Die Atlantikstraße – Atlanterhavsveien
Sie verläuft entlang der norwegischen Westküste und steht ganz oben auf der Hitliste der Besten Autostrecken der Welt. Beginnen wollen wir die Reise über die Atlantikstraße jedoch bereits in Kristiansund, das ca. 190 km von Trondheim entfernt an der norwegischen Westküste gelegen ist.
Kristiansund hat ca. 25.000 Einwohner, wichtiger Erwerbszweig der Bevölkerung ist immer noch der Fischfang und dessen Verarbeitung zu Klipp- oder Stockfisch (gesalzener, getrockneter Kabeljau). Der Stockfisch war in früheren Zeiten Haupteinnahmequelle der Stadt, er wird heute noch hauptsächlich in die Länder Südeuropas exportiert. Neben dem Fischfang gibt es Arbeitsplätze in der Erdölförderung und im Schiffsbau.
Eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Mellemwerft, eine Segelschiffwerft aus dem 19. Jahrhundert mit angeschlossenem Werftmuseum. Und natürlich Milnbrygga, das norwegische Klippfisch-Museum.
Unser Weg zur Atlantikstraße (RV 64) führt durch den 5,7 km langen Atlantiktunnel zunächst zur Insel Averøy mit der Stabkirche Kvernes aus dem 14. Jahrhundert, der Bremsnes Kirke aus dem 18. Jahrhundert und dem restauriertem Fischerdorf Håholmen.
Bei der Weiterfahrt über die RV64 Richtung Molde erreichen wir nun das Kernstück der Atlantikstraße. Es führt über zwölf niedrige Brücken (die höchste ist 23 m hoch),über kleine Inseln die ins Meer hinausragen und bietet viele interessante Ausblicke auf den Atlantik und das Seegebiet der Hustadvika. Schöne Rastplätze laden zu Pausen ein und man sollte sich die Zeit nehmen den Blick auf das Meer zu genießen.
Zum Ende der Fahrt erreichen wir Molde am Moldefjord. Molde wird auch als Rosenstadt bezeichnet, da hier auf Grund des relativ milden Klimas noch Rosen wachsen, die eigentlich weiter südlich ihre Wachstumsgrenze haben. Grund für diese ungewöhnliche Vegetation ist ein Ausläufer des Golfstromes sowie die geschützte Lage am Fjord.
Seit dem Jahr 1961 findet hier jährlich das überregional bekannte Jazzfestival Moldejazz statt. Historische Bausubstanz bietet die Stadt kaum, da sie im zweiten Weltkrieg größtenteils durch deutsche Streitkräfte zerstört wurde. Markantestes Gebäude auf der Seeseite der Stadt ist der Glasbau des Rica Seilet Hotels, dessen Architektur an die Gestalt eines Segelschiffs angelehnt ist.
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