Der St-Olavs-Orden

st-olavs-orden-storkorsstjerne

Stern zum Großkreuz
Foto: www.kongehuset.no

Im November vorigen Jahres war in allen norwegischen Zeitungen zu lesen, dass die drei Mitglieder der Band A-ha den St-Olavs-Orden entgegen genommen haben. Auch diverse norwegische Schriftsteller, Schauspieler und andere Prominente sind entweder Ritter oder Kommandeure des St-Olavs-Ordens.
Was steckt hinter dieser Auszeichnung? Wer bekommt sie? Was bedeutet es, Ritter oder Kommandeur des St-Olavs-Ordens zu sein?

Der St-Olavs-Orden ist die dritthöchste Auszeichnung, die in Norwegen vergeben werden kann. Er wird als “Belohnung für hervorragende Dienste für das Vaterland und die Menschheit” verliehen. Mit Ausnahme von ausländischen Staatsoberhäuptern oder Mitgliedern königlicher Familien können heutzutage nur Norweger für diese Auszeichnung vorgeschlagen werden. Der Orden wurde im Jahre 1847 von König Oscar I. eingeführt und nach Olav dem Heiligen benannt. Der Orden wird in drei Stufen und zwei Klassen unterteilt:

Großkreuz (Storkors)
Kommandeur mit Stern (Kommandør med stjerne)
   Kommandeur (Kommandør)
Ritter 1. Klasse (Ridder av 1. klasse)
   Ritter (Ridder)

Das Großkreuz ist dabei die höchste Stufe, der Ritter die geringste. Ursprünglich gab es nur die drei Stufen Großkreuz, Kommandeur und Ritter. Ende des 19. Jahrhundert wurde die noch heute gültige Unterteilung eingeführt.
Das Großkreuz kann auch noch als Großkreuz mit Kette (Storkors med kjede) verliehen werden, was dann eine noch höhere Auszeichnung als das einfache Großkreuz und der höchste Grad des St-Olavs-Ordens ist.

st-olavs-orden-ridder

Ritterkreuz
Foto: www.kongehuset.no

Das Ordenszeichen ist ein Malteserkreuz in weiß-emaillierten Gold. In der Mitte befindet sich ein rotes, blau-weiß umrandetes Medaillon mit dem gekrönten goldenen Löwen, dem Reichswappen Norwegens. Auf der Rückseite steht der Wahlspruch König Oscar I.Ret og Sanhed (Recht und Wahrheit).
Zwischen den vier Armen des Kreuzes ist eine gotische O in Gold mit Krone zu sehen. Das Kommandeur- und das Ritterkreuz haben eine goldene Königskrone über dem Kreuz.
Wenn der St-Olavs-Orden für militärische Verdienste vergeben wird, wird dies durch zwei sich kreuzende, blau-emaillierten Schwerter unterhalb der Königskrone auf dem Kreuz angezeigt.
Das Ordenszeichen befindet sich an einem roten Band mit weiß-blau-weißen Streifen an den Rändern. Das Großkreuz wird über der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen, das Kommandeurskreuz um den Hals und das Ritterkreuz auf der linken Brust. Frauen tragen Kommandeurs- und Ritterkreuz an einer Schleife auf der linken Brust.
Im Todesfall und im Falle des Widerrufs der Ordensverleihung sind die Ordenszeichen zurückzugeben.

Der norwegische König ist Großmeister des St-Olavs-Ordens. Anträge und Vorschläge für die Verleihung des Ordens sind an ihn oder den Fylkesmann des Fylke, in dem der Kandidat gemeldet ist, zu richten.
Die Anzahl der Träger des St-Olavs-Ordens ist rückläufig, seitdem 1985 die königliche Verdienstmedaille (Kongens fortjenstmedalje) eingeführt wurde.

 

Weitere Infos:
www.kongehuset.no
Suche nach Trägern des Ordens

 

 

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading...
  1. Pingback: Lars Saabye Christensen - Norwegenstube

  2. Pingback: Helge Ingstad und das Amerika der Wikinger - Norwegenstube

Hinterlasse eine Antwort

Henningsvær - Fischerdorf auf den Lofoten

HenningsværHenningsvær ist ein aktives Fischerdorf auf den Lofoten, das über mehrere kleine Inseln verteilt im Vestfjord zu finden ist. Die natürlichen Bedingungen ließen den Ort zu einem wichtigen Anlaufspunkt für die Lofot– Fischerei werden, wodurch im 19. Jahrhundert der große Aufschwung Einzug hielt. Auch heute noch ist die Fischerei der größte Arbeitgeber, gefolgt vom Tourismus…

Henningsvær breitet sich im Großen und Ganzen über die beiden kleinen Inseln Heimøy und Hellandsøy aus. Diese liegen südwestlich der Lofoten– Insel Austvågøy in der Kommune Vågan (Nordland). Der Abstand zu Svolvær, dem Hauptort der Lofoten, beträgt 26 km.

Als 1769 die erste Volkszählung in Norwegen stattfand, hatte der Ort gerade einmal vier feste Bewohner. Gegen Ende des 19. Jahrhundert zählte Henningsvær bereits zu einem der wichtigsten Fischerdörfer der Lofoten. Die dichte Lage zu den Fischgründen begünstigte das Wachstum des Ortes. Aber die Einwohner waren abhängig vom Fischbestand. Dementsprechend gab es gute und schlechte Jahre. 1934 wurden die beiden Inseln durch eine Mole verbunden, die einen guten Hafen für Fischerboote bedingte. Damit wurde Henningsvær zum dominierenden Fischerort des Inselarchipels. In den 1950er Jahren lebten über 1.000 Menschen im Dorf. Der Rückgang der Fangquoten und die Strukturänderungen in der Lofot– Fischerei führten auch hier zu einem ökonomischen Einbruch. Seit den 1990er Jahren nimmt die Bevölkerungszahl stetig ab und hat sich auf derzeit ca. 500 Personen eingependelt.

1983 wurde Henningsvær durch eine Brücke mit der großen Nachbarinsel Austvågøy verbunden. Diese eröffnete neue Möglichkeiten, da es jetzt auch für Touristen einfacher war, den Ort zu erreichen. Die Bedeutung als Reiseziel nahm seitdem kontinuierlich zu und ist heute das zweite Standbein neben der Fischerei. Henningsvær hat mehrere Hotels, Rorbuer, die an Touristen vermietet werden, Restaurants und Galerien.

Die Jahreszeiten prägen das Leben in Norwegen je nördlicher man kommt. Die Unterschiede sind groß und der Kontrast zwischen Mitternachtssonne im Sommer und der dunklen Zeit im Winter beeindruckt viele. Am 06.01. kommt nach einem Monat Dunkelheit die Sonne wieder zurück nach Henningsvær. Die Fischereisaison beginnt im Februar und dauert bis Ende April an. Dann ist der Hafen des Ortes voll mit Fischerbooten, die hier zu Gast sind. Im Juli ist Hochsaison für den Tourismus, die Zeit der Mitternachtssonne ist da.

 

Weitere Infos unter:

www.henningsvar.com

 

 

© 2002 - 2024 Schwedenstube by Karsten Piel All Rights Reserved