Tinden und Tindsøya (Vesterålen)

Alter Fischer- und Handelsort Tinden

Alter Fischer- und Handelsort Tinden

Ein Highlight auf den Vesterålen ist die kleine Insel Tindsøya mit ihren beiden Dörfern Tinden und Skipnes. Zu finden ist sie in der Øksnes Vestbygd, einer Gruppe von Inseln westlich der größten Vesterålen-Insel Langøya. Beide Orte sind verlassene Fischerdörfer mit einer stolzen Geschichte. 1994 wurde Tinden vom Riksantikvaren als Beispiel der alten, weißen Handelsposten entlang der Küste unter Denkmalschutz gestellt…

Tinden hat eine längere Geschichte als Handels- und Fischerdorf als jedes andere in der Kommune Øksnes. Im 16. Jahrhundert begann der große Aufschwung des Ortes. Die Zahl der Bewohner nahm zu und 1567 wurde eine Kapelle errichtet. Historiker gehen aber davon aus, dass Tinden schon im Mittelalter bewohnt und ein Kirchenort gewesen ist. Seit 1850 war der Ort in Besitz von Großgrundeigentümern. Hier wurden die Fänge der Fischer entgegen genommen und der Fisch gleich verarbeitet. Es gab einen Laden, Gartenanbau und Unterkünfte für die Fischer. Inzwischen ist das Dorf verlassen. Die noch vorhandenen dreizehn Gebäude stammen aus der Zeit zwischen 1840 und 1940.

Tinden-Panorama

Tinden-Panorama

Der letzte ständige Bewohner Tindens war Skjalg Halmøy, der 1937 auf die Insel kam. 1946 wurde er Besitzer des Ortes und betrieb den Laden. Er lebte hier bis zu seinem Tod im Jahre 2002. Halmøy war eine Legende. Hunderte von Besuchern kamen nur, um seinem Laden einen Besuch abzustatten und seinen Geschichten zu lauschen.
Sein Sohn Kjell Arne Halmøy war der letzte, der in Tinden das Licht der Welt erblickte. Er ist enthusiastisches Mitglied der Stiftelsen Handelsstedet Tinden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Ort vor dem Verfall zu bewahren. Seit 2005 halfen viele Freiwillige bei der Restaurierung der Gebäude und Kaianlagen mit. Inzwischen gibt es die Galleri Tinden, und auch der alte Laden Skjalg Halmøys kann besichtigt werden. Unterkunft ist in Tinden nicht vorhanden. In Skipnes ist es im Sommer möglich, bewirtet zu werden und einen Schlafplatz zu finden.

Tindsøya mit dem Tindstinden

Steil ragt der 468 m hohe Tindstinden empor

Die beiden Orte Tinden und Skipnes sind durch einen Fußweg verbunden, der knapp eine Stunde in Anspruch nimmt. Eine sehr schöne Tour mit Ausblick auf die umliegenden Inseln und Schären. Erreichbar ist die Tindsøya nur mit dem Boot. Von Myre fährt ein Schnellboot zwei- bis dreimal am Tag seine Runde durch die Inselwelt. Empfehlenswert ist es, in Skipnes auszusteigen, über die Insel nach Tinden zu wandern und bei der Rückkehr des Bootes in Richtung Myre dort wieder einzusteigen. Sagt der Bootsbesatzung Bescheid. Da die Orte nicht mehr ständig bewohnt sind, werden sie nicht planmäßig angefahren.
Auch der 468 m hohe Tindstinden kann erklommen werden. Auf die Mitnahme von Kindern solltet ihr aber verzichten und selbst fit sein. Von der Nordseite ist die Besteigung ohne Seilsicherung möglich.

 

Weitere Infos unter:
www.tinden.oksnes.no
www.nrk.no/Tinden_i_Øksnes

 

(Fotos: M. Jürgensen)

 

 

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Ringerike - Norwegens Märchen- und Sagenland

Ringerike

Kongens utsikt, Foto: www.motor.no

Ringerike in der Provinz Buskerud ist das Land der norwegischen Volksmärchen und Sagen. Jørgen Moe und Peder Christian Asbjørnsen schrieben diese in der Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen und platzierten sie hierher. Platzierten sie in eine der romantischsten Landschaften des Landes, welche am Tyrifjord liegt und geprägt ist von fruchtbaren Feldern, saftigen Wiesen und dunklen Wäldern, die sich auf sanften Hügeln abwechseln…

Ringerike ist ein uralter Name für die Gegend um den Tyrifjord, das Flachland entlang der Flüsse Randselva, Begna und Sokna und die Waldhügel um diese herum. Die älteste bekannte Namensform ist Hringariki. Wegen des fruchtbaren Bodens war das Areal schon frühzeitig besiedelt. Die Spuren reichen zurück bis vor 2.000 – 3.000 Jahre v.Chr. Noch ältere Hinterlassenschaften von nomadisierenden Volksgruppen wurden auf ca. 8.000 Jahre v.Chr. datiert. In der Eisenzeit stieg die Bevölkerungszahl und mit ihr die Anzahl der Siedlungen. Ringerike wurde schließlich ein kleines Königreich. Zwei der Könige aus der Wikingerzeit sind bekannt – Halvdan Svarte und Sigurd Syr. Um die restlichen Herrscher des Königreichs spinnen sich diverse Mythen und Sagen, die alle historisch nicht nachweisbar sind.

Die heutige Kommune Ringerike ist etwas kleiner als das historische Gebiet. Ihr administratives Zentrum ist Hønefoss. Daneben gibt es noch die Ortschaften Norderhov, Vang, Helgelandsmoen, Tyristrand, Nakkerud, Sokna und Hallingby. Etwa 70% der Bevölkerung der Kommune lebt in diesen Orten. Direkt vor den Toren der Stadt Hønefoss treffen sich drei regional wichtige Straßen und machen Ringerike so zu einem bedeutenden Drehkreuz.

Die Landschaft lädt zu Wanderungen, Angeltouren und anderen Outdoor- Aktivitäten ein. Schöne Wanderziele sind der Panoramablick Kongens utsikt, die Schlucht Mørkgonga und das gerade im Winter sehr beliebte Skigebiet um den Ringkollen. Wenn ihr lieber die Geschichte Ringerikes erkunden wollt, sei euch der Besuch des Veien kulturminnepark ein paar Kilometer nordwestlich von Hønefoss ans Herz gelegt. Es erwarten euch unter anderem ein großes Feld mit Grabhügel aus der Eisenzeit und ein restauriertes Langhaus der Wikinger.

 

Weitere Infos zu Ringerike:

www.ringerikekommune.no
www.ringerikes.museum.no

 

 

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