Folkeaksjonen oljefritt Lofoten, Vesterålen og Senja (LoVeSe)

LoVeSe Logo Die Folkeaksjonen oljefritt LoVeSe (Volksbewegung ölfreie Lofoten, Vesterålen und Senja) kämpft für die Erhaltung der einzigartigen Natur in der Region und gegen die Pläne der Ölindustrie, die hier nach Öl bohren will.
Am 12. Oktober 2013 feierten sie ihren fünften Sieg in Sortland, dem Hauptort der Vesterålen. Die neue Regierung unter Erna Solberg hatte am 1. Oktober verkündet, dass es in den nächsten vier Jahren keine Ölbohrungen vor den Lofoten, Vesterålen und Senja geben wird. Womit nach dem Regierungswechsel in Norwegen keiner mehr gerechnet hat, wurde wahr…

Viermal zuvor schon – in den Jahren 2001, 2003, 2006 und 2011 – sagte die norwegische Regierung “Nein”. In dieser Zeit regierte die Arbeiterpartiet unter Jens Stoltenberg, die sich aber im Wahlkampf 2013 von ihrer Linie abwendete und nun doch für die Ölgewinnung vor den Lofoten, Vesterålen und Senja plädierte.
Seitdem im Jahre 1994 der damalige Wirtschafts- und Energieminister Jens Stoltenberg große Teile des Laichgebiets vor den Lofoten für Probebohrungen nach Öl freigab, protestieren die Naturschutzverbände und die Fischereiorganisation gegen die geplanten Vorhaben.

Folkeaksjonen oljefritt LoVeSe wurde Anfang 2009 gegründet und vereinte die damals unabhängig voneinander agierenden Organisationen Lofotaksjonen und Vesterålsaksjonen. Es handelt sich um eine nationale und unabhängige Organisation, die ihre Wurzeln in der Region hat. Ziel sind Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung der Lofoten, Vesterålen und Senja und deren natürlichen Ressourcen, indem die etablierten Wirtschaftszweige (Fischerei und Tourismus), die umweltschonender als die Ölindustrie sind, gefördert werden.

LoVeSe

Im Hafen von Myre (Vesterålen)
Foto: M. Jürgensen

LoVeSe – Argumente gegen das Bohren nach Öl

(Quelle: folkeaksjonen.no)

Das Gebiet vor den Lofoten, Vesterålen und Senja ist eines der produktivsten Unterwasserbiostope der Erde. Eine reiche Artenvielfalt macht es genauso aus wie die riesigen Fischbestände an Dorschen und Lachs. Hier laicht der letzte große Dorschbestand der Welt, am Meeresboden findet man Korallen und die größte Seevogelkolonie Europas nistet auf den Klippen der Inseln. Die Region bietet fantastische Naturerlebnisse und beheimatet Ökosysteme von unschätzbarem Wert. Mit diesen einzigartigen Naturvorkommen sollte nicht leichtfertig umgegangen werden.

Der Kontinentalsockel vor den Lofoten, Vesterålen und Senja ist zu schmal, um Platz sowohl für die Ölindustrie als auch für die Fischerei zu bieten. Es muss also die Wahl getroffen werden zwischen den Nahrungsressourcen und den umweltschädlichen Ölfässern.

LoVeSe- Demo in Sortland

Demonstration in Sortland, Foto: vol.no

Das Öl hat zwar Norwegen reich gemacht, aber Norwegen ist erst seit 40 Jahren eine Ölnation. Der traditionell größte Arbeitgeber in Nordnorwegen ist die Fischerei. Während die Ölindustrie kurzzeitig für mehr Arbeitsplätze in der Region sorgen würde, ernährt der Fischfang seit Jahrhunderten Generation um Generation.

Die Ölindustrie ist der größte Umweltverschmutzer Norwegens. Ölbohrungen in immer neuen Meeresgebieten sind die Hauptursache für Norwegens stetig steigende Treibhausgas- Emissionen in den letzten Jahrzehnten.
Die geplanten Ölbohrungen vor den Lofoten, Vesterålen und Senja sollen nahe der Küste stattfinden. Eine mögliche Ölpest hätte schwerwiegende Folgen für den gesamten Norden Norwegens. Da das Öl das Land sehr leicht erreichen kann, ist die Gefahr groß, dass es von den Strömungen entlang der Küstenlinie von den Lofoten bis zum Nordkap verteilt wird.

LoVeSe – Aktionen

Demonstrationszüge, Info-Stände, Unterschriften sammeln, Volksfeste und Festivals. Unermüdlich ist das Engagement der Mitglieder der Folkeaksjonen oljefritt LoVeSe, und sie lassen sich was einfallen: So kann man zum Beispiel analog zum Baum im Regenwald einen Dorsch adoptieren.
Mit großen Aktionen machte die Organisation landesweit und auch über die Landesgrenzen hinaus auf sich aufmerksam. Beispiele:

LoVeSe Vardebrenning

Vardebrenning, Foto: vol.no

Am 9. März 2011 fand ein Fackelzug gegen die Ölgewinnung vor den Lofoten, Vesterålen und Senja in Oslo statt. Der Zug startete am Hauptbahnhof und führte über die Karl Johann zum Schloss.

Am 23. Februar 2013 brannten an über 80 Orten in ganz Norwegen Feuer als Protest gegen die Pläne, vor den Lofoten, Vesterålen und Senja nach Öl zu bohren. Das sogenannte vardebrenning fand auch internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung. So wurden zum Beispiel als Solidaritätsbekundung in Kopenhagen, auf Lanzarote und hier in Deutschland Feuer entfacht.

LoVeSe – Ausblick

Zwar hat die Regierung zugesichert, dass in den nächsten vier Jahren nicht nach Öl gebohrt wird, aber darauf kann und will die Folkeaksjonen oljefritt LoVeSe sich nicht ausruhen. So wird zum Beispiel geplant, die Angelegenheit der Europäischen Menschenrechtskonvention in Straßburg vorzulegen. Auch die Protestbekundungen und das Werben neuer Mitglieder für die Organisation werden fortgesetzt. So lange es Interessenten gibt, die vor den Lofoten, Vesterålen und Senja nach Öl bohren wollen, wird der Kampf nicht vorbei sein.

 

Weitere Infos:
folkeaksjonen.no
www.facebook.com/folkeaksjonen
nu.no (Natur og Ungdom)
naturvernforbundet.no

 

 

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Hallingskarvet-Nationalpark (Buskerud)

Hallingskarvet

Foto: naturvernforbundet.no

Da der Hallingskarvet-Nationalpark viele schöne und vielseitige Tourmöglichkeiten sowohl im Sommer, als auch im Winter bietet, ist er gut besucht. Das Massiv des Hallingskarvet selbst ist ein beliebtes Skigebiet. Es gibt mehrere organisierte Läufe und Skirennen durch den Nationalpark wie Skarverennet, Fjellkallrennet und Lordemarsjen. Das mächtige Hallingskarvet mit seinen steil abfallenden Wänden nach Süden und Norden und der höchsten Erhebung des Parks, dem Folarskardnuten (1.933 m), dominiert das Landschaftsbild…

Der Hallingskarvet- Nationalpark wurde 2006 gegründet und bedeckt eine Fläche von 450 km². Er erstreckt sich über die drei Kommunen Hol (Buskerud), Ulvik (Hordaland) und Aurland (Sogn og Fjordane). Reste von Wohnstätten und Fanggruben zeugen von einer Nutzung des Gebiets zum Leben, Jagen und Fischen bis ins Steinzeitalter zurück. Mehrere Handels- und Viehtriebwege gingen über das Bergmassiv und bildeten eine Verbindung zwischen Ost- und Westnorwegen. Die inzwischen zerfallenen Unterkünfte aus dieser Zeit sind überall zu finden. Norwegens berühmter Philosoph und Kletterer Arne Næss baute sich 1937 an der Südkante des Hallingskarvet eine Hütte namens Tvergastein. Diese kann heute noch besichtigt werden.

Der Nationalpark umfasst neben dem charakteristischen, durch mehrere Eiszeiten geformten Hallingskarvet die Hochgebirgsgebiete westlich davon bis zum östlichen Teil des Låghellerhøgdene. Ihr findet hier den höchstgelegenen Bergsee Norwegens, der Flakavatnet, welcher sich auf einer Höhe von 1.453 m befindet.

Die Vegetation im Park ist stark abhängig von der Lage und den klimatischen Bedingungen. In den Hochgebirgsregionen können nur wenige Pflanzen wie Moose und Flechten überleben. Im Osten gibt es einige fruchtbare und geschützte Stellen mit einer reichhaltigen Gebirgsflora. Im Norden, der auch als Rentierweidefläche benutzt wird, gibt es eine kompakte Vegetation mit Pflanzen, die vor allem Kalk beanspruchen.

Der Hallingskarvet- Nationalpark ist einer der wenigen Orte im südlichen Norwegen, an denen der Polarfuchs zu finden ist. Hasen, Rotfuchs, Vielfraß, Hirsche und Elche sind weitere Bewohner des Parks. An den steilen Hängen und Bergwänden gibt es gute Bedingungen für viele Vogelarten. Hier nisten unter anderem Steinadler und Falke.

Weitere Infos:

nasjonalparkstyre.no

 

 

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