Hammerfest
Hammerfest – die Eisbären erwarten dich
Die Stadt Hammerfest in Nordnorwegen wartet auf mit touristischen Attraktionen – von abenteuerlich über historisch bis kurios ist alles dabei.
„Hammerfest – die nördlichste Stadt der Welt“ – mit diesem Slogan wirbt die Internetseite der Stadt. Gut für die Hammerfester, dass es keine genauen Richtlinien in Bezug auf diese Bezeichnung gibt. Zumindest kann mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich bei dem Ort um die älteste Stadt Nordnorwegens handelt. Und diese kann mit einigen Attraktionen aufwarten, die man so weit im Norden vielleicht gar nicht vermutet.
Fangen wir an mit der kuriosesten – dem Isbjørnklubben. Mitglied im sogenannten Eisbärenclub zu werden, ist gar nicht so schwer. Mit einem einmaligen Mitgliedsbeitrag bist du dabei, erhältst eine Anstecknadel und eine Urkunde und kannst dir die interessante Ausstellung über die Jagd -und Fischertradition der Arktis anschauen. Hammerfest war immer ein wichtiges Zentrum der Fischerei und der Wal- und Robbenjagd. Meldet man sich im Voraus als werdendes Mitglied an, kann man sogar während einer Adelungszeremonie eine ganz besondere Ehrung erleben.
Weiter geht’s mit den aufregenden Attraktionen. Auf einer Hammerfest Expedition kann man selbst eine kleine Entdeckungsreise erleben, die es bei niedrigen Temperaturen doch ganz schön in sich haben kann. Auf den Spuren Nansens und Amundsens kann man eine Tour durch die Hammerfester Umgebung, dem Tor zur Barentssee unternehmen – und sich danach kulinarisch verwöhnen lassen. Schließlich stammt ein Polarkoch, der Teil einer Amundsen-Expedition war, aus Hammerfest.
Um bei der Geschichte der Stadt zu bleiben, so kann das Wiederaufbaumuseum der Stadt nur empfohlen werden. Nach der deutschen Besatzung Hammerfests blieb nur eine kleine Kapelle erhalten, der Rest der Stadt wurde zerstört. Daran erinnert die Ausstellung des Museums. Ebenfalls sehenswert ist die Meridiansäule, die nördlichste Station der Messung des Erdumfangs, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Nicht ohne Grund ist Hammerfest auch Einlaufhafen für die Schiffe der Hurtigruten. Zu sehen gibt es einiges und die Stadt hat sich auf die Touristen eingestellt. Im Sommer, wenn nicht nur Rentiere sondern auch Besucher die Kommune Hammerfest erreichen, die aus drei Inseln besteht, kann man teilnehmen an den Hammerfest-Tagen, die immer um den 17. Juli herum stattfinden und als Geburtstagsfeier der Stadt fungieren. Im Winter können nicht nur die gut 9.000 Einwohner glücklich sein, dass Hammerfest zu einer der ersten Städte Nordeuropas gehörte, die mit Straßenbeleuchtung ausgestattet wurden – denn so wenig, wie die Sonne im Sommer Hammerfest verlässt, so wenig lässt sie sich im Winter blicken.
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Snøhetta

Bibliotheka Alexandrina in Ägypten (Quelle: Wikipedia)
Die meisten kennen es: das Osloer Opernhaus. Unauffällig gleitet es aus dem Wasser empor. Ähnlich unauffällig ist ihr Designer – das Architekturbüro „Snøhetta“. Es ist dennoch das wohl renommierteste Architekturbüro, welches aus Norwegen hervorgegangen ist und es gibt kein wichtiges und prestigeträchtiges Bauprojekt in dem Königreich, an dem Snøhetta nicht beteiligt ist.
Das Architekturbüro wurde von Kjetil Thorsen, Craig Dykers und Christoph Kapeller 1989 in Oslo gegründet. Zu den Gebieten der drei gehören neben der klassischen Architektur auch die Landschafts- und Innenarchitektur. Das international tätige Team aus fast 100 Mitarbeitern teilt sich auf die beiden Büros in Oslo und New York und einem Studio in San Francisco auf. Die amerikanische Niederlassung von Snøhetta Architektur besteht seit dem Wettbewerb zur Neugestaltung des Ground Zero, den Thorsen, Dykers und Kapeller für sich bestreiten konnten. Der Entwurf ihres Gedenkmemorials überzeugte die Jury. Ihr Werk füllt nun angemessen den ehemaligen Grund des World Trade Centers. Der Österreicher Christoph Kapeller schied 2002 allerdings aus dem Büro aus und gründete ein eigenes Architekturbüro.
Das nach dem norwegischen Berg Snøhetta benannte Architekturbüro bekam in den letzten Jahren eine internationale Anerkennung, die nicht nur in Verbindung mit Norwegen einzigartig ist. Das Architekturbüro verdankt seine Bekanntheit vor allem zwei großen internationalen Wettbewerbserfolgen: Zum einen der Bibliotheka Alexandrina in Ägypten (2001). Sie verfügt über den größten Lesesaal der Welt. Und zum anderen natürlich dem Opernhaus in Oslo (2008). Beide Bauwerke haben Snøhetta eine neue Identität verpasst und gelten in den jeweiligen Ländern als eine Art Wahrzeichen. Für das Osloer Opernhaus wurde Snøhetta sogar 2009 mit dem Mies van der Rohe Preis und 2010 mit dem European Prize for Urban Public Space ausgezeichnet.
Die Architektur von Snøhetta ist vor allem dadurch geprägt, dass ihre Objekte in die Umgebung integriert werden und nichts einzelnes erschaffen wird. Das Gebäude verschmelzt mit seiner Umwelt. Dass Snøhetta für innovative und zukunftsträchtige Architektur steht, merkte man in Nordeuropa schon vor einiger Zeit. Gebäude wie das Kunstmuseum von Lillehammer (1994), das Fischereimuseum von Karmøy (1996), die norwegische Botschaft im skandinavischen Botschaftsquartier von Berlin (1999), das Kulturzentrum in Sandvika bei Oslo (2003) oder das Petter-Dass-Museum im norwegischen Alstahaug (2007) zeugen davon.
Die Arbeit von dem norwegischen Architekturbüro ist sehr inspirierend und die aktuellen und zukünftigen Projekt wie die Umgestaltung des Times Squares in New York, ästhetischen Mischungen zwischen Tunnel und Brücken bis hin zu den neuen norwegischen Banknoten sind äußerst interessant und toll anzusehen. Es lohnt sich, einmal auf deren Website snohetta.com vorbeizuschauen.