Norwegen: Ein Paradies für Ornithologen

Mit Feldstecher und Fotoapparat den Vögeln hinterher. Foto: Visit Norway.

Mit Feldstecher und Fotoapparat den Vögeln hinterher. Foto: Visit Norway.

Norwegens größte Bevölkerungsgruppe ist zweifellos… die Vogelpopulation! Darum ist das Land mit seiner vom Meer geprägten Topografie ein wahres Paradies für Ornithologen. Profis und Hobby-Vogelbeobachter kommen gleichermaßen auf ihre Kosten in der Vielfalt der Landschaften zwischen Eismeer und Skagerrak. Dabei werden sie unterstützt von modernster Technik und gut ausgebauten Beobachtungsplätzen. Immerhin befindet sich das einzige Architekturbüro für Beobachtungs-Unterstände im Vogelland Norwegen…!

Die von Naturschützern und Ornithologen besonders geschätzten Beobachtungsgebiete liegen überwiegend an der Küste. So lockt zum Beispiel die Marschlandschaft Jærens südlich von Stavanger im Frühjahr Birdspotter aus aller Welt an. Ihr Interesse gilt Seetauchern, Lappentauchern, Gänsevögeln und Watvögeln, die hier auf ihrem Weg zu den arktischen Brutplätzen einen reich gedeckten Tisch finden.

Beobachtungs-Hotspot mit Papageientauchern. Foto: Asgeir Helgestad / Visit Norway.

Beobachtungs-Hotspot mit Papageientauchern. Foto: Asgeir Helgestad / Visit Norway.

Weiter nördlich, an der Küste Fjordnorwegens, präsentieren sich die Inseln Runde und Røst als ornithologische Hotspots. Große Kolonien von Papageientauchern sowie Seeadler nisten hier. Die größte Seeadler-Population Europas hingegen findet man entlang der Küste Nordnorwegens. Zu deren Erkundung werden in vielen Häfen Bootsexkursionen mit erfahrenen Guides angeboten. Als einer der hundert besten Vogelbeobachtungsplätze der Welt gilt die Halbinsel Varanger im äußersten Nordosten Norwegens. Wer die weite Anreise nicht scheut, wird hier mit einem großen Bestand arktischer Vogelarten wie Scheckente, Dickschnabellumme und Rotkehlpieper belohnt. Auch eher seltene nordische Vogelarten wie die Sperbereule, der Dreizehenspecht und der Unglückshäher leben hier.

Doch auch das Landesinnere ist Ziel von Vogelkundlern, vor allem, wenn der Sommer in der Bergwelt erwacht: Auf der Hochebene der Hardangervidda oder im Dovrefjell sind nach der Schneeschmelze seltene Vogelarten wie das Odinshühnchen und die Ohrenlerche beobachten. Etwas Glück und Ausdauer braucht es, um auch Schneeeule und Schneeammer vor die Linse zu bekommen.

Mit GPS den Vögeln nach

Wer sich Norwegens Vogelwelt erschließen möchte, kann auf das weltweit erste GPS-basierte System zur selbstgeführten Vogelbeobachtung zurückgreifen. Es besteht aus einem GPS-Gerät und einem Ordner mit Informationen zu heimischen Vögeln und Internetseiten zu diesem Thema. Der GPS-Navigator verwendet programmierte Interessenspunkte (POIs), die mit einer Beschreibung der regionalen Arten sowie einer empfohlenen Strategie zur Vogelbeobachtung verknüpft sind. Da auch ein „Logbuch der aktuellen Sichtungen“ integriert ist, können Nutzer einfacher entscheiden, welchen Weg sie nehmen wollen.

Wie das System genau funktioniert, erfahren Interessierte bei => Din Tur.

Ornothologisch interessante Seite für Norwegen unter => Insel Runde, => Artobservasjoner und => Birdlife.no.

 

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Ormtjernkampen-Nationalpark (Oppland)

Ormtjernkampen

Ormtjernkampen, Foto: nasjonalparkstyre.no

Vor 50 Jahren wurde der Ormtjernkampen-Nationalpark in der Nähe von Lillehammer als einer der ersten Nationalparks Norwegens gegründet. Ziel war es, den natürlichen Waldbestand, der Urwaldcharakter hat, zu bewahren. Der Park war mit gerade einmal 9 km² lange der kleinste des Landes. Mehr als vierzig Jahre später beschloss die Regierung, diesen Park zu erweitern und umzubenennen. 2011 wurde demzufolge der Langsua- Nationalpark etabliert.

Der ehemalige Ormtjernkampen-Nationalpark befindet sich in der Kommune Gausdal in Oppland. Es gibt keine Hütten, aber einen ausgeschilderten Pfad von der Ormtjernseter hinauf zum Gipfel des Ormtjernkampen. Dieser ist mit 1.128 m die höchste Erhebung des Areals und erhebt sich steil westlich des Dokkvatnet, ein langgezogener See, der die östliche Grenze des Parks bildete.

Das Gebiet des ehemaligen Ormtjernkampen-Nationalparks ist ein Urwaldgebiet, wo Pflanzen und Tiere sich frei entfalten konnten. Hier stehen lebende neben toten Bäumen in einem alpinen Klima mit kühlen Sommern, kalten Wintern und moderaten Niederschlagsmengen. Niemand räumt den Wald auf und so verrotten umgefallene Bäume auf ganz natürliche Weise. An geschützten Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen viele Flechten, Moos- und Pilzarten, die typisch sind für Urwälder. Das ist auch für Norwegen relativ ungewöhnlich und selten.

 

Weitere Infos:

www.dirnat.no

 

 

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