Amalie Skram

Eine großartige Schriftstellerin mit einem traurigen Leben

Zu den literarischen Größen Norwegens kann auch eine Frau gezählt werden. Die Rede ist von Amalie Skram. Die Schriftstellerin hat viel zur norwegischen Nationalliteratur
beigetragen und ihre Werke prägen noch immer die literarische Gesellschaft des Landes.Amalie Skram

Geboren wurde Amalie Skram 1846 in Bergen. Sie musste ohne Vater aufwachsen und immer wieder mit Verlusten kämpfen, da vier ihrer neun Geschwister starben. Wohl eher aus Zwang und aus finanzieller Not heiratete Amalie einen Schiffskapitän. Durch diese eher unglückliche Ehe hatte sie allerdings die Möglichkeit, viel umher zu reisen und verschiedene Sprachen zu lernen. Dieser Blick aus verschiedenen Ecken der Welt wirkte sich auch auf ihre späteren Werke aus.
Außerdem eine prägende Zeit war der Aufenthalt  in einer psychiatrischen Klinik, der auf einen Nervenzusammenbruch Skrams folgte. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann folgte noch eine zweite Ehe, welche sie aber auch nicht aus ihren Depressionen retten konnte. Wenig später folgte ein weiterer Nervenzusammenbruch und im März 1905 nimmt sich Amalie Skram das Leben.
Es scheint, als sei das Leben der Autorin sehr traurig und zerstört gewesen, allerdings konnte sie viele ihrer Erfahrungen und Emotionen in ihren Romanen verarbeiten. Zu ihren wichtigsten Romanen gehört zum Beispiel die Trilogie „Die Leute vom Felsenmoor“ – eine Familiengeschichte, die den Untergang einer vom Unglück verfolgten Familie beschreibt.
Ebenfalls eines ihrer bekanntesten Werke ist „Karens Jul“ (Karens Weihnachten).
All ihre Geschichten sind geprägt von den detaillierten und ehrlichen Beschreibungen der sozialen Verhältnisse Norwegens, so zum Beispiel der sozialen gesellschaftlichen Unterschiede.
Zu Ehren der Autorin wird regelmäßig der Amalie-Skram-Preis verliehen. Vergeben wird der an Autoren, die „im Geiste Amalie Skrams“ schreiben, also Autoren, die sich auch an gesellschaftskritische Tabu-Themen herantrauen.

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Hotel Dalen

Hotel Dalen

Hotel Dalen

Das Hotel Dalen liegt im Zentrum eines kleinen Tals in Telemark, in der Nähe des historischen Telemark Kanals. Der war Kanal war zum Zeitpunkt seiner Öffnung 1892 der kürzeste Weg zwischen Oslo (damals Christiania) und Bergen.

Zu der Zeit war Norwegen ein exotisches Reiseziel, welches viele Touristen angezogen hat. Es wurde also für all die wohlhabenden Touristen ein entsprechend luxuriöses Hotel benötigt. Unter der Federführung des Architekten Haldor Larsen Børve wurde schließlich das opulente Hotel Dalen erbaut und 1894 eröffnet. Børve, ein in Deutschland ausgebildeter Architekt, wurde vor allem durch die norwegischen Stabkirchen inspiriert. Überall finden sich ebenfalls Details wie Drachenköpfe und hinaufragende Türme.

Die Größe sowie die imposante Präsenz des Hotels zog viele königliche Gäste und andere Persönlichkeiten wie König Oscar II von Norwegen und Schweden, Kaiser Wilhelm von Deutschland, König Leopold von Belgien, König Håkon VII, Queen Maud und Kronprinz Olav. Die royalen Gäste haben es geliebt in den großzügigen Hallen des Hotel Dalen Walzer zu tanzen.

Während des zweiten Weltkrieges hat das Hotel Dalen schwer gelitten. Die deutschen Besatzungsmächte haben das Hotel eingenommen und einen Großteil des Interieurs zerstört oder gestohlen. Nach dem Krieg war das Gebäude in einem desaströsen Zustand. Das einst so prachtvolle Hotel war baufällig und ein dunkler Ort. Einige Dorfbewohner waren der Ansicht, dass es am einfachsten wäre es in Brand zu stecken, anstatt es vor sich her rotten zu lassen.

Doch es kam glücklicherweise anders und das Hotel traf wahrscheinlich seinen großen Retter  – Aage Samuelsen. Der Pastor Aage Samuelsen hat viel Zuversicht in die Region Telemark gehabt und kaufte das Hotel. Samuelsen ist leider nicht dazu in der Lage gewesen die hohen Kosten für eine Restaurierung und Renovierung zu übernehmen, jedoch hat er es geschafft, sehr viel Aufmerksamkeit auf das Hotel zu ziehen, sodass nach seinem Tod erste ernsthafte Gespräche darüber geführt wurden, dem Dalen zu altem Glanz zu verhelfen. Nach vielen Jahren war das Hotel vollständig restauriert und so wundervoll wie zu seiner Anfangszeit. Seit 1994 stehen die Türen für Gäste wieder offen.

Trotz des tollen Neuanfangs gibt es einen düsteren Ort im Hotel. Es ist das Zimmer mit der Nummer 17 und die Geschichte über Miss Greenfield. Miss Greenfield, auch bekannt als „the english lady”, war Ende des 19. Jahrhunderts Gast in dem Hotel und übernachtete in Zimmer 17. Bevor sie zurück nach England reiste, gebar sie ein Kind auf ihrem Zimmer, ohne dass jemand davon etwas mitbekommen hat. Nachdem sie abgereist war fanden die Mitarbeiter des Hotels ein totes Baby in dem Zimmer. Es ist bis heute nicht bekannt ob es sich um Todgeburt handelte oder sie es umgebracht hat. In England wurde ein Gerichtsverfahren gegen die englische Lady eingeleitet – ohne ein Ergebnis. Miss Greenfield begang Selbstmord und hat bis heute keine Ruhe gefunden. Sie wandert rastlos in dem Hotel umher. Besonders männliche Hotelgäste, die im Zimmer 17 übernachten, können ihre Anwesenheit spüren. Außerdem sollten sie besser nichts in die Kinderwiege des Zimmers legen.

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