Hamar Sagatun

Ehemalige Schule und Denkmal

Ehemalige Schule und Denkmal

Eigentlich wäre Hamar Sagatun nur irgendein gewöhnlicher Stadtteil von vielen.  Er enthält einen Friedhof, eine moderne und frisch renovierte Schwimmhalle, sowie einen Park mit Sportplätzen, einen Kindergarten und vor allem Wohnhäuser. Doch am Ende des Sagatunvegen, einer schmalen Allee des Viertels, stehen vier  denkmalgeschützte Häuser.

Sie alle wurden im 19. Jahrhundert gebaut. Unter den vier Häusern ist das Haus mit der Nummer 47C eines der Geschichtsträchtigsten des Landes. Denn unter allen Volkshochschulen Norwegens, wurde hier die erste errichtet. Gegründet haben sie Herman Anker und Olaus Arvesen 1864. Die beste Zeit hatte die Schule in ihren ersten 10 Jahren. 1873 übernahm Arvesen die Schule und leitete sie allein. Dabei zog er mit der Einrichtung in das benachbarte Gebäude. 1891 wurde sie geschlossen.

Die vier Gebäude wurden von dem Architekten Emil Victor Langlets gezeichnet. Dabei handelt es sich um den selben Architekten, der auch das Stortinget, das Parlament in Oslo, entworfen hat.

Sagatun Brukestyrt Sentrum

Sagatun Brukestyrt Sentrum

Treppenhaus von Haus 47A

Treppenhaus von Haus 47A

Das Haus mit der Nummer 47A, welches 1867 fertig gestellt wurde, war lange Zeit ein Wohnhaus mit mehreren Wohnungen. Dieses wie auch alle anderen Häuser sind komplett aus Holz gebaut. Es ist sehr verschachtelt und hat eine unauffällige Hintertreppe als Fluchtweg. Mit all den Jahren ist es sehr heruntergekommen und war somit äußerst Renovierungsbedürftig. Heute ist es ein Zentrum für psychisch erkrankte Menschen und das Zentrum trägt den Namen “Sagatun Brukerstyrt Sentrum”. Das Haus wurde von ihnen komplett selbst renoviert und heute auch geleitet und gestaltet. Die Kosten für die Renovierung wurde größtenteils von ihnen selbst gesammelt und zusätzlich auch vom Staat gefördert. Honoriert wurde die Arbeit mit Besuchen diverser Politiker. So waren u.a. die neue Ministerpräsidentin Norwegens Erna Solberg als auch der norwegische Gesundheitsminister Jonas Bahr Støre dort zu Besuch. Die Eröffnung wurde zusammen mit der norwegischen Kronprinzessin  Mette-Marit gefeiert. Seit der Gründung 2009 genießt die Einrichtung immer mehr an Aufmerksamkeit und Popularität, da das Konzept ausschließlich mit Erfolgen geprägt ist und eine kostenlose Anlaufstelle für Hilfebedürftige darstellt.

Das benachbarte Gebäude ist vor einigen Jahren größtenteils abgebrannt. Aufgrund dessen, dass es unter Denkmalschutz stand, durfte es nur unter der Bedingung abgerissen werden, dass es genau so wieder gebaut wird, wie es die Pläne des ursprünglichen Architekten vorgeben.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading...

Hinterlasse eine Antwort

Ritlandskrater in Hjelmeland

Ritlandskrater

Der Ritlandskrater von Norden aus gesehen, Foto: www.geoforskning.no

Auf dem norwegischen Festland gibt es zwei Stellen, an denen ein Meteoriteneinschlag nachgewiesen wurde – der Krater in Gardnos und der Ritlandskrater in Hjelmeland (Ryfylke i Rogaland). Letzterer wurde von einem Einschlag, der vor über 500 Mio. Jahren stattfand, gebildet. Das genaue Alter ist nicht bekannt, Fossilienfunde aus dem Krater stammen aus dem mittleren Kambrium. Der Einschlag muss also davor passiert sein. Der Ritlandskrater hat einen Durchmesser von 2,7 km und ist etwa 350 m tief…

Der Krater liegt in einem Naturschutz- und beliebten Wandergebiet und ist leicht zugänglich. Er hat seinen Namen einem Hof zu verdanken, der sich in der Nähe befindet. Ihr könnt hier auf eigene Faust auf Tour gehen, es gibt aber auch Führungen durch das Gebiet. Auch der Ritlandskrater wurde von den Gletschern der Eiszeiten verformt, aber der Einschlag ist gut als runde Senke in dem kupierten Gelände erkennbar.

Der norwegische Geologe Fridtjof Riis untersuchte erstmals im Jahre 1985 das Gebiet. Er fand Gestein, dessen Herkunft nicht durch die gewöhnlichen geologischen Vorgänge wie Gebirgsbildung und Erosion zu erklären war. 2001 entwickelte er, nachdem er Forschungen im Gardnos-Krater vorgenommen und Gemeinsamkeiten entdeckt hatte, die Theorie, dass es sich hier um einen Meteoritenkrater handelt. Aber erst 2008 gelang es ihm, Schock-Quarz zu finden, das als Nachweis für einen Meteoriteneinschlag gilt.

Der Meteorit traf mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/Sekunde auf die Erde, die zur damaligen Zeit in diesem Gebiet von einem flachen Meer bedeckt war. Der Meteorit verdampfte und hinterließ einen Krater, der sich über Millionen von Jahren mit Sedimenten füllte. Durch Erosion wurde und wird er immer noch wieder freigelegt. Beim Einschlag wurde das zugrunde liegende Gestein zermalmt und zusammengepresst. Es entstand Suevit, das heute das Grundgestein des Kraters bildet. An den Kraterrändern sind Brekzien und in höheren Lagen Schieferschichten, die reich an Fossilien sind, zu finden.

Weitere Infos unter:
www.ritlandskrateret.no
www.geoforskning.no

 

 

© 2002 - 2024 Schwedenstube by Karsten Piel All Rights Reserved