Folk og røvere i Kardemomme by

folk-og-roevere-i-kardemomme-byZu den populärsten und wichtigsten norwegischen Kinderbüchern zählt ohne Zweifel Thorbjørn Egners Werk Folk og røvere i Kardemomme by.
Das Buch wurde 1955 veröffentlicht, nachdem die Geschichte schon 1953 von Egner in der Radiosendung Barnetimen (Kinderzeit) vorgelesen wurde. Es avancierte sehr schnell zum beliebtesten Kinderbuch der 1950er Jahre in Norwegen und ist auch heute noch eines der gefragtesten…

Ein Theaterstück, das auf der Geschichte basiert, wurde 1956 uraufgeführt. Es hatte in drei renommierten Häusern Norwegens gleichzeitig Premiere – am Nationaltheatret in Oslo, am Trøndelag teater in Trondheim und Den Nationale Scene in Bergen. Die Lieder aus dem Theaterstück wurden auf Platte gepresst und verkauft. 1988 wurde der Film veröffentlicht. In Deutschland erschien das Buch erstmalig im Jahre 1959 unter dem Titel Die Räuber von Kardemomme.

Kardemomme by ist eine fiktive Stadt, die geprägt ist von Harmonie. Alle sind freundlich zueinander und singen gern. Man ärgert sich nur über das Wetter. Es gibt lediglich ein Gesetz in der Stadt – das Kardemommeloven:

Man skal ikke plage andre,
man skal være grei og snill,
og for øvrig kan man gjøre som man vil.

Man sollte andere nicht ärgern,
man sollte lieb und nett sein,
und ansonsten kann man machen, was man will.

Das einzige, was die Idylle stört, sind die drei Räuber Kasper, Jesper und Jonatan, die mit einem Löwen als Haustier am Rande der Stadt leben. Diese Räuber klauen alles, was sie gerade gebrauchen können – Würste, Brot, eine Straßenbahn und sogar Tante Sofie, damit endlich mal jemand ihr Haus aufräumt.
Schließlich werden die drei verhaftet und kommen ins Gefängnis. Dort werden sie aber gut behandelt. Zum Schluss werden sie zu Helden, indem sie einen Brand im Turm des alten Tobias löschen. Damit sind sie rehabilitiert und werden in die Gesellschaft aufgenommen. Kasper wird Feuerwehrmann, Jesper Zirkusdirektor und Jonatan der Bäcker der Stadt. Der Löwe kommt in den Zirkus, und Jesper und Tante Sofie heiraten.

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Kardemomme by im Tierpark von Kristiansand
Foto: www.dyreparken.no

1991 wurde im Tierpark von Kristiansand die nachgebaute Kardemomme by eröffnet. Die Stadt entstand exakt nach Thorbjørn Egners Zeichnungen. Sein ältester Sohn Bjørn, der Architekt ist, leitete den Bau. Leider starb Thorbjørn Egner, bevor die Bauarbeiten beendet waren, so dass er seine Kardemomme by nicht mehr fertig sehen konnte.

Die Stadt besteht aus 33 Gebäuden. In einigen kann man in der Zeit vom 01.05. – 31.10. übernachten, was gern in Anspruch genommen wird. Wenn Ihr daran interessiert seid, müsst Ihr längerfristig planen, spontan wird kein Haus zu bekommen sein.
Schauspieler stellen die Charaktere der Geschichte nach, das Stadtorchester spielt täglich, und man findet die Tiere (Esel, Kamel, Papageien, Tauben) aus dem Buch wieder. Bei Kindern kommt eine Fahrt mit der Straßenbahn oder eine Runde auf dem Kardemomme-Karussell sehr gut an.
 

Weitere Infos zur Kardemomme by im Tierpark von Kristiansand unter:
www.dyreparken.no/kart-parkinfo/kardemomme_by/
www.dyreparken.no/Overnatting/Kardemomme-by/

 

 

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Alta - die Nordlichtstadt

Nordlichtkathedrale in Alta

Nordlichtkathedrale in Alta
Foto: www.visitalta.no

Seitdem Alta im Jahre 2000 den Stadtstatus erhalten hat, wird der Ort Nordlysbyen (Nordlichtstadt) genannt, und das nicht ohne Grund. Jahr für Jahr zieht die größte Stadt der Provinz Finnmark tausende Besucher an, die staunend unter dem sternenklaren Nachthimmel stehen und die Lichtspiele bewundern.
Alta ist aber auch bekannt für den jährlich hier stattfindenden Finnmark-Lauf, die Felszeichnungen und das Igluhotel Sorrisniva

Alta ist das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Kommune und beherbergt rund 14.500 Einwohner. Die Stadt liegt im Nordwesten der Finnmark am Altafjord.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1520, damals bewohnt von Samen, die vom Fischfang und der Jagd lebten. Um das Gebiet gab es wegen der reichen Fischvorkommen im Alta-Fluss Streit zwischen Schweden und den Dänen, die damals die Vorherrschaft über Norwegen hatten. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts siedelten sich auch Norweger am Ufer des Altafjords an. Einen großen Bevölkerungsaufschwung erlebte der Ort um 1700 als eine Einwanderungswelle von Kvenen sich hier niederließ. Sie brachten die Landwirtschaft in die Region. Die Stadt ist heute noch dreisprachig – neben norwegisch sind die samische und die kvenische Sprache verbreitet.
Während des II. Weltkriegs wurde Alta von den Deutschen komplett niedergebrannt. Das einzige Gebäude, welches stehenblieb, war die Kirche. Die Bevölkerung wurde in den Süden evakuiert, kehrte aber schon im Frühling 1945 wieder zurück und baute die Stadt wieder auf.

Im Sorrisniva Igluhotel in Alta

Im Sorrisniva Igluhotel in Alta
Foto: www.visitalta.no

Neben den bis zu 6.000 Jahre alten Felszeichnungen von Alta, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen, gehört das Nordlichtobservatorium auf Haldde zum kulturellen Andenken der Stadt. Es wurde 1899 von Kristian Birkeland eröffnet, der hier umfangreiche Studien für seine Polarlichttheorie betrieb.

Auf alle Fälle lohnt sich ein Besuch des Alta-Museums. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Nordlichtkathedrale, der nördlichste Messpunkt des Struve-Bogens und das Tirpitz-Museum. Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Übernachtung im Igluhotel Sorrisniva oder eine Hundeschlittentour.
Für Naturfreunde hat die Umgebung von Alta allerhand zu bieten. Weltbekannt ist Sautso, der größte Canyon Nordeuropas. Die Region gilt als eine der besten, um Nordlichter zu beobachten. Zwischen dem 16. Mai und dem 26. Juli geht die Sonne nicht unter, die Mørketid dauert vom 24. November bis zum 18. Januar an.

 

Weitere Infos:
www.visitalta.no
www.alta.kommune.no

 

 

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