Hurtigruten-Museum in Stokmarknes
Stokmarknes liegt im Herzen der Vesterålen und Lofoten auf der Insel Hadseløya und ist auch heute noch eine Station der Hurtigruten. Direkt neben dem Kai findet ihr das Hurtigruten-Museum im Hurtigrutenhus…
Das Hurtigrutenhus beherbergt neben dem Museum ein Hotel im Stil eines Passagierschiffes und fungiert als Tagungscenter und Kulturhaus, in dem Konzerte, Theatervorstellungen und andere Veranstaltungen stattfinden.
Das Museum gliedert sich in mehrere Ausstellungsräume, in denen die Geschichte der Hurtigruten und das Leben an Bord der Schiffe gezeigt werden. Eine Menge Exponate, Bilder und Texttafeln erwarten euch.
Auf dem Rundgang lernt ihr die verschiedenen Epochen der Hurtigruten kennen und könnt unterschiedliche Funktionsräume wie den Maschinenraum, den Postraum, die Kommandobrücke und den Salon besichtigen. Das Be- und Entladen der Schiffe, die Navigation und die Sicherheit an Bord sind genauso Thema wie die Schiffsunglücke, die es in der langen Geschichte der Hurtigruten gab. Berufsgruppen, die heute nicht mehr gebraucht werden wie Lotsen und Funker, werden vorgestellt. Alle Schiffe, die für die Linie gefahren sind, wurden als Modell nachgebaut und ausgestellt, und natürlich wird auch an den Vater der Hurtigruten – Kapitän Richard With – erinnert.
Es gibt einen Videoraum, in dem Aufnahmen aus der 120jährigen Geschichte gezeigt werden. Zum Museum gehört das ausgemusterten Schiff MS Finnmarken, das neben dem Hurtigrutenhus an Land steht. Der Zugang ist vom 2. Obergeschoss des Hurtigrutenhus möglich. Hier erlebt ihr Geschichte hautnah, könnt auf dem Stuhl des Steuermanns Platz nehmen und einen Blick in die alten Kabinen werfen.
Das Hurtigruten-Museum entstand dank der Arbeit vieler ehrenamtlicher Helfer und mit Hilfe von Spenden. Im Staatsbudget der letzten Regierung waren Gelder vorgesehen, die dem Museum zugutekommen sollten und unter anderem für einen Schutzbau für die Finnmarken gedacht waren. Das Schiff ist im Moment Wind und Wetter ausgesetzt und rostet vor sich hin. Leider hat die neue norwegische Regierung diesen Posten ersatzlos gestrichen.
Weitere Infos:
hurtigrutemuseet.no
www.facebook.com/hurtigrutemuseet
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Weltmeisterschaft im Dorschzungen schneiden
Der neue Weltmeister bei der Arbeit
Foto: K.M. Fantasy World
Auch in diesem Jahr wurde wieder eine etwas ungewöhnliche Weltmeisterschaft im Norden Norwegens veranstaltet.
Zum zweiten Mal wurde im Rahmen des jährlich stattfindenden „Vesterålen Skreifestival“ die Verdensmesterskap i torsketungeskjæring (Weltmeisterschaft im Dorschzungen schneiden) arrangiert.
Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren konnten teilnehmen. Die Teilnahme war kostenlos, und die drei Besten wurden prämiert.
Neben dem norwegischen Fernsehen NRK waren mehrere Zeitungen vor Ort und ließen sich das Spektakel nicht entgehen…
Aber bevor die jungen Akteure am 16. Februar 2013 in Myre an den Start gehen durften, wurde eine so genannte Retro- Show durchgeführt.
An dieser nahmen Promis, die aus der Umgebung stammen, teil. Allen war gemeinsam, dass sie in jungen Jahren selbst am Kai standen und Dorschzungen schnitten. Ihr Anliegen war, zu zeigen, dass es keineswegs schlecht ist, seine Karriere in der Fischfabrik zu beginnen.
Und dann ging es endlich los, und es wurde geschnitten, was das Förderband hergab…
Nach mehreren Qualifikationsrunden blieben zum Schluss der Vorjahressieger Jostein Ekran, Jørgen B. Andersen und Sindre Bekken übrig und standen sich im Finale gegenüber.
Unter den Anfeuerungsrufen von über 200 Zuschauern wurde Sindre Bekken (14) aus Sørvågen frisch gebackener Weltmeister. Er schnitt 34 Zungen in 2 Minuten.
Jørgen B. Andersen belegte Platz 2, der letztjährige Meister Jostein Ekran musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben.
„Man muss wissen, was man tut und eine gute Technik einüben. Es geht nicht um rohe Gewalt.“, sagte der Weltmeister im Siegerinterview.
Für seinen Sieg erhielt Sindre 1000 Kronen, der Zweitplatzierte empfang 750 Kronen, der Drittplatzierte 500 Kronen. Darüber hinaus gab es für die ersten drei eine Glasfigur angefertigt von einer lokalen Glasbläserei in Form eines Dorschs.
Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde als bleibende Erinnerung an die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft.
v.l.n.r. Jostein Ekran, Sindre Bekken, Jørgen B. Andersen, Foto: K.M. Fantasy World
Jedes Jahr verdienen sich junge Norweger mit dem Dorschzungen schneiden ihr Taschengeld. Und sie verdienen nicht schlecht dabei.
Die Dorschzungen sind eine Delikatesse. Den Fischern ist das Herausschneiden der Zungen aber zu aufwendig. So entstand die Tradition, dass diese Arbeit die Kinder und Jugendlichen übernehmen.
Die Saison dauert von Januar bis April, wenn der Dorsch sich auf seine Reise von der Barentssee in südlichere Gewässer begibt, um dort zu laichen.
Mehr Infos und Bilder zum „Vesterålen Skreifestival“ unter:
www.skreifestival.no
Interview mit dem Sieger:
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