Am Nordkap – der nördlichste Punkt Europas

Am Nordkap71° 10′ 21” nördliche Breite – wir sind am Nordkap. Trotz seiner Lage im äußersten Norden zieht dieser Punkt seit dem Beginn des modernen Tourismus im 19. Jahrhundert Scharen von Besuchern an. Rund 200.000 sind es heutzutage Jahr für Jahr.
Auch wenn das Wetter unvorhersehbar und der Nordkap-Nebel nicht nur bei Seeleuten berüchtigt ist, lohnt sich die Reise. Es ist schon ein erhabenes Gefühl, auf dem 307 m steil aus dem Meer ragenden Granitfelsen zu stehen und auf die arktische See zu blicken.
Wer Pech mit dem Wetter hat oder nicht zur richtigen Jahreszeit kommt, kann sich das Schauspiel der über dem Horizont schwebenden Mitternachtssonne auf der großen Leinwand im Kino der Nordkap-Halle anschauen…

Als der englische Seefahrer Richard Chancellor 1553 auf der Suche nach der Nordostpassage den beeindruckenden Granitfelsen sah, hielt er ihn für die Nordspitze des Kontinents und taufte ihn North Cape. Die Norweger nannten den Felsen ursprünglich Knyskanes, übernahmen aber den neuen Namen, da dieser dann auch in den Seekarten auftauchte. Zudem lockte er Abenteuerlustige, unter ihnen berühmte Persönlichkeiten wie der französische “Bürgerkönig” Louis Philippe (1795), der schwedische König Oscar II. (1873) und König Rama V. von Thailand (1907), an. Der erste Tourist war im Jahre 1663 der Franziskanermönch Francesco Negri aus Ravenna (Italien).

Am Nordkap - der berühmte Felsen

Der berühmte Felsen mit dem Wahrzeichen des Nordkaps

Das Nordkap liegt auf der Insel Magerøya in der gleichnamigen Kommune Nordkapp (Finnmark) und gilt als der nördlichste Punkt Europas. Das stimmt aber nicht ganz. Die 1,5 km weiter westlich gelegene Landzunge Knivskjelodden ragt 1.380 m weiter ins Eismeer und ist damit dem Nordpol näher als das berühmte Kap. Sie ist relativ flach und nicht so spektakulär, kann aber über einen Fußweg auch erobert werden. Da sowohl das Nordkap als auch die Landzunge Knivskjelodden auf einer Insel liegen, gibt es auch die Meinung, dass Kinnarodden auf der Halbinsel Nordkinn der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes ist.

Das Wahrzeichen des Nordkaps ist eine Weltkugel, deren Ringe aus Stahl die Längen- und Breitengrade der Erde darstellen. Sie wurde 1978 aufgestellt.
Die Nordkap-Halle wurde 1959 errichtet und 1988 erweitert. Sie ist in das Felsgestein hinein gebaut. In ihr befinden sich mehrere Bars, ein Restaurant, ein Café sowie ein Kinosaal, in dem permanent ein Panoramafilm läuft, der das Nordkap im Laufe der vier Jahreszeiten zeigt, ein Museum mit Bildern von der Geschichte des Nordkaps und den Andenken, die die berühmten Besucher hinterlassen haben, ein Postamt mit eigenem Poststempel und die St. Johannes-Kapelle, die nördlichste ökumenische Kapelle der Welt. In dieser kann man sich, rechtzeitige Anmeldung vorausgesetzt, auch trauen lassen.

Am Nordkap - Denkmal der Kinder der Welt

Denkmal der Kinder der Welt

Außerhalb der Halle ist das Denkmal der Kinder der Welt zu finden. Es handelt sich um ein 1989 geschaffenes Monument von sieben Kindern aus verschiedenen Weltregionen als Symbol für grenzüberschreitende Freundschaft, Hoffnung und Freude. Jährlich wird hier der Barn av jorden– Preis an Einrichtungen in aller Welt, die sich bedürftiger Kinder annehmen, verliehen.

Am 15. Juni 1999 eröffnete
König Harald V. den 6.875 m langen Nordkap-Tunnel, der die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Im Süden der Insel befindet sich das Städtchen Honningsvåg, das täglich von der Hurigruten angelaufen wird. Ein Ausflug zum Nordkap gehört zum festen Programm einer Hurtigrutenreise.

Obwohl man das “Ende der Welt” nicht mehr in Ruhe genießen kann und die Preise nicht ohne sind, allein für die Nutzung des Parkplatzes müsst ihr 100 NOK berappen, wird das Nordkap wohl eines der beliebtesten Ziele Norwegens bleiben.

 

Weitere Infos unter:
www.nordkapp.no
www.visitnordkapp.net

 

(Fotos: K.M. Fantasy World)

 

 

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  1. Kristin Zach sagt:

    Tolle Bilder, irre Farben!

  2. Pingback: Finnmark - Land der Samen - Norwegenstube

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Der Osloer Dom

Osloer Dom

Osloer Dom

Im Zentrum der Osloer Innenstadt und nicht weit ab von der Karl Johanns Gate, liegt der Osloer Dom (Oslo Domkirke). Der Osloer Dom ist eine Kreuzkirche, wurde in der Zeit von 1694 bis 1697 gebaut und ist damit die älteste Kirche in Norwegens Hauptstadt. Der Dom gehört zu einer von drei Kathedralen in Oslo.

Die Inneneinrichtung und viele Skulpturen sowie Malereien wurden jedoch erst um 1720 fertiggestellt. Bis dahin wurde der Dom von Oslo immer wieder umgebaut und renoviert. Nichtsdestotrotz konnte sich das Gotteshaus viele Besonderheiten erhalten, die aus der Anfangszeit der Kirche stammen. Nach dem großen Brand von Oslo im Jahre 1624 wurde die Stadt verlagert. Im neuen Stadtzentrum entstand 1632–1639 ein neuer Dom, während der alte verfiel. Die neue Kirche brannte bereits Ende des 17. Jahrhunderts nieder. An ihrer Stelle wurde in den Jahren 1694-1697 der heutige Dom erbaut.

Seinen heutigen Namen bekam der Dom erst 1950. Im Zuge des 900 jährigen Jubiläums der Stadt, wurde der Name von „Vår Frelsers kirke“ in Oslo domkirke geändert.

Die Osloer Kathedrale ist die wichtigste Kirche in Oslos Bistum. Die königliche Familie und die norwegische Regierung nutzen die Kirche für öffentliche Veranstaltungen wie Hochzeiten und Beerdigungen. Am 29. August 1968 nahm hier der Kronprinz und spätere König Harald V. Sonja Haraldsen zur Frau. Am 25. August 2001 fand die Hochzeit ihres Sohnes Kronprinz Haakon von Norwegen mit Mette-Marit Tjessem Høiby ebenfalls in dieser Kirche statt.

Der Osloer Dom diente nach den Anschlägen von 2011 als Ort der Trauer. Den 400 Jahre alten Dom von Oslo und den kleinen Platz davor haben die Norweger nach den Attentaten schnell als den richtigen Ort für ihre Trauer entdeckt. Das schlichte Innere der Kirche füllte sich immer mehr mit Kerzen und Blumen. Viel größer aber war das Blumenmeer und die vielen trauernden Menschen vor den Pforten des Gebäudes. Die zahlreichen Blumenfelder dehnten bis über die vorbeiführenden Straßen aus. Tausende Rosen, Tulpen und Nelken lagen auf dem Asphalt, dazwischen einzelne Trauerkarten mit persönlichen Worten, Fotos der Opfer und vieles mehr.

In der Kirche befindet sich für Touristen und Besucher ein Souvenirshop mit einigen Andenken an Oslo, sowie auch Bücher und Postkarten zum Dom. Der Dom kann kostenlos von Montag bis Sonntag (10.00 – 16.00 Uhr) besichtigt werden. Fotografien sind ohne Blitz möglich.

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