Norwegische Krone schwach – Das freut die Touristen
Norwegen ist besorgt um seine Krone: Die Währung hat durch die starken globalen Veränderungen auf dem Ölmarkt rund 20 Prozent an Wert gegenüber Euro und Dollar verloren. Damit ist die norwegische Krone erstmals ebensoviel wert wie die schwedische, nämlich 1:10 gegenüber dem Euro. Für den Tourismus bedeutet dies hingegen Aufwind: Reisen in das nordeuropäische Wohlstandsland sind nicht mehr so teuer, und in der Wechselstube bekommt man mehr norwegische Kronen für sein Reisebudget.
Norwegens Staatseinnahmen werden zu rund 70 Prozent von der heimischen Öl- und Gasförderung gedeckt. Weil der Ölpreis in den letzten Wochen und Monaten markant fiel, gerieten auch die Währungen der Förderländer in den Abwärtsstrudel. Analysten gehen davon aus, dass der weltweit niedrige Ölpreis auf längere Sicht Bestand haben wird. Für Norwegen bedeutet dies, dass die Krone für das Ausland in gleichem Maße für längere Zeit ungewöhnlich günstig bleibt. Der Staat steht nun vor der Aufgabe steht, energieunabhängige Wirtschaftszweige wie den Tourismus weiter zu stärken und zu entwickeln.
Neben dem Energiesektor ist der Tourismus schon jetzt ein wichtiges ökonomisches Standbein. Norwegen-Reisende kommen überwiegend aus Europa, den USA und Asien. Die Deutschen haben hierbei einen Gästeanteil von 20 Prozent. Und ihre Zahl stieg in der Sommersaison 2014 schon um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine schwächere norwegische Krone wird die Reiselust auf Norwegen bei den Deutschen sicherlich noch weiter steigern.
Ein zweigeteiltes Bild zeigt sich im Geschäftsreisen-Bereich, der für die norwegische Tourismuswirtschaft eine ganzjährige Einnahmequelle darstellt. Die Binnennachfrage norwegischer Energieunternehmen nach Übernachtungen und so genannten “Incentives” könnte künftig sinken. Hingegen werden ausländische Unternehmen gelockt, die ihre Meetings, Messen und Verkaufsreisen bisher aus Spargründen in günstigere Länder gelegt haben.
Dass Norwegen je ein “supergünstiges Reiseland” wird, ist trotz der aktuellen Entwicklung nicht zu erwarten, aber die Naturschauspiele und Freizeitmöglichkeiten in dem Land mit 50.000 Kilometer Küste sind schon heute jede Krone wert!
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Reisa- Nationalpark (Troms)
Der Nationalpark wurde 1986 ins Leben gerufen und bedeckt eine Fläche von 803 km². Er befindet sich in der Kommune Nordreisa (Troms). Drei verschiedene Kulturen haben das Reisa– Tal geprägt – Norweger, Samen und Kvenen. Sie waren entweder sesshaft oder gehörten zur Gruppe der Rentierhirten. Spuren der Besiedlung gehen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Das Tal und die Berge ringsum waren wichtige Jagd- und Fischereigebiete. Der Kiefernwald lieferte den Rohstoff für Schreinereien und Pechbrennereien. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein verdiente sich fast jeder Hof im Tal durch die Pechbrennerei ein paar Kronen dazu. Und natürlich diente und dient der Park als Weidefläche für Rentiere.
Der Fluss Reisa hat sich im Laufe der Jahrtausende in die Gebirgshochebene eingeschnitten und damit das langgestreckte Reisa– Tal geschaffen. An den Talrändern sind mächtige Wasserfälle zu finden. Besonders beeindruckend sind der Mollis mit einer Fallhöhe von 269 m und der Imofossen, in dem sich zwei Flüsse vereinen, um die vertikale Granitwand hinab zu stürzen. Die Felswände entlang des Tals erzählen die letzten 2 Milliarden Jahre der Erdgeschichte.
Die große Variation der Landschaft bildet die Grundlage für eine reiche Flora und Fauna. Diese zählen zu den artenreichsten in Nordnorwegen. Steile Klippen und unzugängliche Waldgebiete bieten Raubvögeln den perfekten Lebensraum. In den Überschwemmungszonen der Flüsse leben Wattvögel. Vielfraße, Luchse und Polarfüchse sind hier ansässig. Auch Braunbären werden immer wieder im Park gesichtet.
Es gibt mehrere Hütten und Gammen im Reisa- Nationalpark. Ihr findet auch markierte Wanderwege. Wenn ihr Angeln oder Jagen wollt, braucht ihr die entsprechenden Genehmigungen. Es kann zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommen, habt entsprechende Kleidung dabei.
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