Die Kon-Tiki- Expedition

Kon-Tiki Buch Mit der Kon-Tiki- Expedition wurde der Norweger Thor Heyerdahl weltweit berühmt. 1947 überquerte er den Pazifik auf einem selbstgebauten Floß und bewies damit, der Fachwelt zum Trotz, dass die Menschen vor 1.500 Jahren schon dazu fähig waren.

Heyerdahl lebte einige Jahre mit seiner Frau Liv auf einer Insel Polynesiens. Ein alter Mann, der schon sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hatte, erzählte am Lagerfeuer die Geschichte seines Volkes. Vor langer Zeit lebte dieses in einem großen Land auf der anderen Seite des Meeres. Ihr Häuptling Kon-Tiki führte die Menschen von dort auf die Südseeinseln. Auf der anderen Seite des Meeres lag Südamerika, 8.000 km entfernt. Bisher wurde angenommen, dass die Polynesier ursprünglich aus Südasien stammen. Thor Heyerdahls Neugier war geweckt…

Er unternahm archäologische Untersuchungen in Polynesien und verglich deren Resultate mit Forschungsergebnissen, die in Südamerika gesammelt worden waren. Er fand viele Gemeinsamkeiten und zog daraus den Schluss, dass die Polynesier aus Südamerika kamen. Da ihm keiner glaubte, wollte er mit der Pazifiküberquerung auf einem selbstgebauten Floß beweisen, dass seine Theorie stimmen kann.
Mit seinen fünf Kameraden Knut M. Haugland, Herman Watzinger, Torstein Raaby, Erik Hesselberg und Bengt Danielsson baute er eine perfekte Kopie der alten Floße aus Balsa-Hölzern nach, die nach dem Häuptling Kon-Tiki benannt wurde. 1947 ging das Floß von Peru aus ohne moderne Hilfsmittel auf die Reise. Nach 101 Tagen erreichten die sechs Männer die Insel Raroia (Französisch-Polynesien). Sie hatten es geschafft!

Kon-Tiki FilmflyerInzwischen gilt Thor Heyerdahls Theorie als widerlegt. Das tut seinem Renommee aber keinen Abbruch. Die Faszination für die Abenteuer Heyerdahls ist nach wie vor vorhanden.

Kon-Tiki – Das Buch

Thor Heyerdahl schrieb über die Expedition ein Buch. Dieses wurde in mehr als 70 Sprachen übersetzt und ein weltweiter Verkaufsschlager. Über 50 Millionen Exemplare wurden verkauft. Die New York Times meinte: “Dieses Buch ist eine Legende.”

Kon-Tiki – Der Film

Der Originalfilm erhielt im Jahre 1951 den Oscar als bester Dokumentarfilm. Die Besatzung des Kon-Tiki- Floßes hatte eine Kamera mit an Bord und bannte so ihre abenteuerliche Fahrt auf Zelluloid. Für diesen Film wurden 30 Millionen Kinokarten verkauft, etwa 500 Millionen Menschen haben ihn im Fernsehen gesehen. Er ist auch auf DVD erhältlich.
Am 24. August 2012 hatte der neue Kon-Tiki- Film in Oslo Prämiere, sogar das norwegische Königspaar nahm daran teil. In Norwegen wurde die Neuverfilmung ein Riesenerfolg. Die Regie führten Joachim Rønning und Espen Sandberg. In der Hauptrolle ist der norwegische Schauspieler Pål Sverre Valheim Hagen zu sehen. Auch für dieses Werk gab es eine Oscar– Nominierung.
Kinostart in Deutschland war am 21. März 2013. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) gab dem Film das Prädikat besonders wertvoll, der erhoffte kommerzielle Erfolg blieb aber hierzulande aus.

Kon-Tiki Museumsflyer

Kon-Tiki – Das Museum in Oslo

Im Museum sind Boote und Gegenstände von Heyerdahls weltberühmten Expeditionen ausgestellt, so gibt es zum Beispiel eine Kon-Tiki- und eine Ra- Halle. Aber auch zu seinen Reisezielen gibt es Ausstellungsräume. Die Nachbildung einer 10 m hohen Statue von der Osterinsel ist hier wohl das beeindruckendste Exponat.
Jeden Tag um 12 Uhr wird der Originalfilm zur Kon-Tiki- Expedition im Kinoraum gezeigt. Es finden regelmäßig Gruppenveranstaltungen und Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche statt. Das Museum hat das ganze Jahr über geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren ein wenig, aber zwischen 10 und 16 Uhr ist immer offen.
Im nächsten Jahr wird der 100. Geburtstag Thor Heyerdahls vom Museum mit einigen Überraschungen und Besonderheiten gefeiert. Ein Besuch lohnt sich bestimmt!
 

Weitere Infos:
www.kon-tiki.no
www.facebook.com/kontikifilmen

 

 

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Ritlandskrater in Hjelmeland

Ritlandskrater

Der Ritlandskrater von Norden aus gesehen, Foto: www.geoforskning.no

Auf dem norwegischen Festland gibt es zwei Stellen, an denen ein Meteoriteneinschlag nachgewiesen wurde – der Krater in Gardnos und der Ritlandskrater in Hjelmeland (Ryfylke i Rogaland). Letzterer wurde von einem Einschlag, der vor über 500 Mio. Jahren stattfand, gebildet. Das genaue Alter ist nicht bekannt, Fossilienfunde aus dem Krater stammen aus dem mittleren Kambrium. Der Einschlag muss also davor passiert sein. Der Ritlandskrater hat einen Durchmesser von 2,7 km und ist etwa 350 m tief…

Der Krater liegt in einem Naturschutz- und beliebten Wandergebiet und ist leicht zugänglich. Er hat seinen Namen einem Hof zu verdanken, der sich in der Nähe befindet. Ihr könnt hier auf eigene Faust auf Tour gehen, es gibt aber auch Führungen durch das Gebiet. Auch der Ritlandskrater wurde von den Gletschern der Eiszeiten verformt, aber der Einschlag ist gut als runde Senke in dem kupierten Gelände erkennbar.

Der norwegische Geologe Fridtjof Riis untersuchte erstmals im Jahre 1985 das Gebiet. Er fand Gestein, dessen Herkunft nicht durch die gewöhnlichen geologischen Vorgänge wie Gebirgsbildung und Erosion zu erklären war. 2001 entwickelte er, nachdem er Forschungen im Gardnos-Krater vorgenommen und Gemeinsamkeiten entdeckt hatte, die Theorie, dass es sich hier um einen Meteoritenkrater handelt. Aber erst 2008 gelang es ihm, Schock-Quarz zu finden, das als Nachweis für einen Meteoriteneinschlag gilt.

Der Meteorit traf mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/Sekunde auf die Erde, die zur damaligen Zeit in diesem Gebiet von einem flachen Meer bedeckt war. Der Meteorit verdampfte und hinterließ einen Krater, der sich über Millionen von Jahren mit Sedimenten füllte. Durch Erosion wurde und wird er immer noch wieder freigelegt. Beim Einschlag wurde das zugrunde liegende Gestein zermalmt und zusammengepresst. Es entstand Suevit, das heute das Grundgestein des Kraters bildet. An den Kraterrändern sind Brekzien und in höheren Lagen Schieferschichten, die reich an Fossilien sind, zu finden.

Weitere Infos unter:
www.ritlandskrateret.no
www.geoforskning.no

 

 

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