eigene Verfassung gaben und sie trotz schwedischer Herrschaft durchsetzten.

 

Zu den Folgen der langen dänischen Herrschaftsperiode gehört der bemerkenswerte Umstand, dass es in Norwegen zwei offizielle Schriftsprachen gibt: bokmål und nynorsk. Das bokmål, die „Buchsprache“, ist dem Dänischen immer noch viel ähnlicher als die zweite Sprache, die nynorsk heißt. Die Schaffung einer »wahren norwegischen Sprache« war Ausdruck des ab 1814 erstarkenden Nationalgefühls und Teil der Bestrebungen, sich in allem von Dänemark abzusetzen. Der Name nynorsk führt allerdings in die Irre, denn das Neunorwegisch basiert auf alten Dialekten, vor allem von der Westküste. In einigen Bezirken Nordnorwegens gibt es Bemühungen, Samisch gleichberechtigt neben die anderen beiden Landesssprachen zu stellen.

 

Geografisches

Gebirgsketten, Hochebenen und Fjorde kennzeichnen die Geografie des Landes. Nur etwa drei Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar, mehr als 80 Prozent hingegen sind (nur zum Teil forstwirtschaftlich nutzbare) Wälder, Gebirge und Hochebenen. Norwegen ist eines der wenigen Länder der Erde, in denen es diese tief ins Land hineinreichende Meeresarme – also Fjorde – gibt. Der Sognefjord etwa ist mit 204 Kilometern der längste Fjord Europas und mit maximal 1.308 Metern Tiefe der tiefste der Welt.

 

Norwegen hat die längste europäische Außengrenze. Die norwegische Küstenlinie inklusive der Fjorde, Buchten und Inseln beträgt rund 57.000 Kilometer, rechnet man jede Bucht und jedes Inselchen mit, hat das Land 83.281 Kilometer Meeresufer.

 

Klimatisches

Das Klima kann zwischen den Regionen sehr stark variieren, weil hohe Gebirgszüge das Festland teilen. Die Niederschläge in Norwegen kommen in der Regel vom Meer. Während einige Gebiete entlang der Westküste auf jährliche Regenmengen von 3.000 Millimetern kommen, können es östlich der Gebirgszüge weniger als 300 Millimeter sein. Durch die Berghänge geschützt, hat das ostnorwegische Binnenland daher ein eher kontinentales Klima, was so nahe der Küste ungewöhnlich ist. Mit durchschnittlich 2.548 Millimetern Niederschlag an 248 Regentagen ist Bergen die regenreichste Großstadt Europas. (Zum Vergleich: Hamburg und München kommen auf durchschnittlich 133 Regentage im Jahr.)

Die Temperatur an der Westküste beträgt im Jahresschnitt 8 Grad Celsius. Das macht die Region zur wärmsten Norwegens. Die kälteste jährliche Durchschnittstemperatur mit Werten unter dem Gefrierpunkt wird in den Gebirgsregionen gemessen. Die kältesten Monate des Jahres sind Januar und Februar, die wärmste Zeit im Binnenland ist Mitte Juli. Die Küsten- und Bergregionen erreichen ihre Jahreshöchsttemperaturen generell etwas später.

 

Welterbestätten

Acht kultur- und naturhistorisch bedeutsame Orte Norwegens stehen auf der Welterbeliste der Unesco: Das mittelalterliche Hanseviertel Bryggen in Bergen, die Stabkirche von Urnes aus dem 12. Jahrhundert, die steinzeitlichen Felszeichnungen von Alta, die Bergwerkstadt Røros aus dem 17. Jahrhundert, das Vega-Archipel in Nordnorwegen, der zur Meridian-Vermessung angelegte Struve-Bogen sowie der Geirangerfjord und der Nærøyfjord, ein Seitenarm des Sognefjords.

 

Nationalparks

Insgesamt gibt es 42 norwegische Nationalparks. 35 im skandinavischen Stammland, sieben auf Svalbard (Spitzbergen). Somit sind 7 % des Festlands und 24 % von Svalbard geschützte Gebiete. Der Nationalpark Hardangervidda in Südnorwegen ist mit 3.422 km² Fläche nicht nur der größte Nationalpark Norwegens, die Hardangervidda ist mit etwa 8.000 km² die größte Hochgebirgsebene der Welt. Die Berge Galdhøpiggen (2.469 Meter) und Glittertind (2.464 Meter) sind die höchsten Berge Norwegens. Sie gehören zum Nationalpark Jotunheimen.

(Quelle: Innovation Norway)

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Olympische Anlagen in Lillehammer

Håkons Hall Lillehammer

Håkons Hall Lillehammer

Von insgesamt zehn, befinden sich zwei olympische Anlagen in Lillehammer. Die übrigen Anlagen sind jedoch ebenfalls rund um den See Mjøsa verteilt und zwar in Hamar, Gjøvik und etwas außerhalb von Lillehammer. Die olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer waren ein Fest der Freude. Kritiker waren von der guten Stimmung und der Freundlichkeit der Norweger begeistert.

Als Skisprungschanze diente zu den olympischen Winterspielen 1994 der extra für dieses Ereignis erbaute Lysgårdsbakken. Die Schanze wurde direkt am Abhang eines Berges gebaut und fügt sich somit nahtlos in das Stadtbild und die Landschaft Lillehammers ein und ist von sehr vielen Punkten der Stadt aus zu sehen.

Lysgårdbakken

Lysgårdbakken

Die Lysgårdsbakken Sprunganlage ist eine moderne Sprungschanze. Fertiggestellt wurde sie bereits 1992 und besteht aus einer großen und einer kleinen Schanze, beziehungsweise aus einer HS138 und einer HS100. HS bedeutet Hillsize und die Einheit der Zahl ist Meter. Die Kapazität der Zuschauer liegt bei 35.000. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf etwa 97 Millionen Norwegische Kronen. Außerhalb der Saison lässt sich die Schanze besichtigen und in einem Souvenir Shop das entsprechende Andenken dazu erwerben. Auch die originale olympische Fackel wurde wieder aufgebaut.

Nur wenige hundert Meter von der Sprungschanze entfernt steht die Håkon Halle. Sie war die Hauptarena für die Eishockeyspiele und die größere neben der in Gjøvik. Außerdem fanden die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Paralympics in der Håkon Halle statt. Sie wurde 1993 fertiggestellt und bietet Platz für insgesamt 10.500 Zuschauer. Die Bauweise des Gebäudes erinnert etwas an einen Eisberg im Meer. Circa Zweidrittel der Halle liegen unter der Erde. Die  von außen ersichtliche Größe lässt das gesamte ausmaß also nicht erahnen. Heute findet die Håkon Halle für die unterschiedlichsten Veranstaltungen eine Verwendung. Sie zählt zu den flexibelsten ihrer Art und lädt zu Sport-, Kultur- oder Kommerziellen Veranstaltungen ein. Wie auch die Sprungschanze lässt sich dieser ehemalige Austragungsort der olympischen Winterspiele von 1994 besichtigen. Neben der „einfachen“ Halle liegt auch hier Norwegens Olympisches Museum in dem sich die olympische Geschichte seit 1896 bis heute erleben lässt.

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