Schamane des Nordens – Der samische Noaide

Der vorwiegend über die Funktion definierte Begriff Schamane bezeichnet allgemein einen Menschen, der von seinem Umfeld als eine Art Medizinmann oder weiser Zauberer angesehen wird und der oft auch über magische Kompetenzen verfügt.  In seinen Reisen in Trance nimmt er Kontakt mit der Welt der Geister auf, z. B. zu Natur- oder Ahnengeistern. Auch bei den Sami gibt es einen solchen Schamanen, den samischen Noaiden. 

In den vorchristlichen Zeiten spielte der Noaide (es gab nicht nur männliche sondern auch weibliche Schamenen) eine sehr wichtige Rolle in der samischen Kultur. Für die Menschen war er das Bindeglied zwischen Ihnen und den Göttern. Seine Verantwortung war groß und neben religiösen Belangen war er als Heiler und Weiser angesehen.

Sein Aufgabengebiet umfasste die Diagnose und die weitere Behandlung von Krankheiten, insbesondere störende Einflüsse auf die Seele des Menschen versuchte er zu beseitigen und so über die seelische Gesundung die Heilung des Körpers zu erreichen.  Er war Kräuterkundiger und stellte Medizin her, war dafür verantwortlich den Übergang der Seele vom Reich der Lebenden ins Reich der Toten zu begleiten und übte verschiedenste magische Rituale z. B. vor der Jagd aus. Um diese vielfältigen Aufgaben zu bewältigen trat er in Kontakt mit der Geisterwelt und  fragte die Geister um Rat.

Wichtigstes „Instrument“ dafür war seine Schamanentrommel, der sogenannte „runebommen“, eine verzierte Trommel auf der ein langsamer, monotoner Rhythmus geschlagen wurde der half den Noaiden in Trance zu versetzen. Auch der traditionelle Gesang der Sami – der Joik – spielte bei diesen Zeremonien eine Rolle.  Durch Rhythmus und Gesang versetzte der Noaide sich in Trance und konnte so in andere Welten reisen.  Er konnte angeblich sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit „sehen“ und mit den Toten kommunizieren.Als im 17 Jahrhundert die Christianisierung der Samen begann wurden die Noaiden entmachtet, Trommeln wurden beschlagnahmt, die Noaiden die noch praktizieren wollten mussten in den Untergrund gehe. Trotzdem verschwand die schamanische Kultur im Laufe des 17. Jahrhunderts fast vollständig. Heute besinnen sich die Sami teilweise wieder auf die alten Traditionen, so dass auch vereinzelt wieder noaidisches Brauchtum entsteht.

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Nordkalottruta - ein grenzenloser Wanderweg

Nordkalottruta

Foto: visit-lyngenfjord.com

Ihr wollt die arktische Natur hautnah erleben? Dann ist eine Wanderung auf der Nordkalottruta vielleicht genau das richtige für euch. Der rund
800 km lange Wanderweg führt durch die drei nordischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Die wilde Natur mit hohen Gebirgszügen, Gletscherlandschaften, tiefen Tälern, Schluchten und weiten Moor- und Heideflächen zieht eine ganze Reihe von Wanderern an und wird auch euch verzaubern…

Die Nordkalottruta, üblich ist auch die Bezeichnung Nordkalottleden, ist ein markierter Wanderweg. Er wurde 1993 in Zusammenarbeit der Wandervereine der drei beteiligten Länder Norwegen, Schweden und Finnland eröffnet. Mehrere kürzere Wege, die schon existierten, wurden zu einem fast 800 km langen zusammengesetzt. Unterwegs wird zehnmal die Grenze passiert. Ihr müsst natürlich nicht den kompletten Pfad absolvieren. Es bieten sich Tagestouren unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade an. Die volle Strecke im Winter zu absolvieren, wird nur den erfahrensten Wanderern empfohlen. Die meisten sind im Juli und August unterwegs. Aber auch im Sommer ist das eine kräftezehrende Tour. Die richtige Ausrüstung und Erfahrung für Gebirgstouren sind wichtig. Ihr solltet zudem eine Karte mitnehmen, auch wenn der Weg als markiert gilt.

Der Nordkalottleden startet in der Finnmark in Kautokeino schlängelt sich durch das Dreiländereck und endet in Sulitjelma, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung in der Nähe von Fauske (Nordland). Mit rund 380 km hat Norwegen den größten Anteil an der Wegstrecke. Dahinter folgen Schweden mit ca. 350 km und Finnland mit 70 km. Es gibt diverse Alternativen zum eigentlichen Weg. Eine ist zum Beispiel, den Weg in Kvikkjokk in Schweden enden zu lassen. Auch der ein oder andere Abstecher zu weiteren Attraktionen etwas abseits des Hauptweges bietet sich an.

Unterwegs führt die Nordkalottruta durch mehrere Nationalparks. Auf norwegischer Seite sind das der Øvre-Dividal-, der Rohkunborri- und der Reisa– Nationalpark in Troms. In Schweden werden der Padjelanta- und der Abisko- Nationalpark passiert. Oder wie wäre es mit einem Besuch der Huskyfarm in Innset? Auf alle Fälle solltet ihr bei der Treriksrøysa vorbeischauen. Das ist der Punkt, an dem sich die Grenzen der drei Länder treffen.

Entlang der Nordkalottruta gibt es an die 50 Übernachtungsmöglichkeiten. Die meisten davon sind Hütten. Die norwegischen sind verschlossen, die schwedischen und finnischen stehen offen. Die Hütten liegen oft mehr als einen Tagesmarsch auseinander, so dass ihr ein Zelt dabei haben solltet.

 

Weitere Infos zur Nordkalottruta:

ut.no

 

 

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