Njardarheimr: Ein neues Ziel für Wikinger-Fans

Njardarheimr wird von engagierten Wikingern der Neuzeit betrieben. Foto: Visit Norway

Ein Schauplatz wie im Wikinger-Film ist das enge Nærøytal in Fjordnorwegen. Und tatsächlich ist hier in nur einem knappen Jahr ein Dorf entstanden, das das harte Leben der historischen “Nordmänner” (und Frauen!) illustrieren soll. Ein knappes Jahr lang haben Handwerker der Sognefjord-Region in Gudvangen gesägt, gehämmert und geschmiedet, um das Leben der Wikinger an diesem mystischen Ort wieder auferstehen zu lassen. Das Ergebnis heißt: Njardarheimr, Heim des Wind- und Meeresgottes Njord. Nach historischen Vorbildern rekonstruiert und authentisch “wikingisch” betrieben, ist das Dorf nun für interessierte Besucher geöffnet. Und zwar den ganzen Sommer lang.

Njardarheimr bietet Besuchern die Möglichkeit, sich über die Lebensbedingungen zu Wikingerzeiten zu informieren und selbst aktiv am Alltagsleben einer Wikingersiedlung unter authentischen Bedingungen teilzunehmen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, typische Lebensmittel der Wikingerzeit probieren zu können. So werden beispielsweise Fisch und Fleisch geräuchert, getrocknet und gesalzen serviert.

Erstanden ist die neue Attraktion aus Baumaterialien der Region. Nicht nur die 500 Kubikmeter Holz für die Häuser stammen aus der Gegend. Auch der Torf oder die Schindeln der Stabkirche stammen aus der Uferlandschaft des zum UNESCO Welterbe zählenden Nærøyfjords. Selbst die verarbeiteten Farben wie das Ochsenblut wurden vor Ort authentisch produziert und verarbeitet. Alle Bautechniken beruhen auf Erfahrungen mit früheren historischen Rekonstruktionen, die meisten Schnitzereien, Schmiedearbeiten und Verzierungen auf dem Aussehen originaler Funde.

Das Wikingerdorf Njardarheimr in Gudvangen wird bis zum 1. Oktober 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr bewirtschaftet. Der Eintritt für Erwachsene kostet NOK 195 (ca. 20 Euro), für Kinder (4-15 Jahre) NOK 98, entsprechend rund 10,50 Euro. Gruppen können sich auf Anfrage individuelle Erlebnisprogramme zusammenstellen lassen.

=> Weitere Informationen.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading...

Hinterlasse eine Antwort

Lilyhammer

Lilyhammer. Ja, damit ist die Stadt Lillehammer, gelegen am Mjøsa See, gemeint. Es ist der Name einer amerikanisch-norwegischen TV- und Video-on-Demand-Co-Produktion, eine Produktion zwischen dem norwegischen TV Sender NRK und dem US-amerikanischen Unternehmen Netflix.
Die Serie handelt von Frank „The Fixer“ Tagliano, verkörpert durch den ehemaligen „The Sopranos“ Darsteller Steven Van Zandt. Frank ist ein ehemaliges Mitglied der New Yorker Mafia. Nachdem er gegen seinen ehemaligen Boss aussagt, wird Tagliano auf eigenen Wunsch im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes in das beschauliche Lillehammer umgesiedelt. Seit er während der Olympischen Winterspiele 1994 Bilder von “Lilyhammer“ (so spricht er es mit seinem amerikanischen Slang) im Fernsehen sah, ist Sportfan Frank Tagliano fasziniert von der norwegischen Kleinstadt und entscheidet sich daher für einen Neuanfang dort. Doch die Umgewöhnung vom gefürchteten und einflussreichen New Yorker Gangster zum arbeitslosen Immigranten in Norwegen erweist sich als schwieriger als gedacht. Bald schon lässt er sich mit dem Anwalt und Geschäftsmann Julius Backe (Sven Nordin) und dem früheren olympischen „Test Springer“ Torgeir Lien (Trond Fausa Aurvaag) auf windige Geschäfte ein.
Die erste Staffel wurde im November 2012 abgedreht und Anfang 2013 auf dem norwegischen TV-Sender NRK ausgestrahlt. Nur wenig später war die Serie auch auf dem Onlinedienst Netflix verfügbar, welcher nun vermutlich auch langsam in und nach Europa expandieren möchte. Lilyhammer, erklärt Netflix , sei eine eigene Produktion, die erste originäre Netflix-Serie. Das ist insofern richtig, als Netflix sich an der Finanzierung beteiligt hat. Entwickelt wurde die Serie zunächst von Rubicon TV AS. Sie gehört seit 2009 zur Murdoch-Company Shine Group. Schon bald stieg die Seven One Media aus München ein, die Rechtehandels- und Vermarktungstochter des Medienkonzerns Pro Sieben Sat 1 (Sat 1, Pro Sieben, Kabel 1), schließlich auch Netflix. In Norwegen wurde noch nie so viel Geld für eine TV-Serie ausgegeben. 560.000 EUR soll eine Episode a 60 Minuten kosten, so die Schätzungen der Internet Movie Base (imdb).
In Deutschland läuft von Lilyhammer aktuell die zweite Staffel beim Pay-TV-Sender TNT Serie. Im Laufe des Jahres soll sie aber auch auf Arte ausgestrahlt werden.
Wundert euch also nicht, wenn bei eurem nächsten Lillehammer-Ausflug etwas Unterwelt in der Luft liegt. Wer hätte gedacht, dass nach den Olympischen Winterspielen von 1994, die Stadt Lillehammer in der Form wieder solch eine Aufmerksamkeit genießt?

© 2002 - 2023 Schwedenstube by Karsten Piel All Rights Reserved