Kjærstad, Jan: Ich bin die Walker-Brüder
Oslo, 1984: Odd Marius Walaker ist ein ganz normaler Teenager. Er schwärmt für ein Mädchen, das ihn nicht beachtet. Er will die Ehe seiner Eltern retten und den kleinen Bruder seines besten Freundes finden, der eines Abends als vermisst gemeldet wird. Mit der flotten Nachbarsfrau verbindet ihn eine erotische Beziehung und in einem Magazin beantwortet er die Liebesbriefe anderer Leute. Er spekuliert über die Identität der Person, welche die Stadt mit Buch-Bomben terrorisiert.
“Vorstellungskraft ist die Voraussetzung für Verständnis”, so sagte sein Geschichtslehrer, und Odd Marius beginnt, seine Gedanken aufzuschreiben – Gedanken, die nicht die eines normalen 15-Jährigen sind…
Kraft seiner Imagination sprengt er die Grenzen des Mentalen und Physischen. Fortan spricht er von sich selbst im Plural, er ist “die Walker Brüder”. Mit geschärftem Blick, ausgerüstet mit W-Potenz durchwandert er die Stadt und stellt den Menschen, die er trifft, immer die gleiche Frage.
Viele Jahre später: Staatsminister Walaker sitzt nackt auf dem Dach des Parlamentsgebäudes. Er besinnt sich auf die Erkenntnisse und Fähigkeiten, die er als Jugendlicher hatte und erkennt, dass dies der einzige Weg ist, das Land aus der schwersten Krise seiner Geschichte zu führen…
Der Autor, Jan Kjærstad, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Norwegens. Der 1953 in Oslo geborene Schriftsteller studierte Theologie, war Pastor und Jazzpianist, später Redakteur der norwegischen Literaturzeitschrift Vinduet. Er lebt in Oslo. Weitere Werke von Kjærstad sind “Der Entdecker” und “Der Eroberer”.
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Lofoten - die magischen Inseln
Die zwischen dem 67. und 68. Breitengrad, also nördlich des Polarkreises, gelegenen Inseln werden als Lofoten bezeichnet und gehören zur Provinz Nordland. Sie bestehen aus den sieben Hauptinseln Austvågøy, Gimsøy, Vestvågøy, Flakstadøy, Moskenesøy, Værøy und Røst sowie unzähligen mittleren und kleinen Inseln. Der südliche Teil von Norwegens größter Insel Hinnøya gehört auch dazu. Austvågøy ist zwischen den Lofoten und den Vesterålen aufgeteilt. Die Gesamtfläche beträgt 1.227 km², ca. 25.000 Menschen wohnen hier.
Die ersten Menschen siedelten sich vor ca. 6.000 Jahren auf den Inseln an. Sie lebten vom Fischfang und der Jagd. Dank des warmen Golfstroms waren die klimatischen Bedingungen auch für die Landwirtschaft, mit der vor ca. 4.000 Jahren begonnen wurde, günstig. In der Wikingerzeit entstanden hier mehrere große Häuptlingssitze. Der Fischfang erlangte als wichtigste Lebensgrundlage schon früh an Bedeutung und trug dazu bei, dass die Lofoten bevölkert wurden. Der Stockfisch von hier wurde nach ganz Europa exportiert. Ab dem 14. Jahrhundert waren die Inseln Bergen unterstellt, und so übten für die nächsten 600 Jahre erst die Hanseleute, dann deren norwegische Nachfolger die wirtschaftliche Vorherrschaft aus. Um 1860 zogen große Heringsschwärme vor die Küste der Inselkette, die die Grundlage für einen nie dagewesenen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs schufen. Noch heute ist die Lofotfischerei die wichtigste Einnahmequelle. Fischer aus dem ganzen Norden kommen zwischen Januar und April auf die Lofoten, um an ihm teilzuhaben. Zum zweitwichtigsten Wirtschaftszweig hat sich der Tourismus entwickelt.
Der warme Golfstrom beschert der Inselgruppe ein für diese Breiten verhältnismäßig mildes Klima. Die Winter sind mit einer durchschnittlichen Temperatur von -1° C nicht sehr kalt, im eher kühlen Sommer liegt die Durchschnittstemperatur bei 12° C.Zwischen allen Inseln der Lofoten gibt es starke Gezeitenströmungen. Am bekanntesten ist der Moskstraumen zwischen Moskenesøy und Værøy.
Die Inselkette kann eine abwechslungsreiche Vogelwelt vorweisen. Neben den Seevögeln, die hier zu Tausenden nisten, trifft man auch diverse Wald-, Moor- und Heidearten an. Neben dem Dorsch fängt man hier Schellfisch, Seelachs, Rotbarsch, Seewolf, Hering, Lumb, Leng, Scholle, Heilbutt und Tintenfisch. Seehunde und Schwertwale können regelmäßig im Meer beobachtet werden. Auch die Pflanzenwelt ist nicht so karg wie man im ersten Moment vermuten könnte. Der natürliche Wald fiel zum großen Teil den Holzfällern zum Opfer. Es gibt nur noch kleinwüchsigen Birken, Ebereschen und Salweiden. Die heutigen Nadelbäume sind angepflanzt.
Weitere Infos:
www.lofoten.info
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