Torborg Nedreaas

Nicht nur Männer wie Knut Hamsun oder Henrik Ibsen zeichnen die norwegische Literatur aus. Torborg Nedreaas gehört beispielsweise zu den berühmten Schriftstellerinnen Norwegens. In ihrer Schaffenszeit verfasste sie nicht nur Gedichte, sondern auch zahlreiche Romane und Dramen.

Die norwegische Autorin Torborg Nedreaas wird am 13. November 1906 in Bergen als Tochter von Beamten geboren. Ehe sie ihre Passion für das Schreiben entwickelte, beginnt sie im jungen Erwachsenenalter als Musiklehrerin zu arbeiten.Erst noch in Bergen, zog es Torborg Nedreaass nach Leirvik. Dieser Ort soll später häufiger Schauplatz ihrer Geschichten werden. Erst mit 39 Jahren veröffentlicht sie 1945 ihre erste Novellensammlung namens “Før det ringer tredje gang”, der im gleichen Jahr “Bak skapet står øksen”. Letzteres wurde sogar später ins Deutsche übersetzt mit “Hinter dem Schrank steht die Axt”, ebenso das Buch “Musikk fra en blå brønn” (“Musik aus einem blauen Brunnen”). Thematisch befasst sich die Autorin in ihren Werken mit Klassenunterschieden, Armut und Krieg. Besonders in ihren Kurzgeschichten wie “Kruttrøyk” thematisiert Nedreass die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges. Auch Frauenschicksale kommen in ihren Geschichten nicht zu kurz. In Norwegen bekam sie zudem für ihre Werke zahlreiche Auszeichnungen wie beispielsweise den Kritikerprisen für “Trylleglasset” und den Preis der Norwegischen Akademie. Viel gelobt wurde sie außerdem, da sie die Fähigkeit besitzt sich in andere Menschen hineinzudenken und ihre Geschichten somit weitaus authentischer wirken.

Neben ihren Dramen und Prosa-Texten schreibt Torborg Nedreaas auch für das Fernsehen. Ihr Roman “Av Måneskinn gror det ingenting” wird unter der Regie von Arild Brinchmann 1987 verfilmt. “Skomakeren og hans lest” (deutsch: Nordisches Gambit) schaffte es sogar ins DDR-Fernsehen. Für “En hage under snøen” verfasste sie das Drehbuch, während sie mit “Det dumme hjertet” eine Hörspiel-Reihe veröffentlichte. Im Juni 1987 verstarb die norwegische Autorin im Alter von 81 Jahren.

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Jan Mayen - norwegische Polarinsel

Jan Mayen: Beerenberg

Der Beerenberg auf Jan Mayen ist der nördlichste aktive Vulkan der Welt. Foto: jan.mayen.no

550 km nordöstlich von Island und 500 km östlich von Grönland liegt eine Insel an der Grenze der Norwegischen und der Grönlandsee, die zum norwegischen Hoheitsgebiet gehört – Jan Mayen. Das Eiland beheimatet mit dem Beerenberg den nördlichsten aktiven Vulkan der Welt. Ständige Einwohner sind hier nicht zu finden. Es gibt eine meteorologische Station mit vier wechselnden Mitarbeitern, und das Militär ist mit einer kleinen Truppe vor Ort…

Jan Mayen liegt etwa 1.000 km vom norwegischen Festland entfernt auf 70,59° n.B. und 8,28° w.L. und ist 377 km² groß. Die Insel und der angrenzende Meeresboden sind vulkanischen Ursprungs. Der Beerenberg hat eine Höhe von 2.277 m und ist damit nicht nur die höchste Erhebung auf Jan Mayen sondern einer der höchsten Berge im gesamten norwegischen Hoheitsgebiet. Er galt als kalter Vulkan, bis es im September 1970 zu einem gewaltigen Ausbruch kam. Seitdem gibt es immer wieder kleinere Ausbrüche.
Die Insel ist dreigeteilt in Nord-, Mittel- und Süd- Jan. Auf dem nördlichen Teil ist der Beerenberg zu finden, der durch Gletscher u.a. dem Weyprechtbreen und dem Kjerulfbreen bedeckt ist. Der südliche Teil ist von kleineren Asche- und Vulkankegeln übersät. Der höchste ist mit 769 m der Rudolftoppen. Gas und Dampf entweicht auch hier aus den Rissen der Erdkruste und zeugt von der vulkanischen Aktivität im Untergrund. Jan Mayen liegt nahe dem mittelatlantischen Rücken, der auch Islands Vulkane aktiv hält.
Jan Mayen hat keinen natürlichen Hafen. Wegen der Meereserosion besteht die Küste fast komplett aus steilen, unzugänglichen Klippen und Felsen. Abbaubare Rohstoffe wurden nicht gefunden.

Jan Mayen: Militärstation

Die Militärstation auf Jan Mayen. Foto: nrk.no

Fast die komplette Insel steht seit November 2010 unter Naturschutz. Der Polarfuchs ist das einzige hier ansässige Landessäugetier. Hin und wieder schauen Eisbären vorbei, die mit dem Treibeis an die Insel geraten. Arktische Vogelarten wie Alke, Dreizehenmöwen, die Schneeammer und der Wiesenpieper nisten auf Jan Mayen. Besonders zahlreich schwimmen Seepferdchen vor der Küste.
An einigen Orten gibt es insbesondere während der Zeit der Vogelbrut eine üppige Vegetation. Natürlich sind in diesen Breitengraden keine Bäume und Sträucher zu finden, aber 65 Blumen- und Gräserarten wurden gezählt. Der Artenreichtum der Moose und Flechten ist noch vielfältiger.

Der kälteste Monat ist mit einer Durchschnittstemperatur von – 5,2°C der Februar, der wärmste mit + 5,5°C der August. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 735 mm. Von Februar bis April ist die Küste Jan Mayens vereist. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch und begünstigt die Nebelbildung und tief hängende Wolken. Dem Golfstrom verdankt die Insel ein relativ mildes Klima.

Jan Mayen wurde wahrscheinlich schon von den Wikingern entdeckt und bei deren Seefahrten als Zwischenstation genutzt. 1607 erwähnte als Erster Henry Hudson die Insel in seinem Tagebuch und wird deshalb als ihr Entdecker aufgeführt. Benannt ist sie nach dem holländischen Kapitän Jan Jacobsz May van Schellinkhout, der im Jahre 1611 hierher kam. Franzosen, Engländer und Holländer gingen vor der Küste auf Walfang. Ab den 1640er Jahren geriet Jan Mayen wieder in Vergessenheit.
Erstmalig geografisch beschrieben und auf einer Karte festgehalten wurde das Eiland vom britischen Walfänger und Wissenschaftler William Scoresby jr. in den 1820er Jahren.
1921 errichtete Norwegen eine meteorologische und eine Radiostation auf der Insel und okkupierte Jan Mayen komplett im Jahre 1926. Eine königliche Resolution unterstellte die Insel 1929 dem norwegischen Hoheitsgebiet. Per Gesetzt ist sie seit dem 27.02.1930 ein Teil des Königreichs.

 

Weitere Infos:
jan.mayen.no
www.jan-mayen.com

 

 

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