Stabkirchen
Norwegens wichtigster Beitrag zum Weltkulturerbe sind wohl seine Stabkirchen. Im Mittelalter, als in anderen Teilen Europas riesige Kathedralen aus Stein gebaut wurden, hat sich in Norwegen eine ähnliche Technik bei der Holzbauweise entwickelt. Schiffsbau und Hausbau in der Wikingerzeit führten zur Technik und Tradition, Kunst mit Holzschnitzereien zu verbinden. Dies spiegelt sich in der Bauweise der Stabkirchen wieder.
Ursprünglich gab es in Norwegen etwa 700-850 Stabkirchen, die zwischen dem 11. und 13. Jh. Erbaut wurden, heute gibt es nur noch rund 30. Die geringe Anzahl kam durch Verfall, Abbruch und Zerstörung durch Blitzschlag und Feuer. Viele waren auch so umgebaut worden, dass sie kaum noch als Stabkirchen erkennbar sind. 1905 wurden die verbleibenden Kirchen unter Denkmalschutz gestellt.
Ihren Namen haben Sie aufgrund Ihrer Bauweise bekommen. Denn die Holzbalken, Pfähle oder Stäbe werden nicht, wie bei der gewöhnlichen Blockbauweise horizontal verlegt, sondern senkrecht. Die Dächer werden durch freistehende Eckpfeilern getragen und durch senkrechte Stabplanken wird die Verkleidung geschlossen.
Norwegens meistbesuchte Stabkirche ist gleichzeitig die größte. Sie befindet sich in der Telemark, in Heddal. Ganze 26 Meter ist sie hoch und ca. 20 Meter lang und wurde in der Zeit von 1147 bis 1242 gebaut. Sehenswert sind die reichhaltigen Verzierungen der Türrahmen aus dem 13. Jahrhundet. Im Kircheninneren findet man zahlreiche aufwendige Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert. Der sogenannnte Bischofsstuhl stammt aus der gleichen Zeit. Bis zur Restaurierung im 19. Jahrhundert war die Kirche fast Fensterlos und verfügte nur über einige Luftschlitze. Die Kirche ist dreischiffig und hat eine halbrunde Apsis und ist von einem Laubengang umgeben.
Die Kirche kann ganzjährig besucht werden und in unmittelbarer nähe der Stabkirche findet man eine Ausstellung wo viele interessante Fakten und Austellungsstücke bewundern kann. Der Besuch der Ausstellung ist gratis.
Die älteste Stabkirche Norwegens ist die Urnes Stabkirche in Luster am Sognefjord. Als einzige Stabkirche steht sie auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
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Die Provinz Hedmark liegt zwischen dem Sør-Trøndelag im Norden, Akershus im Süden, Schweden im Osten und Oppland im Westen. Neben Oppland ist sie der einzige Binnenbezirk Norwegens und mit einer Fläche von 27.398 km² und rund 200.000 Einwohnern eine der dünnbesiedelten Regionen. Hier leben auch mehr Menschen auf dem Land als in den Städten. Die Provinz wird traditionell in drei große Gebiete unterteilt – Hedmark, Østerdal und Glåmdalen. Hamar ist die Provinzhauptstadt, andere große Städte sind Kongsvinger, Elverum, Løten und Stange. Rund 10% der Provinz stehen unter Naturschutz, und es gibt fünf Nationalparks – Rondane, Femundsmarka, Forollhogna, Dovrefjell-Sunndalsfjella und Gutulia.
Überreste von Siedlungen aus der Steinzeit und Grabstellen aus allen Epochen seit der Bronzezeit wurden in der gesamten Provinz gefunden. Der wohl wichtigste Fundort ist Ringsaker, wo die ältesten Fundstücke Norwegens aus der Bronzezeit ausgegraben wurden. Auch die Wikinger hinterließen hier Spuren. Die prähistorischen Funde belegen, dass das Gebiet eher von Samen bewohnt war. Neben der Tier- und Landwirtschaft spielten die großen Wälder der Region eine wichtige Rolle als Lebensgrundlage der Menschen. Erst 1985 wurde das Triften der Stämme im Glomma eingestellt. In der Hedmark sind einige der ältesten Eisenbahnstrecken des Landes zu finden, so zum Beispiel die 1862 in Betrieb genommene Linie Hamar – Elverum – Grundset. Grund für den Bau war auch hier der Transport von Baumständen in andere Landesteile.Neben den Vorzügen der Natur locken diverse Attraktionen Besucher an. So findet ihr hier das Norwegische Eisenbahnmuseum, das Glomdals- und das Waldmuseum. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist die Festung von Kongsvinger. Einen guten Überblick über alle sehenswerten Orte findet ihr unter www.visit-hedmark.no/attraksjoner.
Weitere Infos:
www.visit-hedmark.no
www.hedmark.org