Gesundheitswesen in Norwegen

Das norwegische Gesundheitswesen ist gerade für Deutsche – die ja mit einer gewissen „Versorgungsmentalität“ daher kommen und statistisch betrachtet recht häufig beim Arzt sitzen – sehr gewöhnungsbedürftig und wird von Deutschen Zuwanderern daher oft als unzureichend oder gar mangelhaft empfunden. 

Tatsächlich ist das System jedoch sehr gut aufgestellt. Der Norweger geht im Durchschnitt 3 Mal im Jahr zum Arzt, der Deutsche ist mit 18 Arztbesuchen im Jahr „Spitze“.  Teilweise ist dies sicher systembedingt, denn der norwegische Doktor bekommt seine Pauschale pro Patient auch dann, wenn dieser gar nicht in die Praxis kommt. So werden keine unnötigen Arztbesuche von den Doktoren generiert.

Bei der Lebenserwartung macht das keinen Unterschied. Im Gegenteil: Die Lebenserwartung der Deutschen liegt laut statistischem Bundesamt bei 77,7 (Männer) und 82,7 (Frauen) Jahren, die der Norweger ist bei Männern (Stand 2011) mit 77,7 Jahren gleich und bei den Frauen mit 83,1 Jahren sogar etwas besser.

Norwegen hat ein staatliches Gesundheitssystem, die Steuerung  des gesamten Systems wird vom  Ministerium für Gesundheit und Soziales organisiert. Die Gemeinden sind für die Versorgung mit primären Gesundheitsdiensten (z. B. allgemeinmedizinische Arztpraxen) zuständig. Fachmedizinische Dienste (z.B. Krankenhäuser) werden von den Fylken und von fünf Gesundheitsbezirken verwaltet.

In Norwegen gibt es ein klares Hausarztsystem. Jeder Patient ist bei seinem Hausarzt registriert, ohne Überweisung gibt es keine Erstattung der beim Facharzt anfallenden Kosten. Die Selbstbeteiligung beim Arztbesuch ist für die norwegischen Bürger relativ hoch. Für jeden Hausarztbesuch müssen Patenten umgerechnet rund 15 Euro bezahlen, hinzukommen noch 36 Prozent Eigenanteil pro Rezept (bis zu maximal 30 Euro). Ab einem Selbstbehalt von 200 Euro pro Jahr sind alle weiteren medizinischen Leistungen kostenfrei.

Das Gesundheitssystem in Norwegen wird zum Teil über den 1967 eingeführten nationalen Versicherungsfond finanziert.  Anspruch auf Leistungen haben alle in Norwegen lebenden Personen, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Arbeitnehmer und Freiberufler zahlen 7,8 Prozent ihres Brutto-Einkommens in den Versicherungsfonds ein. Wer selbständig ist, muss maximal 10,7% seines Einkommens aufbringen.

Eine weitere Finanzierungsquelle für das Gesundheitssystem sind Steuereinnahmen des Staates. Das Land gibt mit ca. acht Prozent seines Bruttoinlandsproduktes im europäischen Vergleich jedoch verhältnismäßig wenig Geld für die Gesundheitsversorgung aus.

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Vesterålen - Traumstrände, Fisch und Mitternachtssonne

Vesterålen - Lifjord

Blick in den Lifjord (Langøya)

Nördlich der Lofoten liegt das Archipel der Vesterålen – ein Paradies für Angler, Paddler, Wanderer und Fahrradfahrer. Die Landschaft auf dieser Inselgruppe variiert stark von schroffen felsigen Gebieten bis hin zu breiten, flachen Küstenstreifen. Dazwischen findet ihr bezaubernde Fjorde und Täler, romantische Buchten, klare Flüsse und Seen und weite Moorebenen…

Die Vesterålen liegen etwa 200 km nördlich des Polarkreises ab dem 68. Breitengrad nordwärts in der Provinz Nordland. Der Abstand von der nördlichsten Siedlung (Andenes) und der südlichsten (Melbu) beträgt 150 km. Die drei größten Inseln sind Andøya, Norwegens drittgrößte Insel Langøya und Hadseløya. Der westliche Teil von Norwegens größter Insel Hinnøya gehört auch dazu. Austvågøy ist zwischen den Lofoten und den Vesterålen aufgeteilt. Zudem gibt es zahlreiche mittlere und kleine Inseln und Schären. Die Gesamtfläche beträgt 3.100 km², etwas mehr als 30.000 Menschen leben hier.

Die ersten Spuren von menschlicher Besiedlung werden auf ein Alter von 6.000 – 8.000 Jahren datiert. Die damaligen Bewohner lebten von der Jagd, dem Fischfang und dem Sammeln. Erst mit Beginn unserer Zeitrechnung wurde mit der Tier- und Landwirtschaft begonnen. Eine erste Blütezeit gab es im frühen Mittelalter. So gut wie jeder mögliche Flecken Erde wurde landwirtschaftlich genutzt, der Fischfang und der organisierte Handel mit Stockfisch in großen Mengen bildeten eine gute Lebensgrundlage für die Menschen hier. Der Stockfisch wurde bis ins 19. Jahrhundert an die Kaufleute in Bergen und Trondheim geliefert, die die Bedingungen diktierten. Das Ende des 19. Jahrhunderts läutete eine neue Ära ein. Das Kapital aus dem Dorsch- und Heringsfang wurde in technische Anlagen und Motorboote investiert. Mehrere Reedereien wurden gegründet, unter anderem die Vesterålens Dampskipsselskap, die die Hurtigruten ins Leben rief. Neben der Fischerei, der Fischverarbeitung und der Landwirtschaft, die heutzutage die wichtigsten Einnahmequellen sind, setzen die Vesterålen auf Tourismus und Aquakultur.

Vesterålen - Bleik

Der wunderschöne Strand von Bleik mit der Vogelinsel Bleiksøya (Andøya)

Dank des warmen Golfstroms herrscht auf den Vesterålen ein für diese Breitengrade sehr mildes Klima. Die Winter sind mit einer durchschnittlichen Temperatur von -2° C nicht sehr kalt, im eher kühlen Sommer liegt die Durchschnitts- temperatur bei 12°-14° C. Gerade in den letzten Jahren wurden aber auch Temperaturen bis zu 30° C gemessen. Vom 23. Mai bis zum 23. Juli könnt ihr die Mitternachtssonne genießen, im Dezember und Januar bleibt die Sonne hinterm Horizont. Die dunkle Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. So ist das Nordlicht im Winter ein ganz besonderes Erlebnis, das viele Besucher anlockt.
Die Inselgruppe kann eine reiche und vielfältige Vogelwelt vorweisen. Hier nisten nicht nur zahlreiche für diese Gegend typische Arten, auch seltene Vögel wie die Uferschnepfe, der Eissturmvogel und der Basstölpel sind zu finden. Vor den Küsten der Inseln werden Dorsch, Schellfisch, Seelachs, Rotbarsch, Wels, Lachs, Hering, Lumb, Leng, Scholle, Heilbutt und Garnelen gefangen. Die Vesterålen sind bekannt für die Walsafaris. Wenn ihr Glück habt, lauft ihr einem Elch oder Rentieren über den Weg.
Der Wald auf den Vesterålen besteht aus Birken, Ebereschen und Erlen. Natürlicher Nadelwald ist nur noch auf Hinnøya vorhanden, alle anderen Nadelbäume wurden angepflanzt. Ansonsten ist hier eine vielfältige, spannende Fauna zu finden. Wärmeliebende Pflanzen treffen auf arktische Arten. Die Baumgrenze schwankt zwischen 200 und 400 m.

Weitere Infos:
www.visitvesteralen.com
www.vesteraalen.info

 

 

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