Geographie Norwegens
Fjorde, Fjelle, Schären – diese Überbleibsel der letzten Eiszeit prägen Norwegen wie kein anderes Land in Europa. Im Landesinneren finden wir gewaltige Gletscher, endlose Tundra, rauschende Wasserfälle, die in tiefe Täler stürzen, und weite Hochebenen. Gerade diese Topographie macht Norwegen zu einem der spektakulärsten Länder der Welt und begeistert Jahr für Jahr Hunderte von Urlaubern…
Norwegen liegt in Nordeuropa, im Westen der skandinavischen Halbinsel. Es nimmt etwa 40% der Fläche dieser Halbinsel ein.
Die Insel Jan Mayen im Atlantik und die Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen, Bäreninsel, u.a.) in der Barentssee gehören zum norwegischen Territorium. Weiterhin erhebt Norwegen Gebietsanspruch auf die Bouvetinsel, die Peter-I.-Insel und das Königin-Maud-Land (alle unbewohnt), welcher international aber nicht anerkannt wird.
Im Osten grenzt Schweden an Norwegen, im Nordosten Finnland und Russland. Ansonsten ist das Land vom Meer umgeben – im Süden die Nordsee, im Westen der atlantische Ozean und im Norden die Barentssee.
Oslo ist die Hauptstadt Norwegens und mit ca. 613.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Weitere Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern sind Bergen, Trondheim, Stavanger und Fredrikstad.
Natürliche Bedingungen (norwegisches Festland)
Norwegen ist ein Gebirgsland, nur im Süden gibt es ein schmales Küstenflachland. 4/5 des Landes liegen höher als 150 m über dem Meeresspiegel, Die Durchschnittshöhe beträgt 500 m. Die Schneegrenze liegt bei ungefähr 2.000 m.
Der Gebirgszug der Skanden durchzieht Norwegen vom Nordkap bis zur Skagerrak-Küste im Süden des Landes und fällt zum Atlantik hin steil, nach Osten allmählich in Stufen ab. Die Skanden sind in Südnorwegen ein Hochgebirge und erreichen dort auch ihre höchsten Punkte. Nach Norden hin flacht das Gebirge ab. Durch den Gletscherschliff in den Eiszeiten sind die Gipfel der Berge nicht wie in anderen Hochgebirgen ausgeprägt, sondern haben eine rundere Form.
Das Dovre- Gebirge (Oppland/Hedmark), das von West nach Ost verläuft, bildet eine natürliche Grenze zwischen Süd- und Mittelnorwegen.
Norwegen liegt hauptsächlich in der Vegetationszone der subpolaren Bergtundra. Waldfreie Gebirgsgegenden und Hochebenen mit zahlreichen Seen und ausgebreitete Moorlandschaften sind charakteristisch.
Gletscher und Flüsse haben tiefe Täler in die Hochebenen geschnitten, die in die Fjorde münden. Die Küste ist von Fjorden und Buchten zerfurcht, dadurch hat Norwegen eine außerordentlich lange Küstenlinie. Vor der Küste liegt eine große Anzahl von Inseln, von denen nur etwa 2.000 besiedelt sind. 3/4 der Gesamtfläche Norwegens eignen sich nicht für Bebauung und Bewirtschaftung.
Geographische Abgrenzung (norwegisches Festland)
(Quelle: Statens kartverk, Norge)
Lage
Nördlichster Punkt | Knivskjellodden auf Magerøy (Finnmark) | 71° 11′ 09” | n. Breite |
Südlichster Punkt | Pysen bei Mandal (Vest-Agder) | 57° 57′ 31” | n. Breite |
Westlichster Punkt | Holmebåen bei Utvær (Sogn og Fjordane) | 04° 29′ 57” | ö. Länge |
Östlichster Punkt | Hornøya (Finnmark) | 31° 10′ 07” | ö. Länge |
Grenzen
Landesgrenze insgesamt | 2.562 km | |
Norwegen-Schweden | 1.630 km | |
Norwegen-Finnland | 736 km | |
Norwegen-Russland | 196 km |
Küstenlänge
Gesamte Küstenlänge des Festlandes | 25.148 km | |
ohne Fjorde und Buchten | 2.532 km | |
Küstenlänge der Inseln | 58.133 km |
Fläche (alle Hoheitsgebiete)
Königreich Norwegen insgesamt | 385.186 km² | |
norwegisches Festland | 323.787 km² | |
ohne Binnengewässer | 305.470 km² | |
Svalbard | 61.022 km² | |
Jan Mayen | 377 km² | |
Bouvetinsel* | 49 km² | |
Peter-I.-Insel* | 156 km² | |
Königin-Maud-Land* | 2.700.000 km² |
* international nicht als norwegisches Territorium anerkannt
Sonstiges
Größte Breite des Landes | 432 km | ||
Geringste Breite des Landes | 2 km | ||
Größter Binnensee | Mjøsa | 362 km² | |
Längster Fluss | Glomma | 600 km | |
Höchster Wasserfall | Kjelfossen | 840 m | |
Höchster Berg | Galdhøpiggen | 2.469 m | |
Größter Gletscher | Jostedalsbreen | 487 km² | |
Längster Fjord | Sognefjord | 204 km | |
Größte bewohnte Insel | Hinnøya | 2.198 km² |
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Ånderdalen- Nationalpark (Senja)
Der Ånderdalen- Nationalpark liegt auf Senja, der zweitgrößten Insel vor dem norwegischen Festland, und wurde Anfang des Jahres 1970 eröffnet. 1975 und 2014 erweiterte man das geschützte Areal, so dass es jetzt bis ans Meer heranreicht. Der Park erstreckt sich in den Kommunen Tranøy und Torsken in der Provinz Troms und ist knapp 125 km² groß.
Der Name des Nationalparks wurde von dem Tal abgeleitet, dass sich im Osten durch das Gebiet schneidet. Das Ånderdalen ist wunderschön und von Bergketten eingerahmt. Der Untergrund besteht im ganzen Park aus alten Granitschichten. Die höchste Erhebung ist der Kvænan (964 m).
Milde Winter, kühle Sommer und viel Niederschlag – hier herrscht typisches Küstenklima. Die Mitternachtssonne scheint 60 Tage lang. Die Vegetation ist eher spärlich, aber eine Orchideenart wächst hier besonders gut – das gefleckte Knabenkraut. Die Baumgrenze liegt bei 300 m.
Es gibt etwa 90 Vogelarten im Park, von denen viele wie die Prachttaucher, Brachvögel und Graugänse auch hier nisten. Neben den Wasser- und Ufervögeln können eine Reihe von Singvögeln beobachtet werden. In den Flüssen gibt es einige Lachse, die Seen sind voll mit Forellen, Saiblingen und Stichlingen. Das größte anzutreffende Säugetier ist der Elch. Der Bestand ist nicht groß, und die Tiere sind in den letzten Jahrzehnten erst in den Nationalpark eingewandert. Im Sommer werden die Bergregionen als Weidefläche für Rentiere genutzt.
Die meisten Besucher reisen mit dem eigenen Auto an. Es gibt aber auch eine Busverbindung entlang des RV 860 von Finnsnes nach Stonglandseidet. Durch den Nationalpark führt der Senjastien, ein ausgeschilderter DNT-Wanderweg. Hütten werdet ihr vergeblich suchen. Außerhalb des Parks gibt es östlich einen Campingplatz (Storfjord camping), die nächste Hütte ist die Senjabu ca. 10 km nördlich am RV86.
Weitere Infos:
www.nasjonalparkstyre.no/Anderdalen