Volksglaube in Norwegen – Der Nisse

Nissen gibt es in allen skandinavischen Ländern und auch die deutschen Heinzelmänner kann man als eine “Unterart” der Nissen bezeichnen. Der hier in Deutschland wohl bekannteste Nisse ist der “Julenisse”, also der Weihnachtsnisse oder Weihnachtsmann. Traditionell bekommt er am Weihnachtsabend seine “Julegrøt” (Weihnachtsgrütze) in die Scheune gestellt. Woher aber kommt die Legende von den Nissen?

In früheren Zeiten galt der Nisse als der übernatürliche Beschützer eines Hofes, daher wurde er auch geehrt und geachtet und eben zum Weihnachtsfest mit etwas zum Essen und Trinken bedacht. Der Glaube an den Nissen geht weit zurück in heidnische Zeiten. Seine Rolle als Beschützer eines Hofes geht zurück auf den Gründer eines Hofes. Die Menschen, die auf dem Hof lebten glaubten dass dieser Hofgründer – der oft in der Nähe des Hofes in einem Grabhügel begraben war – in der dunklen Jahreszeit aus seinem Grab stieg um zu essen und zu trinken. Und um ihn gut zu stimmen wurde ihm Speis und Trank auf den Hof gestellt. Als Dank dafür beschütze er den Hof und die Menschen und Tiere, die auf ihm lebten. Mit der Zeit veränderte sich dieser Glaube und aus dem beängstigendem Wiedergänger wurde der eher gutmütige Nisse mit seiner roten Zipfelmütze und dem weißen Bart wie wir ihn heute kennen.

Der in Norwegen und Dänemark gebräuchliche Name “Nisse” leitet sich vermutlich aus dem dänischen Namen Niels (Nikolaus) ab, in Schweden heißt er “Tomte” und in Finnland “Tonttu”. Der bekannteste schwedische Nisse ist ohne Zweifel “Tomte Tummetot” aus dem 1960 erschienen Kinderbuch von Astrid Lindgren. Er geht in der Winternacht über den Hof und wacht über die Tiere, besucht sie in ihren Ställen und spricht ihnen Mut zu und schaut zu guter Letzt auch nach den Kindern und den Erwachsenen Menschen auf dem Hof. Man kann sich schon gut vorstellen, dass der Gedanke an einen übernatürlichen Beschützer den Menschen in den kalten und dunklen Winternächten Trost spendet.

Neben dem “Gårdnissen” als Hofbeschützer finden wir in der Mythologie zum Beispiel noch den “Kirkenissen”, der wie der Name schon sagt vornehmlich in Kirchen aber auch in Pfarrhäusern lebt. Der “Skibsnisse” ist auf Schiffen zu Hause und findet seine Entsprechung in unserem Klabautermann. Und auch diesen stimmen die abergläubischen Seeleute noch heute mit einer Gabe freundlich. Wer also auf einem Hof lebt sollte nicht vergessen, dem Nissen zu Weihnachten mit einem Schälchen Grütze zu danken, denn vielleicht gibt es ihn ja doch…..

Hier kann man sich gut einen Nissen vorstellen - Hof in Maihaugen - Lillehammer

Hier kann man sich gut einen Nissen vorstellen – Hof in Maihaugen – Lillehammer

 

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Nordkalottruta - ein grenzenloser Wanderweg

Nordkalottruta

Foto: visit-lyngenfjord.com

Ihr wollt die arktische Natur hautnah erleben? Dann ist eine Wanderung auf der Nordkalottruta vielleicht genau das richtige für euch. Der rund
800 km lange Wanderweg führt durch die drei nordischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Die wilde Natur mit hohen Gebirgszügen, Gletscherlandschaften, tiefen Tälern, Schluchten und weiten Moor- und Heideflächen zieht eine ganze Reihe von Wanderern an und wird auch euch verzaubern…

Die Nordkalottruta, üblich ist auch die Bezeichnung Nordkalottleden, ist ein markierter Wanderweg. Er wurde 1993 in Zusammenarbeit der Wandervereine der drei beteiligten Länder Norwegen, Schweden und Finnland eröffnet. Mehrere kürzere Wege, die schon existierten, wurden zu einem fast 800 km langen zusammengesetzt. Unterwegs wird zehnmal die Grenze passiert. Ihr müsst natürlich nicht den kompletten Pfad absolvieren. Es bieten sich Tagestouren unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade an. Die volle Strecke im Winter zu absolvieren, wird nur den erfahrensten Wanderern empfohlen. Die meisten sind im Juli und August unterwegs. Aber auch im Sommer ist das eine kräftezehrende Tour. Die richtige Ausrüstung und Erfahrung für Gebirgstouren sind wichtig. Ihr solltet zudem eine Karte mitnehmen, auch wenn der Weg als markiert gilt.

Der Nordkalottleden startet in der Finnmark in Kautokeino schlängelt sich durch das Dreiländereck und endet in Sulitjelma, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung in der Nähe von Fauske (Nordland). Mit rund 380 km hat Norwegen den größten Anteil an der Wegstrecke. Dahinter folgen Schweden mit ca. 350 km und Finnland mit 70 km. Es gibt diverse Alternativen zum eigentlichen Weg. Eine ist zum Beispiel, den Weg in Kvikkjokk in Schweden enden zu lassen. Auch der ein oder andere Abstecher zu weiteren Attraktionen etwas abseits des Hauptweges bietet sich an.

Unterwegs führt die Nordkalottruta durch mehrere Nationalparks. Auf norwegischer Seite sind das der Øvre-Dividal-, der Rohkunborri- und der Reisa– Nationalpark in Troms. In Schweden werden der Padjelanta- und der Abisko- Nationalpark passiert. Oder wie wäre es mit einem Besuch der Huskyfarm in Innset? Auf alle Fälle solltet ihr bei der Treriksrøysa vorbeischauen. Das ist der Punkt, an dem sich die Grenzen der drei Länder treffen.

Entlang der Nordkalottruta gibt es an die 50 Übernachtungsmöglichkeiten. Die meisten davon sind Hütten. Die norwegischen sind verschlossen, die schwedischen und finnischen stehen offen. Die Hütten liegen oft mehr als einen Tagesmarsch auseinander, so dass ihr ein Zelt dabei haben solltet.

 

Weitere Infos zur Nordkalottruta:

ut.no

 

 

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