Architektur und Kunst: Oslo erfindet sich neu

Foto: Visit Norway

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Oslo verjüngt sich: Die Stadt am Fjord erlebt seit einiger Zeit einen markanten städtebaulichen Wandel. Die bis zur Jahrtausendwende vorherrschende, eher nüchterne Architektur weicht neuen Quartieren; Gleichzeitig entstehen völlig neue Stadtviertel, und alte traditionsreiche Gebäude werden schonend modernisiert. Doch selbst für manchen Oslo-Kenner geht der Bau-Boom ein wenig zu schnell, darum geben wir hier ein paar Beispiele für Oslos kreative Stadtentwicklung und die wichtigsten Veränderungen in letzter Zeit:

Insel Tjuvholmen: Die “Insel der Diebe” war stets ein berüchtigter Ort: Hier wurden Gesetzesbrecher bis in das 18. Jahrhundert öffentlich gehängt! Heute beeindruckt das Viertel mit modernen Wohn- und Bürogebäuden, die von mehr als 20 verschiedenen Architekten entworfen wurden. Highlights sind dabei das “Astrup Fearnley-Museum” für moderne Kunst und das benachbarte und mehrfach ausgezeichnete Designhotel “The Thief”. Ohnehin zieht eine lebendige Kunst- und Designszene in Oslo zunehmend Besucher in ihren Bann. Aber auch Nachhaltigkeitsprojekte lassen uns staunen.

Wie etwa im neuen Vulkan-Viertel. Das ehemalige Industriegelände am Fluss Akerselva ist mittlerweile Standort von Oslos erster Markthalle, Schulen, Restaurants, Wohnungen und Büros geworden. Das Gros der Häuser wird durch vor Ort gewonnene erneuerbare Energie versorgt: Wärmepumpen verteilen heißes Wasser aus 50 eigenen Geo-Brunnen im Viertel; Solarzellen sorgen für die Stromgewinnung.

Stadtviertel Bjørvika: Ein weiteres markantestes Beispiel für Oslos Moderne ist “Bjørvika”, ein ehemaliges Hafengelände im innersten Oslofjord. Sein bisher bekanntestes architektonisches Highlight ist das Osloer Opernhaus in Form eines Gletschers. Hinzu kommt nun ein weiterer wahrer Eyecatcher: Das Barcode-Projekt. Dies sind multifunktionale Hochhäuser, die aus der Ferne betrachtet gemeinsam einen “Barcode” bilden. Auch das neue “Munch Museum” wird, voraussichtlich 2019, in Bjørvika direkt neben der Oper seine Pforten öffnen.

Und damit schließt sich der Kreis: Moderne Architektur unterstreicht Oslos Charakter als skandinavische Kunstmetropole, die international einen hervorragenden Ruf genießt. So war das 150. Jubiläumsjahr zu Ehren des großen norwegischen Malers Edvard Munch 2014 ein voller Erfolg mit zahlreichen Besucherrekorden. Daran wird in 2015 angeknüpft: Gemeinsam päsentieren das Van Gogh-Museum in Amsterdam und das Munch-Museum Oslo Werke der beiden Künstler: Vom 7. Mai bis 6. September ist die Ausstellung „Munch : van Gogh“ im jetzigen Osloer Munch-Museum zu sehen, im Anschluss dann in Amsterdam.

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Seilbahn in Tromsø

Tromsø Fjellheis - Wikipedia

Seilbahn in Tromsø – Wikipedia

Die Seilbahn in Tromsø wurde von den Gebrüdern Jakobsens  gebaut. Die beiden Brüder sind häufig auf Expeditionen und zum fischen in der Antarktis und Arktis gewesen, woher auch die Motive für die Flagge und Gondeln stammen. Auf ihnen ist ein Seehund und Eisbär zu sehen.

Der Bau der Anlage hat 1958 begonnen. In der Bauphase diente ein extra auf der Südseite montierter Arbeitsfahrstuhl, für den Transport von Materialien und Ausrüstung. Die Arbeiter mussten jedoch den weiten Weg zu Fuß gehen, denn eine Personenbeförderung war nicht gestattet.

Am 22. Februar 1961, nur wenige Monate nach der Eröffnung der Tromsøbrücke, wurde auch die Seilbahn eröffnet. Um Punkt 11 Uhr eröffnete der Bankchef Anton Jakobsen die Seilbahn in Tromsø. In Zusammenarbeit mit der Airline SAS wurden Gäste und Presse aus dem In- und Ausland eingeladen, die Schulkinder mussten nicht zum Unterricht und haben zusammen mit dem Tromsdal Schulchor Lieder gesungen. Der Warteraum war bis auf den letzten Platz besetzt.

Bereits im ersten Jahr benutzten 52.621 Personen die Seilbahn in Tromsø. Um den Gästen den Aufenthalt auf dem Berg etwas zu versüßen, erfolgte im Sommer 1961 der Bau einer Berghütte mit Restaurant. Einer ihrer ersten Besucher ist der damalige norwegische König Olav gewesen.

Neben all dem Erfolg dieser kleinen, aber doch irgendwie recht großen Attraktion, hat 1979 ein Brand in der Berghütte für viel Frust gesorgt. Das gesamte Restaurant ist in der Nacht zum 10. Juni ausgebrannt. Die Sommersaison war daraufhin gelaufen. Den Besuchern genügte nicht nur die großartige Aussicht. Ein Abstecher in das Restaurant gehörte für sie ebenso dazu. Zum Winter relativierte sich sich die Zahl der Passagiere. Sicherlich war das Nordlicht daran beteiligt. Dort oben auf dem Berg kann man die Lichter der Stadt, gepaart mit dem Nordlicht, aus einer einzigartigen Perspektive bestaunen. Eine neue Berghütte mit Restaurant ließ lange auf sich warten. Es hat ganze 13. Jahre gedauert bis 1992 ein neues Gebäude errichtet wurde.

Die Seilbahn liegt in Tromsø im Tromsdalen und führt vom Solliveien hoch zum Storsteinen. Die untere Station liegt 50 Meter und die obere ganze 421 Meter über dem Meeresspiegel. Die fahrt nach oben dauert nur etwa 4 Minuten. Die obere Station ist eine sehr beliebte Touristenattraktion und bietet eine wunderschöne Aussicht über Tromsø und die im Umkreis liegenden Inseln. Viele Passagiere nutzen die Station aber auch als Ausgangspunkt für eine Bergwanderung wie z.B. zum Tromsdalstinden. Der Berg bietet eine Höhe 1238 Metern.

Für gewöhnlich ist die Seilbahn in Tromsø ganzjährig geöffnet. Vom 1. Januar – 28. Februar von 11.00 – 22.00 Uhr und ab dem 1. März von 10 – 22 Uhr. Erwachsene zahlen 140 NOK, Kinder 60 NOK, Rentner und Studenten 110 NOK und eine Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder) 330 NOK.

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