Willy Brandt und Norwegen

Willy Brandt im Exil

Willy Brandt im Exil

Willy Brandt und Norwegen stehen in einer festen Verbindung. Der Gymnasiast Herbert Frahm wird Anfang 1930 Mitglied der SPD. Bereits sein Großvater war Mitglied der Partei und als Lastwagenfahrer im Lübecker Dräger-Werk tätig. Nur wenige Jahre später wechselt Herbert Frahm zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), einer linken Splittergruppe, und leitet deren Jugendverband in der Hansestadt Lübeck.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933, werden ihre Gegner hemmungslos verfolgt. Gestapo und SA inhaftieren zum größten Teil Kommunisten und Sozialisten. Viele werden gefoltert oder gar ermordet. Politiker, Intellektuelle und Künstler verlassen das Land. So auch Herbert Frahm. Er geht in den Untergrund von Lübeck und verteilt Flugblätter für die SAP, ruft zum Kampf gegen die Gewaltherrschaft auf. Um sich zu schützen, nimmt er den Decknamen “Willy Brandt” an.
Willy Brandt bekommt von seiner Partei den Auftrag einen Genossen nach Oslo zu bringen. Dieser soll dort für den Widerstand Geld eintreiben. Seine Reise endet jedoch bereits auf der Insel Fehmarn. Er wird festgenommen. Das Geld war natürlich weiterhin vonnöten und somit reist Brandt mit dieser Aufgabe nach Oslo. Später gab er bekannt, dass ebenso ihm eine Verhaftung bevorstand und er mit dem schlimmsten rechnen musste.
Mit nicht mehr als einer Aktentasche und versteckt in einem Fischkutter, reiste Willy Brandt bis nach Dänemark. Über Kopenhagen reist er nach Oslo, wo er bald einen Parteistützpunkt aufbaut, der seine Parteimitglieder in Deutschland mit Informationen und Material versorgt. Er sammelt Geld, hält Vorträge, verfasst Bücher und Zeitungsartikel, die die Norweger über den wahren Charakter der NS-Diktatur aufklären sollen.
Sehr schnell lernt Willy Brandt Norwegisch und unterhält gute Beziehungen zur norwegischen Arbeiterpartei DNA (Det norske Arbeiderparti), die sich bereits in den 20er-Jahren vom Kommunismus distanziert und den Weg des demokratischen Sozialismus eingeschlagen hat.
Seine Jugendliebe Gertrud Meyer ist ihm ins norwegische Exil gefolgt, trennten sich jedoch bereits 1939. Anschließend verliebte sich Willy Brandt in die zehn Jahre ältere, in Köln geborene Norwegerin Carlota Thorkildsen, die ihm während eines Fliegeralarms in der Nacht auf dem 9. April 1940 mitteilte, dass sie schwanger sei. Mit diesem Luftangriff begann die deutsche Invasion. Innerhalb kürzester Zeit kapitulierte Norwegen. Der Staatenlose Willy Brandt geriet zwar in Kriegsgefangenschaft, wurde aber von seinen Landsleuten nicht als Deutscher erkannt und kam im Juni wieder frei. Kurz darauf setzte er sich nach Stockholm ab und erhielt dort von Repräsentanten der norwegischen Exilregierung in London die norwegische Staatsbürgerschaft. Carlota folgte ihm mit der am 30. Oktober 1940 geborenen Tochter Ninja und wurde im Mai 1941 seine Ehefrau. Auch diese Ehe zerbrach nach wenigen Jahren.
Im Oktober 1945 kam Willy Brandt erstmals wieder nach Lübeck. Im gleichen Jahr vermählte er sich mit der sechs Jahre jüngeren, aus der Norwegischen Stadt Hamar stammenden, Norwegerin Rut Bergaust (geborene Hansen, 1920 – 2006). Sie hatten sich 1944 kennen gelernt, als sie beide noch mit anderen Partnern verheiratet waren. Nachdem Ruts Mann Ole Olstad Bergaust gestorben war (1946) und Carlota endlich in die Scheidung eingewilligt hatte, konnten sie ihr Zusammenleben in eine Ehe umwandeln. Beide lebten sich jedoch auseinander und auch diese Ehe zerbrach.

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Saltfjellet - Svartisen-Nationalpark (Salten)

Im Saltfjellet – Svartisen-Nationalpark

Am Bjøllåvatn, Foto: nasjonalparkstyre.no

Der Saltfjellet – Svartisen-Nationalpark ist der wohl abwechslungsreichste Nationalpark Norwegens. Vom wilden Nordfjord im Westen erstreckt sich der Park über hohe Berge und Gletscher bis hin zu fruchtigen Tälern mit üppigen Birkenbewuchs und sanft dahinplätschernden Bächen. Im Osten sind die weiten Hochebenen des Saltfjellets mit Unmengen an Geröllschutt aus der letzten Eiszeit zu finden. Das Gebiet ist bekannt für seine Karst-Grotten. Der Svartisen, der zweitgrößte Gletscher auf dem norwegischen Festland, bedeckt 370 km² des Areals.

Im Jahre 1989 wurde der Saltfjellet – Svartisen- Nationalpark eröffnet. Mit einer Gesamtfläche von 2.102 km² ist er der zweitgrößte in Norwegen und erstreckt sich über die Kommunen Beiarn, Saltdal, Rana, Meløy und Rødøy in der Provinz Nordland. An den Park grenzen die Landschaftsschutzgebiete Saltfjellet und Gåsvatnan sowie die Naturreservate Storlia und Semska-Stødi. Das gesamte Schutzgebiet zieht sich von der Grenze zu Schweden bis hin zum Atlantischen Ozean. Durch den Nationalpark verläuft der Polarkreis.

Die Samen waren die ersten, die im Gebiet des heutigen Saltfjellet – Svartisen- Nationalparks auf Jagd gingen und Fallen aufstellten. Viele Opfer- und Grabstellen aus dieser Zeit zeugen davon. Die ältesten wurden auf 800 Jahre v. Chr. datiert. Das Lønsdalen war und ist auch heute noch das Kerngebiet der Rentierhaltung. Spuren der Besiedlung aus den 19. Jahrhundert sind in den Flusstälern zu finden. Viele der alten Höfe sind inzwischen verlassen.

In einigen Tälern findet ihr Elche und einen hohen Bestand an Schneehühnern. Die Bäche sind voll mit Forellen und Saiblingen. Vielfraße und Luchse haben hier einen ausgezeichneten Lebensraum gefunden.

Der kalkhaltige Untergrund im Gebiet des Nationalparks bietet die Grundlage für eine reichhaltige Flora. Hier wachsen auch seltene Pflanzen und solche, die nur hier noch vorkommen. Das Saltfjellet wirkt wie eine natürliche Barriere für die Pflanzen- und Tierwelt und schottet diese von den angrenzenden Gebieten ab.

Saltfjellet – Svartisen- Nationalpark

Saltfjellet–Svartisen-Nationalpark

Der Nationalpark bietet viele attraktive Aktivitäten wie zum Beispiel Gletscherwanderungen und Höhlenbesichtigungen. Für Wanderer gibt es eine Reihe von markierten Wanderwegen und insgesamt 15 DNT-Hütten. Und auch Jäger und Angler kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Gebiet liegt westlich der E6, ist also mit dem Auto gut zu erreichen. Zudem gibt es eine Eisenbahnlinie, die über das Saltfjellet fährt.
Weitere Infos:
www.nordlandnasjonalparksenter.no

 

 

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