Lachsfarmen in Norwegen

Lachsfarmen: Anlage im Gavlfjord (Vesterålen)

Anlage im Gavlfjord (Vesterålen)

Norwegen gehört zu den weltweit größten Produzenten von Zuchtlachs. Wer in den Fjorden insbesondere im Norden des Landes unterwegs ist, sieht sie überall – die Lachsfarmen, erkennbar an den Ringen, an denen ein 15 bis
30 m tiefes Netz befestigt ist, in dem die Zuchtfische gehalten werden. Oft befindet sich in der Nähe der Ringe ein stationärer Lastkahn, der das Fischfutter enthält und von dem die Fütterung erfolgt. Unterwasserkameras überwachen den Vorgang…

Moderne Anlagen haben bis zu einer Millionen Fische gleichzeitig auf mehrere Netze verteilt in der Aufzucht. Die Lage der Farmen spielt daher eine große Rolle. Um eine lokale Verunreinigung des Wassers mit Abfallstoffen zu vermeiden, müssen sie an Orten mit einer stetigen Durchströmung und ausreichender Tiefe platziert werden. Eine gleichbleibende Wassertemperatur, die nicht zu hoch sein darf, ist vorteilhaft. Das Fischfutter enthält neben pflanzlichen Ölen und Proteinen Vitamine und Mineralstoffe. Hinzugefügt wird auch das Antioxidans Astaxanthin, das dem Lachs die typische rote Farbe gibt. Die Fische werden 14 bis 22 Monaten in den Netzen gehalten. Wenn sie ein Gewicht von 4,6 kg erreicht haben, werden sie geerntet.

Lachsfarmen: Anlage im Lifjord (Vesterålen)

Anlage im Lifjord (Vesterålen) mit Lastkahn

Seit den 1970er Jahren wird in Norwegen kommerziell Lachs gezüchtet. Aus 40 norwegischen Flüssen wurden damals Wildlachse gesammelt, um Tiere für die Aufzucht zu züchten. Wild- und Zuchtlachs haben also die gleichen Gene, aber der Zuchtlachs wächst schneller und ist resistenter gegen Krankheiten.
Um eine Lachsfarm in Norwegen betreiben zu dürfen, braucht man eine Konzession, die unter anderem regelt, wie viele Tiere gehalten werden dürfen. Grundlage hierfür bildet das Konsesjonslov for oppdrettsnæringen, welches 1973 vom norwegischen Parlament verabschiedet wurde. Ziel war es, zu verhindern, dass Branchenriesen die totale Kontrolle über die Lachszucht an sich reißen. Jenes Gesetz wurde vom neuen Akvakulturloven im Jahre 2005 abgelöst.

Lachsfarmen: Anlage im Skjellfjord  (Vesterålen)

Anlage im Skjellfjord (Vesterålen)

Die Zucht von Lachsen nimmt in Norwegen stetig zu. Seit 1998 hat sich die Produktion mehr als verdreifacht und liegt heute bei etwa 1 Million Tonnen im Jahr. Die Prognosen für die Zukunft sagen eine noch höhere Nachfrage und ein weiteres Wachstum der Branche voraus. Lachs ist ein norwegischer Exportschlager. Der größte Absatzmarkt sind die EU-Länder. Täglich verlassen rund 3.000 Tonnen Lachs Norwegen. 2013 betrug der Exportwert fast 40 Milliarden Euro.

 

Weitere Infos unter:
laks.no
seafood.no
www.fiskeridir.no

 

 

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Bærums verk

Bærums verk war ein Dorf, dass am westlichen Stadtrand von Oslo eine Eisenschmiede beherbergte. Das Dorf, besteht aus vielen kleineren und größeren Holzhäusern und wurde restauriert. Heute ist es eine kleines traditionelles Einkaufsdorf.
Das Dorf wurde 1641 an seinem aktuellen Standort gebaut und es war im 17. Jahrhundert der größte Eisenbetrieb in Norwegen.
1964 wurde die Schmiede geschlossen, jedoch hat eine Zimmermannswerkstatt weiterhin Türen hergestellt. In den 1980-er Jahren hat das Denkmalgeschützte Dorf einen Award für seine Architektur und die Restaurationsarbeiten bekommen. Dies war der Grundstein für ein kulturelles und von Handwerkskunst geprägtes Shoppingdorf.
Der König von Dänemark war von 1610 bis 1624 der Eigentümer des Dorfes. Anschließend hat das norwegische Eisenunternehmen das Dorf bis 1640 übernommen und hat es aufgrund einer Flut 1638 geschlossen. 1641 wurde der Niederländer Gabriel Marcelis der neue „Hausherr“ des Dorfes und zog damit zu dem heutigen Standort. Am neuen Standort wurden vor allem Nägel, Kanonen und Kanonenkugeln hergestellt.
Von 1664 an hat die Familie Krefting die Fabrik betrieben und haben sie zu der größten Norwegens ausgebaut. Für vier Jahre wurde sie dann von einer Holding Company betrieben bis Conrad Clausen 1773 mit 18 Jahren die Schlüssel für die Fabrik übergeben bekommen hat. Clausen starb jedoch schon im Alter von 31 Jahren nachdem er eine Handelsschule an dem Ort etabliert hat. Seine Frau hat daraufhin den Betrieb übernommen bevor dieser 1791 an Peder Anker verkauft hat. Anker wiedereröffnete eine der alten Minen und erneuerte die Straßen. 1840 übergab Peder Anker die Anlage an seinen Schwiegersohn Herman Wedel Jarlsberg bis er 1840 die Geschäfte an seinem Sohn Baron Harald Wedel Jarlsberg die Geschäfte vererbte. Harald war ein ausgebildeter Marine Offizier und war die letzte Person, die die Fabrik nach den alten Methoden betrieb. Für einige Zeit war er sogar Bürgermeister von Bærum.
1898 kooperierte Baron Jarlsberg mit Carl Otto Løvenskiold, der zu der Zeit ebenfalls Premierminister von Norwegen gewesen ist. Die Fabrik wurde später zu einer Limited Company und dies auch heute noch, trotz dessen, dass die Schmiede 1964 geschlossen wurde.
Unabhängig von all den Namenswechsel ist Bærums verk ein toller Ort für eine Besichtigung.

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