Das Jedermannsrecht in Norwegen

Norwegen im Sommer

Norwegen im Sommer

Das Jedermannsrecht (allemannsretten) berechtigt jeden, ausländische Besucher eingeschlossen, sich in der norwegischen Natur aufzuhalten und frei zu bewegen. Dies gilt sowohl an Land als auch auf dem Meer oder anderen Gewässern und unabhängig davon, wer der Eigentümer ist.
Voraussetzung ist, dass man sich der Natur gegenüber respektvoll verhält und Rücksicht auf die Bewohner, Eigentümer und andere Besucher nimmt.

 

Das Jedermannsrecht ist im „Gesetz über das Leben im Freien“ vom 28. Juni 1957 festgeschrieben. Für die Praxis bedeutet es folgendes:

  • Man darf sich im offenen Land zu Fuß oder auf Skiern frei bewegen und überall picknicken. Als offenes Land bezeichnet man Land, das nicht bebaut ist (Küsten, Moore, Wälder und Berge). Kleine Stücke unbebauten Landes innerhalb bebauten Landes werden auch als offenes Land betrachtet.
    Eingezäuntes Land ist Privatbesitz und umfasst bebautes Land sowie gepflügte Felder mit oder ohne Getreide, Viehweiden, Weideland und Gärten. Auch junge Plantagen, Baugrundstücke und Industriegebiete gelten als eingezäuntes Land. Eingezäuntes Land muss übrigens nicht immer tatsächlich eingezäunt sein.
    Wenn vom 15. Oktober bis zum 30. April der Boden gefroren und mit Schnee bedeckt ist, dürfen auch Wiesen und Felder betreten werden.
  • Außer auf bewirtschafteten Feldern und auf Parkplätzen darf man überall in der Landschaft, im Wald oder im Gebirge ein Zelt aufschlagen oder im Freien übernachten. Aber bitte darauf achten, mindestens 150 Meter Abstand zum nächsten Haus oder zur nächsten Hütte zu halten!
    Wer länger als zwei Nächte an einer Stelle bleiben möchte, muss den Landeigentümer um Erlaubnis bitten. Dies gilt nicht für die Berge oder andere abgelegene Orte.
  • Zum Entleeren der WCs (Wohnmobil) bitte an die hierfür vorgesehenen und ausgeschilderten Stellen halten!
  • In der Zeit vom 15. April bis zum 15. September ist offenes Feuer im Wald oder in der Nähe von Waldgebieten nicht gestattet.
    Man sollte aber im ganzen Jahr darauf achten, keinen Schaden zu verursachen, wenn im Freien ein Feuer entzündet wird.
  • Im Allgemeinen ist es gestattet, in Norwegen wilde Beeren und Blumen zu pflücken, Pilze zu sammeln und zu angeln.
    In Nordnorwegen (Nordland, Troms und Finnmark) gelten besondere Regeln für Moltebeeren. Diese dürfen nicht überall gepflückt werden.

(Quelle: Direktoratet for naturforvaltning, Trondheim)

Weitere Infos unter:
www.dirnat.no/friluftsliv/allemannsretten/

 

 

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Stadtbummel in Oslo – Die Museumsinsel Bygdøy

Die im Oslofjord gelegene Halbinsel Bygdøy ist nicht nur ein Stadtteil von Oslo sondern beherbergt auch eine ganze Reihe sehenswerter Museen, es gibt Badestrände und sie ist von der Stadtmitte aus sehr gut erreichbar.

Mit dem Fährschiff vom Rathauskai (Rådhusbrygge 3) hat man während der Sommermonate (Abfahrt alle 20 – 30 Minuten) die schönste Anfahrt nach Bygdoy. Die Überfahrt dauert etwa 15 Minuten und das Schiff fährt von Mitte März bis Mitte Oktober. Die restliche Zeit des Jahres kann man den Bus der Linie 30 nehmen, die Fahrzeit beträgt ca. 20 Minuten (ab Haltestelle Nationaltheatret).

Empfehlenswert ist wie bereits gesagt der Besuch der Museen auf Bygdoy, die man getrost als die sehenswertesten der Stadt bezeichnen kann. Für mich ist das schönste Museum das Vikinkskiphuset (Wikingerschiffmuseum), das es mit Recht sogar in die weltweite Liste der 1.000 Orte die man unbedingt sehen sollte geschafft hat. Drei historische Schiffe aus der Wikingerzeit sind dort ausgestellt, von denen man sagt, dass es die am besten erhaltenen Wikingerboote der Welt sind. Die Schiffe sind zeitlich dem 9. Jahrhundert zuzuordnen und wurden in drei verschiedenen Häuptlingsgräbern (Oseberg, Gokstad und Tune) gefunden. Sie wurden seinerzeit den Häuptlingen als Grabbeigabe und Transportmittel für die letzte Reise ins Totenreich mitgegeben.

Vikingskiphuset - Detail eines Schiffes

Vikingskiphuset – Detail eines Schiffes

 

Daher sind in weiteren Ausstellungsräumen neben den Schiffen noch zahlreiche Grabbeigaben aus jenen Gräbern zu bewundern: Man findet unter anderem kleinere Boote, Schlitten, Wagen, Gerätschaften, Werkzeuge, Zaumzeug, Textilien und Haushaltsgegenstände, die ein umfassendes Bild vom Leben und der Kultur in der Wikingerzeit geben.

Ebenfalls mit der seefahrerischen Tradition des Landes befassen sich das Frammuseum, das Norwegische Seefahrtsmuseum (Norsk Maritimt Museum) und das Kon-Tiki-Museum. Das Freilichtmuseum „Norsk Folkemuseum“ (das eine umfassende Sammlung etwa vom 15. Jahrhundert bis heute bietet) soll nicht unerwähnt bleiben und auch ein Lustschloss des Königs Oskar I (Oskarshall) findet sich auf der Halbinsel, die im Übrigen mit Fuß- und Radwegen sehr gut erschlossen ist, so dass man für einen Ausflug nach Bygdoy gut auf das Auto verzichten kann.

Blick auf Okarshall

Blick auf Oskarshall

 

Darüber hinaus befinden sich an der südlichen Seite der Halbinsel, dem so genannten „Huk“(dort gibt es auch ein sehr schönes Restaurant direkt am Strand), mehrere kleinere Strände und Badestellen, darunter auch ein FKK-Strand. So wird Bygdoy auch von den Osloern gern und oft als Naherholungsgebiet genutzt.

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