Mord am Fjord – Krimis aus Norwegen

Nicht nur Schweden trägt zum skandinavischen Krimiphänomen bei, auch in Norwegen wird ermordet und ermittelt. Scheinbar ist das norwegische Verbrechen vor allem in Oslo daheim, denn dort spielen die meisten der norwegischen Kriminalromane wie folgende Übersicht der bekanntesten Krimiautoren und ihrer Ermittler zeigt.

Anne Holt

Anne Holt weiß, wovon sie schreibt. Die Juristin arbeitete einige Zeit selbst bei der Polizei und als Rechtsanwältin und war in den neunziger Jahren sogar ein halbes Jahr lang als Justizministerin tätig, um sich dann aber doch hauptsächlich dem Schreiben zu widmen. Ihre Romane um die Osloer Kommissarin Hanne Wilhelmsen haben eine große Fangemeinde gefunden, nicht zuletzt weil die Leser mit den Jahren auch das Auf und Ab im Leben der Ermittlerin mitverfolgen konnten. Daneben gibt es von Anne Holt aber auch noch eine Reihe um den erfahrenen Ermittler Yngvar Stubø und die Psychologin Inger Vik.

 

Gunnar Staaelsen

Gunnar Staaelsen hat seine Heimatstadt Bergen auch zum Schauplatz der Erlebnisse seines Privatdetektivs Varg Veum gemacht. Der Name deutet es an, Varg ist ein einsamer Wolf und genau das macht die Faszination dieser Figur aus, wenn er im regnerischen Bergen mysteriöse Aufträge annimmt und dabei immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Auch die Verfilmung ist sehr zu empfehlen, für alle die von Varg Veum nicht genug bekommen können.

http://www.vargveum.no/

 

Jo Nesbø

Jo Nesbø schreibt nicht nur Kriminalromane, er war auch als Finanzanalytiker, Journalist und Musiker tätig. Im Mittelpunkt seiner Krimiserie steht der Hauptkommissar Harry Hole, der nicht nur in Norwegen, sondern auch Australien und Thailand ermittelt. Oft sind es düstere und brutale Mordfälle, die Hole aufklären muss. Doch auch Holes Leben ist nicht gerade konfliktfrei, Alkoholismus und Einsamkeit prägen seinen Alltag und so sind diese Romane nichts für zarte Gemüter.

http://jonesbo.com

 

Karin Fossum

Karin Fossum kommt aus Sandefjord und schreibt neben Kriminalromanen auch Gedichte und Erzählungen. Ihr Kommissar heißt Konrad Sejer und ermittelt in Oslo. Auch über sein Privatleben erfährt der Leser etwas, Sejer ist Witwer, hat eine Tochter, eine adoptierte Enkeltochter und einen Hund. Die Romane um Sejer sind auch verfilmt worden und haben der Autorin zahlreiche Preise beschert, unter anderem den Riverton-Preis.

 

Kjell Ola Dahl

Kjell Ola Dahl ist eigentlich Lehrer, aber ist seit dem Jahr 2000 nur noch als Schriftsteller tätig. Er lebt mit seiner Familie auf einem Bauernhof in Askim bei Oslo. Doch auch er bevorzugt die Großstadt als Handlungsort für seine Verbrechen. In Oslo ermitteln die Kommissare Gunnarstrada und Frølich. Beide sind um die fünfzig und ein eingespieltes Team. Dahls Romane sind klassische Kriminalromane mit verwickelten Handlungssträngen und einem oft überraschenden Ende.

http://www.kjelloladahl.no/

 

Torkil Damhaug

Torkil Damhaug stammt aus Lillehammer,  hat Medizin und Psychologie studiert und als Psychiater gearbeitet, bevor er in den neunziger Jahren begann, psychologische Thriller zu schreiben. Bisher sind zwei seiner fünf Romane auf Deutsch erschienen.

 

Tom Egeland

Auch Tom Egeland schreibt Thriller, die nicht nur in Norwegen gelesen werden. In sechzehn Sprachen wurden seine Romane übersetzt und waren oft Bestseller. In Egelands Romanen trifft der Leser immer wieder auf die Journalistin Kristin Bye und erlebt Verbrechen mit internationalen Verstrickungen.

 

Jorun Thørring

Jorun Elise Thørring Loennechen wurde in Tromsø geboren. Sie ist als Ärztin tätig und hat zwei Krimireihen. In der einen Reihe deckt der Leser gemeinsam mit der Gerichtsmedizinerin Orla Os Verbrechen in Paris auf, die auch historische Verweise enthalten. In der anderen Reihe führt Thørring  den Leser nach Tromsø zu dem samischen Polizisten und alleinerziehenden Vater Aslak Eira.

 

Unni Lindell

Unni Lindell ist als Jugendbuchautorin bekannt geworden, aber schreibt seit den neunziger Jahren auch Kriminalromane, die in Oslo spielen und Einblick in die Arbeit des Kommissars Cato Isaksen geben. Wie viele seiner skandinavischen Krimikollegen vernachlässigt auch er sein Privatleben und stürzt sich lieber in die Arbeit, um hartnäckig Verbrechen aufzuklären.

 

Mehr Lust auf Krimis aus Skandinavien bekommt man auf der Krimi-Couch.

 

 

 

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Andøya Space Center

Eingang ASC (Quelle: Wikipedia)

Eingang ASC (Quelle: Wikipedia)

Ein Space Center in Norwegen? Ja, sogar Norwegen hat ein Space Center – das Andøya Space Center (ASC). Es liegt auf der Insel Andøya, 2 Grad nördlich vom Polarkreis, in Nordnorwegen. Andøya hat seinen eigenen Flughafen und dieser ist in der Lage alle Flugzeuge jeder Größe zu empfangen. Mehrmals täglich gibt es Verbindungen zwischen Bodø und Tromsø. Es ist also sehr einfach, von Oslo aus auf die Insel zu gelangen.

Das Andøya Space Center ist zum Abschuss von Forschungsraketen und Ballonoperationen ausgelegt. Diese können von Andøya als auch von Svalbard gestartet werden. Die im All gesammelten Informationen laufen im ASC zusammen und werden durch entsprechende Instrumente ausgewertet. Neben dem Space Center betreibt das ASC das ALOMAR. Dabei handelt es sich um das Arctic Lidar Observatory for Middle Atmosphere Research. Diese Messstation untersucht u.a. die unterschiedlichen Schichten der Atmosphäre mithilfe von Lasertechnik. Aus vielen Gründen ist das Space Center deshalb einer der interessantesten und besten Orte für Weltraumforschung und Raketenabschüsse.

Zu den Kunden des am nördlichsten liegenden Space Centers dieser Art, gehören die NASA, ESA, JAXA und einige nationale und internationale Universitäten und Institute. Die Mitarbeiter kommen aus den unterschiedlichsten Richtungen: Elektronik-, Brand- und Sicherheitsexperten sind neben der Administration nur einige davon. Das Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei hält 90 % und das Kongsberg Defence Systems 10 % der Anteile an dem ASC.

Station auf Svalbard (Quelle: Wikipedia)

Station auf Svalbard (Quelle: Wikipedia)

Das NAROM AS (Norwegian Centre for Space Related Education) und das ATC AS (Andøya Test Center) sind zwei Subunternehmen, die vollständig dem ASC gehören. Das NAROM bietet Kurse und Lerneinheiten für Schüler und Studenten an. Der Lernstoff liegt dabei natürlich auf Weltraumtechnik, Weltraumphysik, der Atmosphäre sowie Umwelt. Das ATC bietet der Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie Infrastruktur für u.a. Testflüge an.

1995 sorgte eine Forschungsrakete für etwas Unruhe auf russischem Boden. Ein Team, bestehend aus norwegischen und amerikanischen Forschern, starteten vom ASC eine Black Brant XII Rakete. Sie sollte die bekannten Nordlichter in der Region von Spitzbergen erforschen. Die Russen vermuteten dahinter allerdings einen nuklearen Angriff der USA, gestartet von einem U-Boot. Der Kreml wurde zwar darüber benachrichtigt, allerdings erreichte diese Nachricht nie die entsprechende Abteilung. Die russischen Frühwarnsysteme schlugen Alarm – Russlands Präsident Boris Jelzin diskutierte bereits seine Reaktion mit der Militärführung, als klar wird, dass die vermeintliche Rakete bereits fernab russischen Territoriums explodiert war. Wieder einmal schrammte die Menschheit haarscharf an einer nuklearen Katastrophe vorbei.

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