Storting – Die norwegische Nationalversammlung

Der Storting – die norwegische Nationalversammlung –  wurde mit Annahme der norwegischen Verfassung im Jahr 1814 begründet. Seit 1884 ist es als das norwegische Parlament mit Sitz in der Landeshauptstadt Oslo die höchste politische Instanz in Norwegen.

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Sitz des Storting in Oslo

Storting kann man etwa mit „große Versammlung“ übersetzen. Die Abgeordneten werden in den 19 „Provinzen“ des Landes, den Fylke gewählt. Jedes Fylke erhält – abhängig von der Größe und Einwohnerzahl – eine festgelegte Anzahl an Sitzen, insgesamt gehören dem Storting 169 Abgeordnete an.

In Norwegen wird das Verhältniswahlrecht angewandt, Wahlen zum Parlament finden alle vier Jahre – jeweils im September –  statt. Das aktive Wahlrecht besitzen alle Norweger, die das 18. Lebensjahr erreicht haben. Über das passive Wahlrecht verfügen alle, die mindestens zehn Jahre in Norwegen gelebt haben. Derzeit sind folgende Parteien im Storting vertreten:

• Arbeiderpartiet (Arbeiterpartei / Sozialdemokratische Partei)

• Høyre (Rechte / Konservative)

• Fremskrittspartiet (Fortschrittspartei / Rechtspopulistische Partei)

• Sosialistisk Venstreparti (Sozialistische Linkspartei)

• Kristelig Folkeparti (Christliche Volkspartei)

• Senterpartiet (Zentrumspartei / Interessenvertretung der Bauern)

• Venstre (Linke / Liberale)

Ein paar Besonderheiten seien noch erwähnt: Es ist keine Möglichkeit vorgesehen, das Parlament vorzeitig aufzulösen. Es wird daher konsequent nur alle 4 Jahre gewählt, auch Nachwahlen sind im System nicht vorgesehen. Eine Parlamentsmehrheit kann jedoch jederzeit der Regierung insgesamt oder einzelnen Ministern das Vertrauen entziehen, und so die Regierung aus dem Amt entheben.

Weltweit einzigartig ist die Möglichkeit, dass Bürger außerhalb des Stortings Gesetzesvorschläge anstoßen können, was lediglich voraussetzt, dass sich ein Abgeordneter des Vorschlags annimmt.

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Wie bekommt man in Norwegen einen Job?

Wikipedia, Ssu

NAV- Arbeids- og velferdsetaten

Vor allem interessierte und potenzielle Auswanderer stehen irgendwann vor den Fragen „Wie bekommt man in Norwegen einen Job?“ oder „Ist es schwer in Norwegen einen Job zu bekommen?“. Die einzig richtige Antwort ist natürlich: „Es kommt darauf an“. Es kommt auf die Schulbildung an. Es kommt auf die Ausbildung an. Es kommt darauf an, wie gut man Norwegisch spricht. Und es kommt darauf an, wie viel Glück man hat. Es gibt keine absolut richtige Antwort aber es gibt auch in Norwegen wie so häufig keine Abkürzungen.

Es gibt häufig zwei Gründe, weshalb Auswanderer Norwegen als Arbeitsort wählen: Geld und Erlebnisse. Norwegen zahlt sehr hohe Gehälter und bietet gute Arbeitsbedingungen. Mit fünf Wochen bezahltem Urlaub, Mutterschaftsurlaub und Vaterschaftsurlaub, ebenfalls bezahlt. In Norwegen muss man weniger arbeiten für mehr Lohn. Dem gegenüber stehen natürlich auch etwas höhere Kosten als in Deutschland. Ein höheres Einkommen verursacht mehr Steuern (durchschnittlich 36%), hinzu kommen höhere Lebenshaltungskosten und sehr hohe Preise für Luxusartikel wie z.B. Autos. Wobei dabei anzumerken ist, dass die Preise für Elektronikartikel, je nach Wechselkurs, sehr denen in Deutschland ähneln.

Wenn Leute in Norwegen leben wollen um die Kultur, die Menschen oder die Umwelt zu erleben oder Erfahrungen zu sammeln, dann können diese manchmal auch schwieriger werden als zunächst angenommen. Doch kommen wir nun zurück zu unserer Fragestellung: Wie bekommt man in Norwegen einen Job? Im Grunde ist es wie auch in jedem anderen Land. Zunächst ist es sinnvoll, wenn man sich auf Webseiten von national und international vertretenen Unternehmen umschaut. Denn diese bieten in Norwegen i.d.R. eine sehr gute Übersicht über verfügbare Stellen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Stellenanzeigen der lokalen Tages- und Wochenzeitungen zu lesen, und zu Job-Messen zu gehen, auf denen Firmen sich und ihre offenen Stellen vorstellen. Hierzu muss man ein ausreichendes Maß an Norwegisch verstehen und sprechen, denn obwohl die meisten Norweger auch Englisch sprechen, ist es sinnvoll, sich vorher mit der norwegischen Sprache auseinanderzusetzen. Der häufigste Weg, in Norwegen einen Job zu bekommen, ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Hierzu ist es wichtig, vor Ort zu sein und zu kommunizieren, um Leute kennenzulernen, die wieder andere Leute kennen und so weiter.

Auch in Norwegen ist es von großem Vorteil, in einem Beruf zu arbeiten, der auf eine große Nachfrage trifft. In den Bereichen Gesundheitswesen, Öl (Maschinenbau), Krankenhaus, Bildung, Management und der Informationstechnologie finden sich häufig gute Arbeitgeber für „Nicht-Norweger“. Eine gute Schulbildung und Ausbildung ist nahezu unerlässlich, um in Norwegen Arbeit zu finden und es ist hart, einen durchschnittlichen Job ohne einen Bachelorabschluss zu bekommen. Noch schwieriger ist es, einen sehr gut bezahlten Job ohne einen Masterabschluss zu bekommen. Der Grund dafür: In Norwegen ist es unheimlich einfach, Bildung zu bekommen, sie ist nämlich überall im Land kostenlos und man muss sich also gegen sehr gut gebildete Norweger beweisen. Völlig unabhängig davon sind natürlich die Erfahrungen, die man bereits bei seinem bisherigen Arbeitgeber sammeln konnte. Und auch in Norwegen ist es möglich, klein anzufangen um sich hochzuarbeiten.

Der einfachste Weg, um sich vorab auch von Deutschland aus zu informieren und freie Stellen zu suchen, ist über das Online-Portal der „norwegischen Bundesagentur für Arbeit“ (www.nav.no) . Jeden Tag in der Woche werden alle Stellenanzeigen aus den Zeitschriften, Unternehmenswebseiten und ihnen von Unternehmen zugetragenen freien Stellen gesammelt und in die Datenbank eingetragen. Diese Datenbank gibt einem also eine vorerst sehr gute Übersicht über den norwegischen Arbeitsmarkt. Auch über die große Stellenbörse auf der Seite www.finn.no findet man viele freie Stellen. Der jedoch beste Weg in Norwegen einen Job zu finden ist zum Teil auch der schwierigste: lebe in Norwegen, sei gut ausgebildet, spreche die Sprache und habe ein gutes Netzwerk vor Ort.

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