Minderheiten in Norwegen

Eine nationale Minderheit in Norwegen zeichnet sich durch ehtnische, sprachliche oder kulturelle Besonderheiten aus, die als Teil ihrer Identität geschützt werden müssen. Zu den Minderheiten in Norwegen zählen die Saamen, die Finnen, die Roma und die Juden.Die größte anerkannte Minderheit in Norwegen sind die Saamen. Ihre Anzahl wird auf etwa 50.000 geschätzt. Sie bezeichnen sich selbst also die Ureinwohner Norwegens, aber bis zu diesem Status war es ein langer Weg, der geprägt war von Diskriminierungen. Heute besitzen die Saamen ein eigenes politisches Parlament, um ihre Rechte auf die politische Tagesordnung bringen zu können. Um ihre Kultur zu erhalten, haben sie die Möglichkeit, saamischen Sprachunterricht durchzuführen. Heute leben die meisten Saamen allerdings eher in den Großstädten und nicht mehr im Norden Norwegens, in der Finnmark.

Die Finnen, eine Minderheit in Norwegen? Tatsächlich gibt es sogar zwei anerkannte finnische Bevölkerungsgruppen, die Minderheiten in Norwegen bilden. Auf der einen Seite die Walfinnen, eine Minderheit, die seit dem 16. Jahrhundert besteht, aber heute kaum noch auffindbar ist, und auf der anderen Seite die Kvenen. Als Kvenen werden finnischsprachige Norweger mit finnischem Kulturhintergrund bezeichnet. Ihre Sprache, kvenisch, ist seit 2005 eine anerkannte Sprache in Norwegen.

Eine weitere Minderheit bilden die Roma, das „reisende Volk“, wie sie sich selbst bezeichnen. In ganz Europa verbreitet, kann man kaum noch von einem Ursprungsland sprechen. Allerdings gibt es viele Roma, die aus Angst vor Verfolgung beispielsweise aus Polen geflüchtet sind.  In Norwegen sind die Roma oft Opfer von Rassismus und werden beispielsweise auf der Suche nach Wohnungen abgewiesen. Vor allem nach dem Anschlag auf Utøya ist das Thema Rassismus ein umstrittenes Thema in Norwegen.

Die wohl kleinste Minderheit in Norwegen bilden die Juden, die leider auch in Norwegen immer wieder Ziele antisemitischer Übergriffe sind. Während der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg wurden viele Juden deportiert und die Anzahl der Juden schrumpfte auf etwa 1.000. In Norwegen gibt es zwei große jüdische Gemeinden; die in Trondheim, zu der die nördlichste Synagoge der Welt gehört, und die jüdische Gemeinde in Oslo.
In Norwegen haben Minderheiten also nicht immer einen besonders guten Status und sind oft kaum integriert, sondern eher Opfer von Rassismus und Diskriminierungen.

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  1. Marius Hauge sagt:

    Die Samen sind keine Minderheit. Sie sind den Norwegern gleichgestellt
    Es gibt 5 Minderheiten: Juden, Finnen, Roma, Romani, Waldfinnen.

    • Charlotte sagt:

      Die Saamen haben die gleichen Rechte wie die nationalen Minderheiten Norwegens. Letztendlich muss jede Minderheit den Norwegern gleichgestellt sein, denn schließlich besitzen alle Mitglieder der Minderheiten die norwegische Staatsbürgerschaft. Bei den Saamen geht es vor allem darum, dass ihre Kultur und ihre Rechte durch den Minderheitenstatus besonders geschützt sind.

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Neues Munch-Museum eröffnet im Frühjahr 2020

Im Frühjahr 2020 ist es nun so weit: Das neue Munch-Museum öffnet seine Pforten im Osloer Stadtteil Bjørvika. 2008 wurde der Neubau von der Stadt Oslo beschlossen. 2009 gewann der spanische Architekt Juan Herreros mit seinem Entwurf Lambda die Ausschreibung. Sowohl dieser Entwurf als auch der Umzug des Museum an sich weg aus dem Stadtteil Tøyen sind nicht unumstritten.

Das neue Munch-Museum wird eines der größten Museen weltweit sein, das dem Werk eines Einzelkünstlers gewidmet ist. Auf sieben Etagen und in elf Ausstellungshallen wird dann eine Annäherung an Munchs Schaffen auf vielfältige Weise möglich sein.

Die verwendeten Baumaterialien der neuen Behausung für die Werke Edvard Munchs sind umweltfreundlich und können recycelt werden. Das neue Munch-Museum wird sich künftig in prominenter Nachbarschaft zum bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Opernhaus und dem ebenfalls neuen Quartier der Deichmanschen Bibliothek befinden, das auch im Frühjahr 2020 eröffnet werden wird.

Wer den berühmten “Schrei” Munchs noch einmal im Original sehen möchte in nächster Zeit, muss sich allerdings beeilen: Am 6. Januar 2020 wird das Gemälde aus der Ausstellung im derzeitigen Museum abgenommen, um vor der großen Eröffnung des Neubaus restauriert werden zu können. Eine eindringliche musikalische Variante des bekannten Bildes schuf die renommierte norwegische Sängerin Kari Bremnes, die sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut.

Eine besondere Rolle spielten Frauen im Leben und Schaffen Edvard Munchs. Viele von ihnen sind deshalb auch in seinen über 28.000 Werken zu finden, die er der Stadt Oslo überlassen hat.

Der große norwegische Maler hat seine letzte Ruhestätte übrigens auf dem weitläufigen Osloer Friedhof Vår Frelsers Gravlund gefunden. Der parkähnliche Friedhof ist mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die Osloer Innenstadt von Bjørvika aus zu erreichen und einen Besuch wert. Aber auch auf einer Banknote ist Munch zu finden.

Um auf dem Laufenden zu bleiben bezüglich der Eröffnung, lohnt ein Besuch auf der Website des Museums.

Foto: (c) Heiderose Gerberding. Entstanden im Café des Munch-Museums Tøyen.

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