Fårikål – das norwegisches Nationalgericht
Herbstzeit ist Fårikål– Zeit. Das Gericht gilt sowohl als Festmahl als auch als Hausmannskost. Übersetzt heißt es Schaf im Kohl. Es ist einfach zubereitet und wird mit gekochten Kartoffeln oder Brot serviert.
Am letzten Donnerstag im September wird in Norwegen der Fårikål– Tag gefeiert, im ganzen Land wird dann Fårikål gegessen.
Das erste Mal taucht ein niedergeschriebenes Rezept für Fårikål in einem Kochbuch aus dem 19. Jahrhundert auf, aber es gilt als sicher, dass das Gericht schon lange vorher in den norwegischen Küchen zubereitet wurde. In den 1970er Jahren wurde Fårikål von den Hörern der Radiosendung Nitimen zum norwegischen Nationalgericht Nummer 1 gewählt. 2012 wurde in Oslo das bisher größte Fårikål– Mahl gekocht und ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Knapp 500 kg brachte der Eintopf auf die Waage und machte die mehr als 10.000 anwesenden Zuschauer satt.
Der Pro-Kopf-Verbrauch der Norweger an Lammfleisch liegt bei etwa 6 kg im Jahr. Der größte Teil des Fleisches landet wahrscheinlich im Fårikål– Topf.
Rezept für Fårikål
(für 2 – 3 Portionen)
500 g | Lammfleisch |
½ | Weißkohl |
1 EL | Mehl |
1 TL | Salz |
1 TL | Pfeffer | 200-300 ml | Wasser |
Das Fleisch in Stücke, den Kohl in 4 Teile schneiden. In einem großen Topf abwechselnd eine Lage Fleisch und eine Lage Kohl schichten, auf die einzelnen Lagen Mehl, Salz und Pfeffer streuen. Wasser hinzugeben, so dass Fleisch und Kohl vollkommen bedeckt sind, und aufkochen lassen. Nun bei geringer Hitze 1 – 1½ Stunden köcheln lassen und prüfen, ob das Fleisch weich ist. Eventuell noch länger köcheln lassen und ggf. mit mehr Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Rezept für Fårikål variiert mehr oder weniger stark je nach Region und Familientradition. So werden vielerorts das Mehl weggelassen oder ganze Pfefferkörner gebraucht.
Wie bei allen Eintöpfen schmeckt auch Fårikål am besten, wenn es am nächsten Tag nochmals aufgewärmt wird. Es gibt wirklich Norweger, die erst am zweiten Tag mitessen.
Weitere Infos:
www.farikal.no
Ähnliche Beiträge:
Hinterlasse eine Antwort
Flakstad kirke
Nicht nur der gut erhaltene Kirchenbau ist sehenswert, auch im Inneren findet ihr viel Interessantes. Die Kommune Flakstad ist nicht umsonst stolz auf ihre Kirche…
Die Flakstad kirke ist die zweite Kirche an diesem Platz. Die erste wurde im Jahre 1430 aus Treibholz erbaut und war sehr klein. Da sie von den immer wiederkehrenden Stürmen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, entschied man sich, eine neue zu bauen. Um weiterhin Gottesdienste abhalten zu können, wurde die neue Kirche um die alte herum gebaut. Als diese dann 1780 fertig gestellt war, riss man die alte ab und entsorgte den Schutt durch die Tür der neuen. Einige Gegenstände aus der alten Kirche sind immer noch erhalten.
Es handelt sich um eine Kreuzkirche, die 300 Personen Platz bietet. Da die Kirche selbst ein Kreuz darstellt, findet man keine Kreuze in ihr. Das Holz für den Bau der neuen Kirche kam aus Russland und wurde gegen Stockfisch eingetauscht. Deshalb erinnert der Turm an einen russisch-orthodoxen Zwiebelturm. Nach einem großen Sturm 1938 wurde das Gebäude zuletzt renoviert.
Im Eingangsbereich hängt eine Tafel mit den Namen aller Fischer der Gemeinde, die zwischen 1850 und 1950 auf dem Meer zu Tode kamen. Links neben dem Altar ist das Fensterglas der alten Kirche mit dem Schriftzug Kirken i Vargot 1430 (Kirche von Vargot 1430) bewahrt. Die Brautstühle sind von 1948 und wurden der Kirche von einer ortsansässigen Künstlerin geschenkt. An der Decke hängen zwei Kronleuchter. Einer ist russischen Ursprungs und mit dem Doppeladler, dem Symbol des Zaren, geschmückt. Er stammt aus dem Jahre 1550. Der andere ist aus lokaler Produktion und etwa 350 Jahre alt. Auch ein Fischerboot hängt an der Decke. Zum einen ist es durchaus üblich, dass in norwegischen Kirchen Boote aufgehängt wurden, zum anderen ist es die Bitte an Gott, die Fischer auf ihren Fahrten zu schützen.
Kanzlei und Altar wurden vom Nürnbergischen Kirchenmaler Gottfried Ezechiel 1765 bemalt. Die Kanzlei zeigt die vier Evangelisten. Auf dem Altar sind Moses und sein Bruder Aaron zu sehen. Der obere Teil der Altartafel ist abnehmbar. Auf ihm ist Maria Magdalena dargestellt. Da Frauen früher in der Kirche nicht erwünscht waren, konnte der Teil zum Gottesdienst heruntergenommen werden. Die vom Judentum inspirierten Kerzenleuchter wurden der Flakstad kirke von einem russischen Pfarrer geschenkt als Dank für die Bemühungen, Bibeln in die Sowjetunion zu schmuggeln.
1980 wurde die alte Orgel durch eine moderne ersetzt. Regelmäßig finden Orgelkonzerte in der Kirche statt, deren Besuch sehr zu empfehlen ist. Jeden Sonntag wird ein Gottesdienst abgehalten. Derzeit bekleidet übrigens eine Frau das Pfarramt.
Weitere Infos unter:
www.fmkirken.no
www.flakstad.kommune.no
Pingback: Munchs Hus - das norwegische Restaurant in Berlin - Norwegenstube