Sametinget – das Parlament der Samen

Sametinget in Karasjokk

Das Sametinget in Karasjokk, Foto: snl.no

Die Samen gehören neben den Norwegern zur Urbevölkerung Norwegens. Um ihre politischen Interessen zu wahren, eine gerechte und faire Behandlung der Samen zu sichern und ihre Sprache, Kultur und Lebensweise zu fördern, gibt es das Sametinget, ein durch das Volk gewähltes Gremium mit Sitz in Karasjokk (Finnmark)…

Das Sametinget wurde in Übereinstimmung mit dem Sami-Gesetz (Sameloven) vom 12.06.1987 gegründet. Dieses Gremium löste den Norsk Sameråd ab, der von 1964 bis 1989 existierte. Die erste Wahl wurde zusammen mit den Wahlen zum Storting im Herbst 1989 durchgeführt. König Olav V. eröffnete feierlich das erste Sametinget am 9.10.1989.
Die Wahl zum Sametinget findet alle vier Jahre statt. 39 Vertreter aus sieben Wahlkreisen werden gewählt. Stimmberechtigt sind alle, die im Wählerverzeichnis (Sametingets valgmanntall) stehen. Um in dieses Verzeichnis aufgenommen zu werden, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und man muss nachweisen können, dass man das Kind einer schon im Wählerverzeichnis eingetragenen Person ist oder dass man Samisch als Muttersprache hat oder dass man Nachfahre einer Person ist, die Samisch als Muttersprache hatte.

Folgende Parteien und Listen sind derzeit im Sametinget vertreten: Arbeiderpartiet, Árja, Flyttsamelista, Fremskrittspartiet, Nordkalottfolket, Norske Samers Riksforbund, Samer bosatt i Sør-Norge, Samefolkets parti og Åarjel-Saemiej Gïelh.

Aktueller Sametingsrådet

Das aktuelle Sametingsrådet, Foto: snl.no

Das Sametinget setzt sich zusammen aus dem Plenum, das alle gewählten Volksvertreter enthält, und der Plenumsledelsen (Plenumsleitung), die aus fünf vom Plenum gewählten Repräsentanten besteht. Die Plenumsleitung beruft die Treffen des Sametinget ein und leitet diese. Sie hat weiterhin die Funktion, Vertreter aus dem Plenum zu berufen, die an Treffen und Konferenzen teilnehmen sollen.
Das Plenum bestimmt zudem den Präsidenten des Sametinget (Sametingspresident). Dieser wählt aus dem Plenum den obersten Rat (Sametingsrådet).
Alle Mitglieder des Sametinget sind in einem der Fachausschüsse. Diese treffen sich vor der Plenumssitzung, in der dann die Fragen und Empfehlungen der Ausschüsse zur Debatte gestellt werden.

Die letzte Wahl fand im September statt. Als stärkste Partei ging der Norske Samers Riksforbund vor der Arbeiderpartiet hervor. Am 15.10.2013 wird das neue Sametinget von König Harald eröffnet und ein neuer Präsident gewählt.

 

Weitere Infos:
www.sametinget.no

 

 

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Fosen - historische Landschaft im Trøndelag

Fosen

Foto: trondelag.com

Fosen oder die Halbinsel Fosen ist eine Landschaft in Mittelnorwegen. Zu ihr gehören die Teile der Provinzen Nord Trøndelag und Süd Trøndelag, die zwischen dem Trondheimsfjord im Osten und Süden, dem Meer im Westen und dem Namdalsfjord im Norden liegen. Es ist ein Land der Kontraste – sanfte Küstenabschnitte mit Schärengärten, Fjorde, über Heidelandschaften bis hin zu bergigen Gebieten. Mit Meer, Fjorden, Seen und Flüssen ist Fosen über die Landesgrenzen Norwegens hinaus bekannt als traumhaftes Anglerparadies.

Administrativ umfasst Fosen in der Regel die Kommunen Ørland, Bjugn, Rissa, Åfjord, Roan und Osen in Sør Trøndelag und Leksvik in Nord Trøndelag. Diese bedecken eine Gesamtfläche von etwa 3.225 km². Im Mittelalter wurden auch die Gebiete, die südlich des Trondheimsfjords liegen, zum Distrikt hinzugezählt. Fosen gehörte damals zur Provinz Nordmøre.

Früher war die Region ein bedeutendes Fischfanggebiet, das aber nach und nach an Bedeutung verloren hat. Zu Beginn der 1930er Jahre verschwanden die jährlich vorbeiziehenden Herings- und Kabeljauschwärme und mit ihnen die Grundlage für reiche Fänge. Heute sind der Anbau von Muscheln und die Aufzucht von Fischen und Krustentieren noch weit verbreitet. Die größten Arbeitgeber sind aber das Militär und die Werft in Rissa.

Die Küste ist zerklüftet von vielen, meist kurzen Fjorden. Stjørnfjord im Südwesten, Åfjord im Westen und Verrasund im Osten sind die längsten. Das Land am Meer zeigt sich nackt und flach mit Streifen von Ackerland durchbrochen. Ørland im Südwesten ist ein zusammenhängendes Flachland mit gutem Boden. Das Innere des Landes ist bedeckt von waldigen Hügeln, Moor und zahlreichen kleinen Seen. Der höchste Gipfel ist Finnvollheia (675 m). Der Berg liegt in Åfjord, an der Grenze zwischen Süd und Nord Trøndelag.

Entlang der Küste Fosens könnt ihr das typische Leben des Küstenvolkes hautnah spüren. Interessant ist das Museum Kystens Arv (Das Erbe der Küste) in Rissa. Auch Touren mit dem Kanu durch den Schärengarten oder Seeadler-, Robben- und Seevögelsafaris werden geboten. Egal, ob ihr Meeres- oder Seefische angeln wollt, hier habt ihr die Möglichkeit zu beidem.

 

Weitere Infos:

www.trondelag.com

 

 

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